Von der Fünf im Sport bis zum Bruchtest

Auch so kann Seniorensport aussehen: Mit 55 Jahren machte Michael Hadfield (l.) seinen ersten Bruchtest. 17 Prüflinge legten bei der Osterprüfung des Multisportvereins Prüfungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden ab. | Foto: Gerd Scheibner
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  • Auch so kann Seniorensport aussehen: Mit 55 Jahren machte Michael Hadfield (l.) seinen ersten Bruchtest. 17 Prüflinge legten bei der Osterprüfung des Multisportvereins Prüfungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden ab.
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Vor fast martialischer Kulisse der Demonstration am Samstag fanden die Teilnehmer der Osterprüfung des Multisport-Clubs 1992 ihren Weg in die gesperrte Innenstadt.

„Natürlich war ich aufgeregt“, erzählte Michael Hadfield, mit 55 Jahren der älteste Prüfling. „Es war mein erster Bruchtest, und ich hatte Bammel, mir die Zehen zu brechen. Doch im Moment des Kontakts habe ich das Brett nicht einmal gespürt.“ Arno Gellhaus, der Cheftrainer des Clubs und Träger des sechsten Dan, hatte vorher erläutert, dass man sich auf den Punkt hinter dem Brett konzentrieren müsse, denn da wolle man hin.

„Als ich das Brett krachen hörte, spürte ich eine befreiende Erleichterung an der Grenze des Glücksgefühls“ beschreibt Hadfield nach dem Tritt gegen das Brett. Die 17 Kinder und Erwachsene legten nach rund vier Stunden alle erfolgreich ihre Prüfungen ab. Sie reichten vom ersten weiß-gelben Gürtel (9. Kup) bis zum roten Gürtel mit schwarzen Streifen, der Vorstufe zum ersten Dan, dem schwarzen Gürtel.

„Taekwon Do kann jeder erlernen, ob jung oder alt, dick oder dünn. Man muss keine Sportskanone sein, auch ich habe den Schulsport mit Ballspielen und Turnen gehasst“, erzählt Gellhaus, auf koreanisch Sabum Nim, Lehrer des sechsten Dan. „Wir haben eine richtige ‚erwachsene‘ Abteilung mit Aktiven über 40 Jahren. Das älteste Mitglied ist 64 Jahre alt und hat erst mit Mitte 40 mit dem Sport angefangen“, erzählt Gellhaus. „Besonders für Frauen ist Taekwon Do geeignet. Sie sind in der Regel gelenkiger als Männer. Das kommt den hohen Tritten zu Gute.“ Im Ernstfall, der hoffentlich nicht eintritt, könnten sie einem körperlich überlegenen Angreifer Abwehrmaßnahmen entgegensetzen.

„Man muss aber kein Schlangenmensch sein für diese Kampfkunst“, so Gellhaus. „Es ist besser, eine Liegestütze zu können als gar keine, besser, einen Tritt in niedriger Höhe zu beherrschen als gar keinen.“

Das Training besteht aus der Grundschule, dem Formenlaufen, einem imaginären Kampf und dem Freikampf. Auch realistische Selbstverteidigung wird eingeübt.
„Wir laufen beide Formen, die neueren Übungen, die Taegeuk Poomsae und auch die Hyongs, was für die Menschen, die das in jüngeren Jahren schon einmal gemacht haben, besonders interessant sein könnte, zumal sie eher kein Wettkampftraining mehr machen möchten“, erklärt Gellhaus.

„Und wir freuen uns auch über andere Kampfsportler, die ihre Erfahrungen in unser Programm einfließen lassen möchten.“Zum Taekwon Do braucht man nur einen weißen Anzug (Dobok), er kostet rund 30 Euro. Trainiert wird barfuß, teure Markenschuhe kann man sich sparen. „Muskelkater gibt es umsonst, und Fitness obendrein“, weiß Michael Hadfield.

Infos zum Verein:

Trainingsorte sind unter anderem die Winfried-Grundschule an der Ruhrallee 84-90 und die Minister-Stein-Schule am Gretelweg 34-36 in Eving

Neben Taekwon Do bietet der Verein auch Zumba, Kindertanz und Aerobic, Hobby- Fußball und -Basketball an

Weitere Infos gibt es auf der Webseite des Vereins unter www.sportgellhaus.de oder per Telefon unter 5239982

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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