Sparkassen Chess-Meeting: Kramnik und Ponomariov in Front

Am dritten Tag des Sparkassen Chess-Meetings sahen die Zuschauer ausgekämpfte Partien und gleich vier Sieger. Wladimir Kramnik und Ruslan Ponomariov übernahmen nach einem Drittel des Turniers die Führung im Klassement.
Wladimir Kramnik besiegte Mateusz Bartel. In einer ruhigen englischen Partie übernahm der Ex-Weltmeister durch gezielte Vorstöße im Zentrum die Initiative und eroberte einen Bauern. Im technischen Teil des Kampfes ließ der 37-jährige Russe keine Zweifel aufkommen. Kramnik bildete einen entfernten Freibauern auf der a-Linie, der Bartel nach 50 Zügen zur Aufgabe zwang.
Ruslan Ponomariov gelang gegen Georg Meier ein schöner Angriffssieg. Gegen den Doppelschritt des d-Bauern wählte der Ukrainer die slawische Verteidigung. Er ging gegen den Königsflügel des Deutschen mit taktischen Manövern vor und öffnete dort die Stellung. Meier kam in Zeitnot und fand nicht die richtige Verteidigung. Am Ende opferte Ponomariov die Qualität und kurz vor dem Matt gab der Deutsche auf.
Fabiano Caruana kam zu seinem ersten Sieg in Dortmund. Gegen Daniel Fridman gelang ihm eine feine positionelle Leistung. Der 19-jährige Italiener erspielte sich dank seines Läuferpaars Vorteile im Endspiel. Er eroberte Fridmans h-Bauern und setzte danach seinen eigenen in Gang. Dieser war auf dem Weg zur Umwandlung in eine Dame nicht aufzuhalten, so dass der deutsche Spieler nach 50 Zügen aufgab.
Peter Leko feierte ebenfalls seinen ersten Sieg beim diesjährigen Sparkassen Chess-Meeting. Sein Gegner, Jan Gustafsson, beging in einer Spanischen Partie mit einem unbedachten Läuferzug nach g4 schon in der Eröffnung einen strategischen Fehler. „Das darf man nicht spielen. Ich erhalte das Zentrum und stehe deutlich besser“, äußerte sich der Ungar nach der Partie. Leko ließ seinem Gegner danach keine Chance. Mit feinen Manövern bildete er letztendlich einen Freibauern auf der a-Linie, wonach der Hamburger sich geschlagen gab.
Sergey Karjakin und Arkadij Naiditsch trennten sich remis. Auf die spanische Eröffnung wählte der 26-jährige Dortmunder die Berliner Verteidigung, in der schnell die Damen getauscht werden. Die Spieler folgten einer weit analysierten Variante, an deren Ende ein ausgeglichenes Endspiel entsteht. Karjakin besaß dank der besseren Leichtfigur einen leichten Vorteil, der aber nicht zum Gewinn ausreichte.
Am Montag, dem 16. Juli, findet die vierte Runde des Sparkassen Chess-Meetings 2012 statt. Jan Gustafsson trifft auf Mateusz Bartel, Ruslan Ponomariov auf Sergey Karjakin und Arkadij Naiditsch auf Wladimir Kramnik. Die Paarungen werden komplettiert durch die Duelle Daniel Fridman gegen Georg Meier und Peter Leko gegen Fabiano Caruana. Die Partien beginnen um 15 Uhr. Spielort ist das Schauspielhaus Dortmund.

Autor:

Thorsten Kolbe aus Dortmund-Süd

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