In Workshops wird Bedarf für die Zukunft der Dortmunder Bäder entwickelt
Schwimmunterricht fehlt
Seit Monaten fallen Schwimmunterricht und Schwimmkurse aus, Hallenbäder sind geschlossen. Viele Schulkinder haben nicht schwimmen gelernt. Da jedes Kind, das nicht schwimmen lernt, ein Kind ist, das ertrinken könnte, befasste sich der Schulausschuss auf Antrag der FDP/Bürgerliste mit dem Problem, wie der ausgefallene Unterricht in Kleingruppen schnellstmöglich nachgeholt werden kann.
Als Standard wird das "Seepferdchen" abgefragt, für das Kinder ins Becken springen und 25 Meter schwimmen. Das Seepferdchen-Abzeichen gemacht zu haben, vermittle Eltern den Eindruck, das Kind könne schwimmen, doch bereite es nicht aus herausfordernde Situationen im Wasser vor. Da dies erst mit dem Bronzeabzeichen beginne, für das Kinder 15 Minuten schwimmen, wurde gefordert, diese Prüfung für den Erfolg des Schwimmunterrichts für den Übergang in Klasse 5 festzusetzen. Außerdem soll festgehalten werden, wie viele Schüler das Bronze-Schwimmabzeichen erreicht haben und die Zahl soll zeitnah maximal gesteigert werden.
Ansprüche ermitteln
Eigentlich wollte die Verwaltung ein Bäderkonzept vorstellen. Doch jetzt startete die Stadt einen Informations- und Beteiligungsprozess, um herauszufinden, wie die Bäderlandschaft in den nächsten Jahrzehnten aussehen soll. Das Ziel ist eine gesamtstädtische Bäderleitplanung. Sie soll Basis für alle weiteren Entscheidungen der Politik sein, um Standorte oder Sanierungen. Am Ende soll eine Bäderlandschaft stehen, die sich an Bedürfnissen und Ansprüchen der unterschiedlichen Nutzer ausrichtet, die attraktiv, nachhaltig und zukunftsfähig ist. Sportdirektor André Knoche, hat im Sportausschuss über den zeitlichen Ablauf des Prozesses informiert, der mit einem Informationsworkshop unter Beteiligung von Oberbürgermeister Thomas Westphal, Sportdezernentin Birgit Zoerner und rund 50 Vertretern aus Schule, Sport und Politik, begann.
"Veraltete Infrastruktur"
Ausgangspunkt der weiteren bis zum Sommer geplanten Veranstaltungen und Diskussionen ist der gesamte Bedarf an Wasserfläche in Dortmund. Der Oberbürgermeister betonte, dass am Ende dieses Prozesses vor dem Hintergrund einer veralterten Infrastruktur ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept stehen soll. Ergebnisoffen werde mit allen erarbeitet, welcher Bedarf in Dortmund für eine adäquate Bäderlandschaft besteht. Ziel des Prozesses ist es, aus den Bereichen Schule, Verein, Sport und Freizeit möglichst viele Menschen zu beteiligen, um neben den Daten zur aktuellen betriebswirtschaftlichen und baulichen Situation möglichst viele Informationen über die Nutzer-Ansprüche zu bekommen. In Arbeitskreisen meldeten Schulen und Vereine mit Blick auf das aktuelle Verhalten der Nutzer ihre Ansprüche an eine optimale Dortmunder Bäderlandschaft. In einem weiteren Ziele-Workshop wird ein konkreter Handlungsleitfaden erarbeitet. Begleitet werden die Arbeitskreise von externen Fachplanern, die auch bei der Auftaktveranstaltung die Teilnehmer über den Zustand der Bäder informierten.
Bedeutung gerecht werden
Als Ergebnis des Workshops werden die Bäder mit Blick auf ihre zukünftige Ausrichtung betrachtet. Kein Standort eines Bades werde aktuell in Frage gestellt. Am Ende dieses Workshops steht ein Handlungsleitfaden zur möglichen Zukunft der Bäderlandschaft, um der Bedeutung des Schwimmens in Dortmund gerecht zu werden. Eine Darstellung der Ergebnisse erfolgt an die Politik auf einer Veranstaltung am 28. Juni. Der Rat wird sich am 18. November mit dem Thema befassen.
Was davon im Einzelnen und wo umgesetzt wird, entscheidet dann in den Folgejahren die Politik.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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