Ludger Beerbaum holt den großen Preis

Als letzter Kandidat legte Ludger Beerbaum auf Chaman einen Top-Ritt hin und holte so den Großen Preis der Bundesrepublik beim Signal Iduna Cup. | Foto: Veranstalter
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Ludger Beerbaum hat zum vierten Mal den Großen Preis der Bundesrepublik in den Dortmunder Westfalenhallen beim Signal Iduna Cup gewonnen. Mit dem 13 Jahre alten niederländischen Hengst Chaman zelebrierte der viermalige Olympiasieger als letzter Kandidat ein piekfeines Stechen wie aus dem Lehrbuch und wurde vom Publikum stürmisch gefeiert.

„Das war eines der besseren Stechen in meiner kurzen Laufbahn“, grinste der 48 Jahre alte Profi vergnügt. „Mich freut vor allem die Art und Weise wie das gelungen ist“. Der Baloubet de Rouet-Sohn Chaman und sein Reiter toppten alle Zeiten in 42,18 Sekunden und blieben trotz einer haarnadelkurvenengen Wendung fehlerfrei. Mitten im Stechen entschied sich Beerbaum auch nochmal um, legte seinen Ritt noch etwas anders an. „Das kann man nicht detailgenau planen“, so der Sieger, dessen Erfolg mit einem nagelneuen Lexus belohnt wurde.

„Das war groß“ befand der Zweitplatzierte und erst 22 Jahre junge Jan Wernke das Stechen seines prominenten Mitbewerbers. „Ich würde mir wünschen, das ich das auch mal könnte…“ Wernke, der bereits in Oldenburg 2011 Zweiter im Großen Preis wurde, saß im Sattel von Queen Mary. Gerade aus dem Neuseelandurlaub zurück ist der Drittplatzierte Florian Meyer zu Hartum aus Mühlen, der mit Heidegirl Wichenstein ins Stechen jumpte. „Manfred Kötter hat die Stute während meiner Abwesenheit betreut und trainiert und insofern kommt ihm ein großer Anteil an meinem Erfolg zu. Ich habe ihn auch gleich angerufen“, so Meyer zu Hartum, der aus dem westfälischen Herford stammt. Nur fünf von 44 Teilnehmern am traditionsreichen Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland schafften den Sprung ins Stechen.

Den dritten Teil des Finales in der Dressurserie Meggle Champions gewann am Sonntagvormittag Nadine Capellmann aus Würselen mit Girasol in der Westfalenhalle. Erstmals wurde beim Serienfinale das Preisgeld praktisch verdoppelt und auf drei Prüfungen verteilt. Wer aus dem Grand Prix in die Grand Prix Kür ging durfte auf eine Dotierung von 25.000 Euro schauen – auch nicht alltäglich im internationalen Dressursport.

Capellmann freute sich über eine konstant im Grand Prix und auch in der Kür gehende Stute. Die elf Jahre alte Gribaldi-Tochter tanzte zu den Klängen der alten Farbenfroh-Kür – ehemals für den WM-Sieger Capellmanns maßgeschneidert – zu 77,40 Prozent. „Ich habe mich wirklich über die Konstanz der Stute gefreut“, resümierte die Mannschafts-Olympiasiegerin. „Das ist auch mein Ziel in dieser Saison, ein grundsätzlich konstantes und sicheres Niveau zu erreichen, bevor wir daran arbeiten, einzelne Lektionen noch schöner zu zeigen oder noch ausdrucksvoller zu werden“.

Platz zwei und drei holten sich Anabel Balkenhol (Münster) mit Rubins Royal und Uta Gräf (Kirchheimbolanden) mit Le Noir. „Rubin ist frisch, er ist gut drauf“, brachte Balkenhol ihre Zufriedenheit auf einen Punkt. Der 15 Jahre alte Rubinstein-Sohn hat im vergangenen Jahr eine längere Pause bekommen - „einfach so, wir haben einfach mal Pause gemacht“ – und dieser Urlaub ist ihm gut bekommen. Uta Gräf findet ganz allgemein an ihrem Holsteiner Hengst Le Noir wenig zu bekritteln und war prompt auch diesmal überzeugt „das war mein Fehler mit der Musik. Beim Weltcup waren wir da besser“.

Veranstalter Dr. Kaspar Funke konnte rund 35.000 Zuschauer an drei-einhalb Turniertagen begrüßen. „Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, so Funke. Dortmunds Signal Iduna Cup wird im kommenden Jahr erstmals Finalstandort der internationalen Springsportserie Masters League sein. Die Zahl der zur Serie gehörenden Etappen sind insoweit davon berührt, als im Frühjahr 2013 Münster und Bremen nochmals Qualifikationsstation der Masters League sein werden. Den Veranstaltern sicherte die Hauptsponsoren und Partner Signal Iduna, Meggle und auch Ann-Kathrin Linsenhoff auch für das nächste Jahr volle Unterstützung zu.

Ergebnisüberblick Signal Iduna Cup:

06 Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland präsentiert von den Firmen der Region Dortmund CSI3* - Springprüfung m. St.(1.55 m)
1. Ludger Beerbaum (Riesenbeck), Chaman, 0 SP/42.18 sec; 2. Jan Wernke (Holdorf), Queen Mary, 0/44.59; 3. Florian Meyer zu Hartum (Mühlen), Heidegirl Wichenstein, 0/44.78; 4. Tim Rieskamp-Goedeking (Steinhagen), Chopin, 4/43.19; 5. Patrick Stühlmeyer (Osnabrück), Caribik, 8/46.31; 6. Janne-Friederike Meyer (Schenefeld), Holiday by Solitour, 1 Strafpunkt 69.42

25 MEGGLE Preis Bestandteil der MEGGLE CHAMPIONS CDI4* - Dressurprüfung Grand Prix Kür
1. Nadine Capellmann (Würselen), Girasol, 77.400 Punkte; 2. Anabel Balkenhol (Münster), Rubins Royal, 74.625 Punkte; 3. Uta Gräf (Kirchheimbolanden), Le Noir, 73.900 Punkte; 4. Hubertus Schmidt (Borchen), Lento, 72.025 Punkte; 5. Dieter Laugks (Düsseldorf), Meggle's Weltall VA, 70.725 Punkte; 6. Renate Voglsang (Österreich), Fabriano, 70.675 Punkte

27 Prix St. Georges - U21 Nationale Dressurprüfung Kl. S* Ehrenpreis gegeben von WEMPE Feine Uhren & Juwelen
1. Charlott-Maria Schürmann (RV Gehrde e.V.), Burlington, 832.0 Punkte; 2. Marc Lingelbach (RFV Langen e.V.), Rolex, 805.0; 3. Juliette Piotrowski (RF Gut Mankartzhof e.V.), Flick-Flack, 802.0; 4. Petra Middelberg (RV Lienen e.V.), Moncassado, 785.0; 5. Tara Schneider (RV Volkardey e.V.), Like the Wind, 759.0; 6. Lars Schulze Sutthoff (RFV Greven e.V.), Love's Devine, 739.0

05 Preis der SolarWorld AG Int. Springprüfung m. Stechen Sonderehrenpreis für die erfolgreichste Amazone gegeben von Reitsportartikel Großhandlung und Fertigung Pfitzner, Pfiff-Sport CSI3* - Springprüfung m. St. (1.50 m)
1. Pia-Luise Aufrecht (De Lutte), MCB Ulke, 0 SP/39.18 sec; 2. Björn Nagel (Ukraine), Niack de l'Abbaye, 4/35.90; 3. Marc Houtzager (Niederlande), Sterrehof's Voltaire, 4/36.45; 4. Markus Renzel (Oer-Erckenschwick), Cornetto, 4/36.81; 5. Janne-Friederike Meyer (Schenefeld), Holiday by Solitour, 4/39.03; 6. Stefanie Bistan (Österreich), Juvina, 4/39.89

29 Preis des BABY-MARKT Mächtigkeitsspringen
1. Mario Maintz (ZRFV Bösensell e.V.), Cosmos, 0 SP/; 1. Ingo Jungblut (RFV Ronneburger Hügelland e.V.), Rush On, 0 SP/; 3. Oskar Murawski (Polen), Continuo, 4 Strafpunkte; 3. Eike Heise (Reiterverein Nethegau-Brakel e), Loxley, 4 Strafpunkte; 5. Christian Neubecker (Reiterverein Osterwick e.V.), Cartier, 4 Strafpunkte; 6. Markus Gundlach (RC St.Georg Günhoven e.V.), Karenio du Breche, 4 Strafpunkte; 6. Karl-Josef Kückmann (RFV Roxel e.V.), Calume, 4 Strafpunkte; 6. Jaqueline Bührmann (RUFV Friesoythe), Miss Quecklyn Rose, 4 Strafpunkte; 6. Thorsten Schiltz (RV '94 Neuss e.V.), Laughton, 4 Strafpunkte; 6. Aron Petuchovski (ZRFV Salzbergen e.V.), Little Fire, 4 Strafpunkte

22 Preis der UVEX SPORTS GmbH & Co.KG ESCON Spring Club - Large Tour CSI Amateure - 2-Phasen-Springprüfung (1.40 m)
1. Sarah Breuer (Siegener RV e.V.), Wilana, 0 SP/19.91 sec; 2. Flaminia Straumann (Schweiz), Double O Seven, 0/20.39; 3. Tobias Blotz (RV Montabaur-Horressen e.V.), Waiquiri, 0/20.66; 4. Gregor Schmidt (RFV Altlünen e.V.), Enton, 0/20.75; 5. Hayley Alfonso (Kanada), Lennox, 0/22.86; 6. Laureen Budde (RFV von Lützow Herford e.V.), Gosbodino, 0/23.19

16 Preis der UVEX SPORTS GmbH & Co.KG ESCON Spring Club - Small Tour CSI Amateure - 2-Phasen-Springprüfung (1.15 m)
1. Gabriela Thoma (RV Dreiländereck), Lolita N, 0 SP/20.25 sec; 2. Joana Ossenberg-Engels (RV Altena e.V.), Collmiro, 0/20.28; 3. Ebba Krämer (Schweden), Copabella Vegas, 0/20.88; 4. Laura Breymann (RV Würselen 1925), Charly, 0/21.14; 5. Ralf Ossenberg-Engels (RV Altena e.V.), Dance and Fly, 0/22.27; 6. Ali Mokhlesi (Kanada), Levito, 0/22.60

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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