Freundeskreis Hoeschpark e.V. kommentiert Dortmunder Beschluss und fürchtet:
"Gnadenfrist für Freibad Stockheide – mehr aber auch nicht"
Am 5. Oktober hat der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit einstimmig „eine temporäre Ertüchtigung des Freibads Stockheide“ beschlossen. Mit einem Kostenaufwand von rd. 450.000 € soll zeitnah eine Grundsanierung des Bades durchgeführt werden, damit das Bad ab Mai 2022 wieder öffnen kann und der Betrieb für 4-5 Jahre gesichert ist. Ebenfalls mehrheitlich empfohlen wurde das sogenannte Bäderkonzept für die Gesamtstadt.
Der Freundeskreis Hoeschpark und seine vielen Mitstreiter*innen freuen sich, dass der seit Beginn 2021 intensivierte Kampf unter dem Motto „Freibad Stockheide: Keine Schließung. Sanierung jetzt!“ zumindest die drohende Schließung verhindert hat, das Bad im Sommer 2022 wieder seinen Betrieb aufnimmt und das Schwimmangebot für die Bade-Fans aus der Nordstadt und den umliegenden Stadtteilen für die nächsten Jahre gesichert scheint.
Keine Modernisierung
Wermutstropfen der beiden Beschlüsse ist allerdings, dass es weder für Stockheide noch für das Nordbad eine nachhaltige Perspektive gibt. Es werden weiter wie bisher nur die nötigsten Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, eine seit Jahrzehnten geforderte Modernisierung steht nach wie vor aus und ist auch nicht Bestandteil des Bäderkonzepts. Im Gegenteil: Es ist offenbar geplant, im Bereich der Nordstadt ein neues Kombi-Hallen-Freibad zu bauen, das dann Nordbad und Stockheide ersetzen soll. Als mögliche Standorte sind Lindenhorst oder der Bereich Stockheide im Gespräch.
Der Freundeskreis Hoeschpark und die zahlreichen Stockheide-Fans werden sich gegen einen derartigen „Tod auf Raten“ weiterhin zur Wehr setzen und fordern, endlich zeitnah ein Konzept zur Modernisierung und zum dauerhaften Betrieb des Freibades (und des Nordbads) zu erarbeiten. Dies umfasst z.B.:
- Eine behutsame, den Denkmalschutz berücksichtigende Weiterentwicklung des Freibads, die den historischen Charme als Qualität, Alleinstellungsmerkmal und Chance begreift. Hierbei kann z.B. auf Ansätze aus den 2000er Jahren zum Einbau einer Edelstahlwanne zurückgegriffen werden, die mit geringeren Kosten und kurzer Bauzeit realisierbar ist, die aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht weiterverfolgt wurde.
- Ein zukunftssicheres Betreibermodell, mit dem u.a. das erforderliche Personal für längere Öffnungszeiten zu gewährleisten ist. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum Stockheide als Warmwasserbad als letztes Bad im Jahr öffnet und als erstes schließt und zudem die kürzesten Tagesöffnungszeiten hat. Laut der Ausschuss-Vorlage sehen sich die Sport- und Freizeitbetriebe nicht in der Lage, den Betrieb eines Freibades ohne Einschränkungen für andere Dortmunder Bäder (zu Lasten des Nord- und des West-Bades) sicherzustellen. Die Sportverwaltung plädiert hier für ein privatwirtschaftlich organisiertes Betriebsmodell.
- Die Einwerbung von Fördermitteln und die Bereitstellung der erforderlichen städtischen Mittel.
Der Freundeskreis Hoeschpark e.V. fordert: Die beschlossene „Gnadenfrist“ muss hierzu genutzt werden. Angesichts der bekannten Vorlaufzeiten darf nicht weiter zugewartet, sondern es muss damit zügig begonnen werden.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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