Dortmunder sind im Feiern Meister

Stundenlang vor dem Auftauschen des Trucks hatten die fans den Borsigplatz in ein schwarz-gelbes Farbenmeer verwandelt. | Foto: Schmitz
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  • Stundenlang vor dem Auftauschen des Trucks hatten die fans den Borsigplatz in ein schwarz-gelbes Farbenmeer verwandelt.
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Kein Meter auf den 4,3 km Strecke, wo die Korsoreihen der über 200.000 Fans nicht eng geschlossen waren und kaum Verletzte. Dortmunder Fußballfans wissen, wie gefeiert wird. "Wir haben ein großartiges Wochenende erlebt", bedankt sich Mitorganisator Dr. Ulrich Potthoff von der Dortmund Agentur bei den 99,9 Prozent, die euphorisch, ausgelassen und friedlich gefeiert haben.
Und auch die BVB-Spieler haben den 5,2 stündigen Korso schalereckend und pokalhebend tapfer durchgehalten.

Am Ziel war die Luft raus

Ein Glück, dass erst beim Zieleinlauf, wenige Minuten nach der Durchfahrt des Torbogens am U sich ein Druckluftkabel am BVB-Truck verabschiedet. "Dortmund hat seinen Titel als Feiermeister verteidigt" sind sich Polizei, Stadt und Retter sicher. "Das Konzept ist an allen vier BVB-Feiertagen aufgegangen", freut sich Potthoff über rund 200.000 begeistet feiernde Fans alleine am Sonntag.

Körperliche Höchstarbeit

2000 Polizisten, Retter, THWler, DRKler, BVB-Ordner und Sicherheitsleute sorgten dafür, dass der Meister- und Pokalsieger-Korso sicher durch die Stadt rollen konnte. "Das war körperliche Höchstarbeit", berichtet BVB-Organisator Jockenjos vom Knochnenjob der Ordner, die den Weg für den Truck freimachen mussten. "Es standen mehr Menschen dichter als im letzten Jahr", beschreibt er die Wahrnemung des BVB. Sensationell fand er, dass wirklich erst am Ende des Zuges die Luft aus dem Reifen des schwarz-gelben Trucks wich.

"An keinem Punkt war es kritisch", zieht auch Michael Stein für die Dortmunder Polizei ein sehr zufriedene Bilanz. Sein großer Dank an die über Stunden fröhlich feiernden Fans. Da fallen die 20 in Gewahrsam genommenen Unverbesserlichen kaum ins Gewicht.

Anstrengendes Superwochenende

Einziger Wehrmutstropfen für die über 1000 Polizisten, die im Einsatz waren: Die Fans legten nicht nur beim Feiern eine Schippe drauf, sondern zündeten auch mehr bengalische Feuer. "Das gehört nicht zur gelungenen Choreographie, sondern kann den einen oder anderen die Gesundheit kosten. Zum Glück forderten die Feuerwerke kaum Verletzte. Insgesamt mussten 69 Menschen am Samstag und 147 am Sonntag versorgt werden. 67 wurden ins Krankenhaus gebracht. So war die Meisterfeier auch aus Sicht der Retter ein "anstrengendes Superwochenende".
Und den Bundespolizisten ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass sie den Hauptbahnhof gar nicht sperren mussten, die Bahn hat ausreichend Zusatzzüge beriet gestellt. Gesperrt werden musste statt dessen die Einfahrt über die Brücke Weißenburger/Osterholzstraße, weil hier rund 50 Fußballfans von den Gleisen geholt werden mussten, die sich eine gute Aussicht auf den Korso sichern wollten.

158 Autos abgeschleppt

Um Unfälle zu vermeiden holten Mitarbeiter des Ordnungsamtes auch Fans von Ampelmasten und haltestellen, nur die Kletterer auf dem Borsigplatz bekamen auch sie nicht von den Bäumen. 158 Autofahrer hatten entlang der Korsostrecke geparkt, ihre Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Bis nachts im Einsatz waren die 135 Mitarbeiter des Tiebfauamtes und natürlich die Schausteller, die sich über viele internationale Gäste, feiernde Fans und das Wetter freuten.
Doch einige beschäftigte der Korso noch länger: 120 EDG-Mitarbeiter fuhren 53 LKW Müll ab und schafften die Strecke schnell wieder besenrein.

Public Viewing zur EM

Und die Fußballfans, die gerne Rudegucken können sich schon auf die EM freuen. Dann öffnet wieder die Westfalenhalle zum Public Viewing und auch die Dortmund Agentur will alle Spiele und alle Torde wieder auf dem Friedensplatz übertragen.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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