Dortmunder schwimmen durch die Nordsee

Das Inselschwimmen von Norddeich nach Norderney durchgehalten:  Dortmunder Schwimmerinnen und Schwimmer von verschiedenen  Vereinen. Sie haben nicht nur die 8,2 Kilometer geschafft, sondern auch einige Titel gewonnen. | Foto: Uwe Weckelmann
  • Das Inselschwimmen von Norddeich nach Norderney durchgehalten: Dortmunder Schwimmerinnen und Schwimmer von verschiedenen Vereinen. Sie haben nicht nur die 8,2 Kilometer geschafft, sondern auch einige Titel gewonnen.
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Was für ein Bild: 300 Menschen im Neoprenanzug laufen über die Dünen von Hilgenriedersiel. Wie sie von den "Inselschwimmern" überrascht wurden, das werden die Nordsee-Urlauber nicht so schnell vergessen.

Die seltsamen Gestalten waren mit blauen Kappen bekleidet, einige mit Flossen, andere barfuß. Die einen mit Schwimmbrille, die anderen mit Tauchermaske und Schnorchel. Sie alle hatten nur ein Ziel: Ab auf die Insel, uund zwar schwimmend! Ein Fährticket hatten sie sich nur für den Rückweg gekauft.

Unter den Teilnehmern des „Wind Sportswear Inselschwimmen“ waren auch zehn Dortmunder: Imke Rode, Siegfried Lange und Michael Köster vom SV Westfalen, Michael Prüfert von den SG-Masters, Daniel Schauerte, Melvin Siemon, Sarah Weckelmann, Kai Weckelmann, Jan Weckelmann und Hendrik Wilkenhöner von der Unterwasserrugbymannschaft „SeaLions Dortmund“ des SV Derne.

Um 5 Uhr klingelt der Wecker

Um fünf Uhr morgens klingelte der Wecker, um den Bus um 9.45 Uhr zum Start an der Naturbadestelle Hilgenriedersiel nicht zu verpassen. Die DLRG erklärte die Strecke: „Der Leuchtturm ist eure erste Peilung, dann die Tonnen an der linken Schulter liegen lassen. Wer sich nicht fit fühlt, kann jetzt noch zurückziehen.“ – Für die Sportler aus Dortmund war ein Rückzieher keine Option.

8,2 km durchs offene Meer

Um elf Uhr dann der Startschuss. Ein Knäuel aus Köpfen, Flossen, Schnorcheln, Füßen und Armen ragte aus dem spritzenden Wasser. Ein Gladiatorenkampf unter Schwimmern, die nun eine Strecke von 8,2 Kilometern vor sich hatten – im Idealfall, denn wer abtreibt, schwimmt mehr.

Für die Dortmunder, die sonst im Südbad ihre Bahnen ziehen, war es eine große Herausforderung. Kein schwarzer Strich auf dem Beckengrund, keine Leinen links und rechts, kein Rand zum Pausieren. Stattdessen: Ein offenes Meer, die Sicht bis zur eigenen Hand, Wellen und ein intensiver Salzgeschmack.

Kein Beckenrand weit und breit

Über mehrere Kilometer verteilt, schwammen die Orientierungstonnen. Für die Schwimmer waren diese kaum zu erkennen, daher verteilte sich das Schwimmer-Feld auf eine große Fläche. „Manchmal sah ich kein Boot, keinen anderen Schwimmer und auch keine Tonne, dann orientierte ich mich an den Wellen und hoffte, bald wieder einen Orientierungspunkt zu finden“, beschreibt Jan seine Erfahrungen.

"Warum mache ich das bloß?"

Auf der Hälfte der Strecke - bei manchen früher oder später - stellte sich die Frage, die ihnen schon im Vorfeld von Freunden und Bekannten gestellt wurde: „Warum machst du das eigentlich?“ und die Antwort „aus Spaß“ war wohl doch eine Lüge.

„Wir haben eine Stunde zwanzig“, rief Kai zu Melvin, und beide starteten den Endspurt, denn in dieser Zeit erreichte Kai im letzten Jahr das Ziel. Doch die See war diesmal rau und die Strömung schwach. Imke Rode kam mit ihrer Monoflosse als erste Frau ins Ziel. Nach einer Stunde und 45 Minuten wusste sie auch als erste Dortmunderin, dass man dieses Jahr zum Bezwingen der See eine halbe Stunde länger brauchte als im letzten Jahr. Wenige Minuten später hatte dann auch Sarah Weckelmann die Antwort auf die Frage, warum sie durch die Nordsee schwimmt: Als zweite Frau und erste in der Flossenwertung stieg sie aus dem Wasser. Weder die Konkurrenz noch sie selbst hat damit gerechnet. Hunderte Besucher empfingen jeden einzelnen Schwimmer mit Jubeln.

"Es war das härteste Nordsee-Schwimmen"

Siegfried Lange, Michael Köster, Michael Prüfert, Melvin Siemon und Jan Weckelmann belegten die ersten Plätze ihrer Alterklassenwertungen. Kai Weckelmann folgte direkt hinter Melvin, Hendrik Wilkenhöner wurde Sechster und Daniel Schauerte Achter.
Im Resümee waren sich alle einig: „Es war das härteste Nordseeschwimmen, dass wir je mitgemacht haben.“ Ohne die Begleitung der DLRG ist solch eine Strecke nicht möglich. Drei Teilnehmer haben das Rennen abgebrochen.

Vereine bieten Schwimmkurse an

Alle Teilnehmer des Nordseeschwimmens wissen: Das Meer ist nicht zu unterschätzen. Eine gute Schwimmausbildung und Vorbereitung sind Voraussetzungen für das Schwimmen im Meer– auch für den Badeurlaub, wie die Ereignisse von ertrunkenen Menschen in den letzten Monaten zeigten. Die Schwimmvereine und die DLRG bieten Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene an.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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