Brackelerin Katrin Seibert mit 1x Gold und 2x Bronze erfolgreichste deutsche Teilnehmerin bei den Para-Badminton Weltmeisterschaften
Medaillensammlerin Katrin Seibert (BC Dortmund)
Mit drei Medaillen im Gepäck kehrte Katrin Seibert äußerst erfolgreich von den Para-Badminton Weltmeisterschaften (10.-13.09.) im englischen Stoke Mandeville zurück.
Nach mehreren Leistungslehrgängen, die Bundestrainer Michael Mai mit der Nationalmannschaft im Vorfeld durchgeführt hat, war die Vorfreude auf die WM im Team riesengroß.
Bronze für Peter Schnitzler und Katrin Seibert im Mixedwettbewerb der Stehenden
Im Mixedwettbewerb der Stehenden konnten sich die amtierenden Weltmeister Peter Schnitzler/Katrin Seibert (BC Trier/1.BC Dortmund) nach durchwachsener Leistung in der Vorrunde nur als Gruppenzweiter für das Achtelfinale qualifizieren, wobei Peter und Katrin nach dem ersten Turniertag die Enttäuschung über ihre Leistung deutlich anzumerken war.
Nach einem umkämpften Drei-Satz-Erfolg in der Runde der besten 16 Paarungen war dann doch noch eine Medaille in Sichtweite.
Im Viertelfinale gegen die französische Paarung Mazur/Braud kamen Peter und Katrin endlich richtig ins Turnier.
Ihre abgesprochene Taktik wurde konsequent durchgespielt, und so fegten sie die Franzosen mit 21-10 21-11 vom Feld.
Damit standen die beiden im Halbfinale und hatten Bronze sicher.
Schlagartig war die Enttäuschung vom Vortag vergessen und die Freude riesengroß, doch noch mit einer Medaille um den Hals in den Flieger zu steigen.
Im Halbfinale mussten sich die Beiden dann allerdings einer neuen indischen Kombination in zwei Sätzen geschlagen geben und gewannen überglücklich Bronze.
Siegeszug im Damendoppel endet mit Gold
Im Damendoppel konnte Katrin Seibert mit ihrer norwegischen Partnerin Helle Sofie Sagoy ihren Erfolg von den Weltmeisterschaften 2013 in Dortmund wiederholen.
Nachdem das eingespielte Doppel bereits in der Vorrunde keinen Satz abgegeben hatte, konnte auch das Finale in zwei glatten Sätzen (21:13/21:16) gegen eine indisch-dänische Kombination erfolgreich gestaltet werden.
Unerwartete Bronzemedaille im Einzel
Abschließend holte Katrin Seibert etwas überraschend auch noch Bronze im Dameneinzel.
Eine gute Auslosung bescherte Katrin einen problemlosen Weg ins Viertelfinale ein, doch hier wartete mit der amtierenden Weltmeisterin aus Indien eine schier unlösbare Aufgabe auf sie.
In einem besonders in der Endphase des dritten Satzes dramatischen Match setzte sich Katrin mit 16:21, 21:14, 26:24 durch.
Mit der lautstarken Unterstützung des gesamten Team im Rücken konnte sie einen Matchball der Inderin abwehren und nutze selbst ihren 5. Matchball zum viel umjubelten Sieg.
Gerührt von diesem Matchgewinn konnte sie es kaum glauben, im Einzel ins Halbfinale eingezogen zu sein, in dem sie sich allerdings ihrer Doppelpartnerin aus Norwegen geschlagen geben musste.
Vielleicht war es ein kleiner Trost, dass sie gegen die spätere Weltmeisterin verloren hatte.
Ergebnisse der anderen Dortmunder Teilnehmer
Young-Cin Mi/Valeska Knoblauch (RBG Dortmund) erwischten in der Mixedkonkurrenz Wheelchair 1 und 2 eine schwere Gruppe mit Gegnern aus Russland, Japan und der Türkei.
Nur hauchdünn verpassten sie dabei den Sprung in die K.o.-Runde, konnten aber mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden sein.
Das entscheidende Spiel gegen die türkische Paarung musste denkbar knapp mit 21:14, 24:26 und 24:26 nach mehreren vergebenen Matchbällen abgegeben werden.
Im Einzel belegte Young-Chin Mi Platz 17 und im Doppel mit dem Engländer Martin Rooke den 9. Platz.
Valeska Knoblauch verpasste im Einzel knapp eine Medaille und wurde 5.
Im Doppel trat sie mit Elke Rongen (BSG Aachen) an. Die Zwei hatten eine ganz schlechte Auslosung erwischt und wurden in der Vorrunde in ihrer Gruppe 3.
Europäer geraten ins Hintertreffen
Insgesamt ist schon jetzt der Trend erkennbar, dass es auch im Para-Badminton für europäische Spieler schwerer geworden ist, sich der aufkommenden Spielstärke aus den asiatischen Ländern zu erwehren.
Am Ende gingen nicht nur 15 der 21 Titel an Badmintonspieler aus dem außereuropäischen Raum, sondern in etlichen Disziplinen belegten die asiatischen Spieler sogar die Plätze 1-4.
Gemeinsames Training für Seibert/Sagoy?
Als Ergebnis dieser Erkenntnis gab es amSonntagabend in einem englischen Pub schon ein erstes Gespräch der beiden Trainer (Deutschland und Norwegen), in dem Möglichkeiten ausgelotet wurden, ob -und wie- ein gemeinsames Training für Helle-Sofie und Katrin organisiert werden könnte, damit das Doppel in Zukunft noch besser aufgestellt ist.
Hervorragende Organisation des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS)
Dank der ausgezeichneten Organisation des Deutschen Behindertensportverbandes im Vorfeld des Turniers stimmte für das deutsche Team in jedem Fall der äußere Rahmen.
Mit der Unterkunft in einem komfortablen Hotel, Fahrzeugen für den eigenständigen Transfer, Coaches, Physiotherapeutin und Teammanager sind die Voraussetzungen für eine weiterhin erfolgreiche Teilnahme an zukünftigen Wettbewerben geschaffen.
Dieser Bericht basiert auf Informationen von Willi und Katrin Seibert.
Fotos: Willi Seibert und Herbert Rongen
Autor:Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost |
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