16.10.2011: Kassel Huskies - EHC Dortmund 5 : 4 nP (0:2,2:0,2:2;1:0)

Beide Trainer waren sich auf der Pressekonferenz nach Spielende einig und sprachen von einer sehr guten Begegnung. Es war aber nicht nur das Leistungsniveau, das begeistern konnte. Auch Spannung und Dramatik nahmen bis zum endgültigen Abpfiff immer mehr zu und die Kulisse von über 4000 Zuschauern bot einen würdigen Rahmen. Dass der EHC Dortmund sich am Ende bei den Kassel Huskies mit 4:5 nach Penaltyschiessen geschlagen geben musste, war der einzige Wermutstropfen, zumindest aus Dortmunder Sicht. Die Westfalen Elche trotzten der aus ihrer Sicht ungewohnten großen und lautstarken Kulisse und holten mehr als verdient einen Punkt gegen einen der Top-Favoriten der Liga, es hätte aber auch mehr sein können. Dreimal lag der EHC vorne, aber angetrieben vom stimmgewaltigen Publikum kamen die Gastgeber immer wieder zurück. „Man hat gesehen, was solch eine Unterstützung wert sein kann“ meinte Elche Coach Frank Gentges hinterher. „Ich bin dennoch zufrieden mit meiner Mannschaft. Man konnte heute wieder die Relationen sehen, mit denen wir leben müssen. Allein mit solchen Zuschauereinnahmen könnten wir uns auch entsprechende Verstärkungen leisten. Trotzdem haben gerade unsere jungen Spieler sehr gut der Kulisse getrotzt.“
Der EHC Dortmund begann sofort mit sehr viel Druck und bereits in der 2. Spielminute hatte Frank Petrozza die erste gute Möglichkeit für die Elche. Als Philipp Michl drei Minuten später noch an Martin Fous im Kasseler Gehäuse scheiterte, war es Manuel Neumann, der im Nachschuss das 0:1 markieren konnte. Kurz darauf hätte Vitali Stähle sogar schnell das 0:2 nachlegen können. Das fiel dann in der 10. Minute durch Sebastian Eickmann, der von der linken Seite vehement einschoss. Die Elche hatten die Partie klar in der Hand. Die Huskies kamen erst in den letzten fünf Minuten des ersten Abschnitts besser ins Spiel, begünstigt durch zwei Überzahlsituationen. Hier konnte sich EHC-Keeper Benjamin Finkenrath mehrfach auszeichnen. Im zweiten Drittel erhöhten die Gastgeber den Druck und kamen in der 29. Minute durch Alexander Heinrich zum 1:2-Anschlusstreffer. Die Huskies gewannen nun immer mehr die Oberhand, dennoch hätten die Elche in der Endphase dieses Abschnitts die Führung ausbauen können. Leider konnte eine 5:3-Überzahl aber trotz einer Auszeit von Frank Gentges nicht entscheidend genutzt werden. So gab es dann 30 Sekunden vor dem zweiten Pausenpfiff die Quittung, als erneut Alexander Heinrich zum 2:2 ausgleichen konnte. Die letzten Zwanzigminuten boten dann einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. In der 45. Minute blieb nach guter Aktion von Ryan Martens der Puck knapp vor der Torlinie liegen, eine Minute später konnte dann aber Christoph Koziol nach guter Kombination die erneute Dortmunder Führung zum 2:3 erzielen. Der Vorsprung hatte nur zwei Zeigerumdrehungen Bestand, dann konnte Sven Valenti in Überzahl erneut ausgleichen. Die Partie wurde immer dramatischer. So scheiterte Philipp Michl in der 49. Minute an Martin Fous, im Gegenzug musste Benjamin Finkenrath für die Elche retten, dann hatte wieder Vitali Stähle eine gute Dortmunder Chance. Als Christoph Koziol mit tollem Alleingang 70 Sekunden vor dem vermeintlichen Spielende das 3:4 erzielte, da schienen drei Punkte für den EHC greifbar, die Hoffnung wurde aber bereits im Gegenzug (nach einer zwischenzeitlichen Auszeit der Huskies) mit dem 4:4 durch Michael Christ wieder zunichte gemacht. Damit hatten beide Teams je einen Punkt sicher und es wurde eine fünfminütige Verlängerung notwendig. Hier hatten Branislav Pohanka und Michael gute Möglichkeiten für die Elche, aber auch die Huskies hätten das Spiel endgültig entscheiden können. Den Zusatzpunkt holten sich die Gastgeber im Penaltyschiessen, als lediglich Michael Christ den Puck im Tor unterbringen konnte.
„Als Eishockeyfan musste man von der tollen Atmosphäre und vom Spiel insgesamt begeistert sein. Es bot alles, was diese Sportart ausmacht, inklusive der Zugabe mit Verlängerung und Penaltyschiessen. Auf der anderen Seite schmerzt natürlich das uns fehlende Quäntchen Glück um mit einem Sieg nach Hause zu fahren“ meinte EHC-Pressesprecher Klaus Picker abschließend. Am kommenden Wochenende wartet ein recht unterschiedliches Programm auf den EHC Dortmund. Zuerst kommt am Freitag der EHC Krefeld Niederrhein um 20 Uhr an die Strobelallee, am Sonntag müssen die Westfalen Elche dann in Duisburg bei einem weiteren Ligafavoriten antreten.

Torfolge:
0:1 (04:29) Manuel Neumann (Philipp Michl, Ryan Martens)
0:2 (09:43) Sebastian Eickmann (Frank Petrozza, Stefan Streser)
1:2 (28:05) Alexander Heinrich (Jiri Mikesz, Petr Sikora)
2:2 (39:30) Alexander Heinrich (Petr Sikora, Sven Valenti)
2:3 (45:35) Christoph Koziol (Niclas Clusen, Stefan Streser)
3:3 (47:40) Sven Valenti (Petr Sikora, Manuel Klinge) +1
3:4 (58:50) Christoph Koziol (Michael Schmerda, Stephan Kreuzmann)
4:4 (58:59) Michael Christ (Manuel Klinge, Petr Sikora)
5:4 (65:00) Michael Christ (Sieg bringender Penalty)

Strafminuten:
Kassel 14 + 10 Alexander Engel - EHCDO 16

Zuschauer: 4169

Mannschaftsaufstellung:
Benjamin Finkenrath [31], Jan Kremer [35] (nicht eingesetzt) – Florian Kirschbauer [2], Stephan Kreuzmann [4] (C), Dieter Orendorz [22], Manuel Neumann [33] (A), Sebastian Eickmann [44] (A), Niklas Clusen [55], Mike Ortwein [93] – Philipp Michl [7], Ryan Martens [8], Michael Schmerda [16], Thomas Richter [18], Vitali Stähle [19], Branislav Pohanka [25], Christoph Koziol [66], Frank Petrozza [88], Stefan Streser [89], Dennis Schlicht [91]

Autor:

Klaus Picker aus Dortmund-City

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