Dortmunder Selbsthilfegruppe bietet Austausch für Betroffene und Angehörige
Verdi hilft bei Mobbing

An jedem ersten und dritten Dienstag im Monat bietet die Selbsthilfegruppe „No-Mobbing-Dortmund“ der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit, sich regelmäßig mit anderen zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz auszutauschen.
 
Das Selbsthilfe-Treffen finden im ver.di Haus am Königswall 36 in Dortmund in der Zeit von 18 bis 20 Uhr statt. Das Ziel ist die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten, psychischen oder sozialen Problemen, von denen Kolleginnen und Kollegen entweder selber oder als Angehörige im Rahmen von Mobbinghandlungen am Arbeitspatz betroffen sind.

Solidarität macht Mut

Jochen Killing, der zusammen mit seiner Kollegin Karin Kandler-Langer die Treffen organisiert und begleitet, erklärt: „Menschen, die von Mobbing betroffen sind, haben in der Gruppe die Möglichkeit, über ihre Probleme zu sprechen und ihre Erfahrungen, Wünsche und Hoffnungen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Die Teilnehmenden geben sich so gegenseitig Anregungen, Verständnis und Trost. Der solidarische Zusammenhalt einer Gruppe macht Mut und ermöglicht neue Verhaltensweisen.“ Jochen Killing weiß, wovon er redet. Er und seine Kollegin Karin Kandler-Langer sind langjährige Betriebsräte und erfahrene Konfliktberater sowie Mediatoren. So sei die Selbsthilfearbeit deutlich abzugrenzen von professioneller Hilfe, wie zum Beispiel psychologischer oder medizinischer Bratung und Therapie.

Gesammelt Erfahrungen

Killing wörtlich: „Im Mittelpunkt einer Selbsthilfegruppe steht der Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen Gleichbetroffenen. Jede und jeder weiß über die eigenen Probleme oder Krankheit am besten Bescheid und ist somit erst einmal selbst Experte und Expertin für sich. Durch das Zusammenkommen in einer Gruppe entsteht eine große und vielfältige Sammlung von Erfahrungen und Wissen, aus der alle Teilnehmende schöpfen können.“
 

Verschwiegenheit nach Außen

Daher stehen laut dem ehrenamtlich engagierten Kollegen von ver.di der Austausch und das gegenseitige Verstehen sowie Vertrauen, Zuversicht, Mut zur Offenheit und Verschwiegenheit nach Außen im Mittelpunkt der Treffen. „Ganz entscheidend ist der Rat und die Hilfe durch das Mitgefühl und die gegenseitige Akzeptanz. Viel wichtiger ist aber daneben die Sicherheit der Gruppe in einem geschützten Raum.“

Schwerwiegende Auswirkungen

Und das ist auch nötig. Die Folgen und gesundheitlichen Auswirkungen von Mobbing am Arbeitsplatz sind immens. „Der Begriff Mobbing steht für besondere Konflikte und wenn jemandem das passiert, was wir unter Mobbing am Arbeitsplatz verstehen, nämlich, dass jemand am Arbeitsplatz häufig über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert oder vernachlässigt und ausgegrenzt wird, leidet“, so Killing. Die Liste ist lang. Vielfach kommt es zu durchbrochenem Arbeitsrhythmus, seelischen Verletzungen, innere und tatsächliche Kündigung, Verlust sozialer Beziehungen wie Familie, Freundschaftskreis Kolleginnen und Kollegen, Selbstwert- und Identitätseinbußen sowie posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Dazu gehören dann Nervosität, Schlafstörungen, Grübelzwang und Depression. Aber auch psychosomatische Erkrankungen mit teils schwersten Ausmaßen können durch Mobbing ausgelöst werden. Das sind dann chronische Verspannungen, Bluthochdruck, Infarkt- und Schlaganfallgefahr, Magen-Darmerkrankungen und Schwächung des Immunsystems.

Info
Regelmäßiges Treffen der ver.di-Selbsthilfegruppe „No-Mobbing-Dortmund“, jeden ersten und dritten Dienstag von 18 – 20 Uhr im Monat im ver.di-Haus am Königswall 36, 44137 Dortmund.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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