Einer deren bisher längsten Inlandseinsätze - im Dortmunder Gesundheitsamt
Unterstützung endete nach 9 Monaten
„Als wir Mitte Oktober 2020 schlagartig ein exponentielles Wachstum der Corona-Infektionszahlen in Dortmund hatten, waren bereits neben fast 100 MitarbeiterInnen des Gesundheitsamtes viele zusätzliche Kräfte aus anderen Ämtern der Stadtverwaltung hier eingesetzt“, sagt Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken.
„Sofortiges Handeln war notwendig“, erläutert Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner: „Ohne zusätzliche Unterstützung war an eine zügige Abarbeitung der Fälle leider nicht zu denken. Deshalb stellte die Stadt einen Hilfeleistungsantrag an die Bundeswehr. Seit dem 15. Oktober 2020 waren zeitweise bis zu 60 Soldat*innen im Einsatz. Im Namen der Stadt Dortmund möchte ich mich bei allen Beteiligten für die schnelle und unkomplizierte Unterstützung bedanken.“ „Bereits in diesem Jahr konnten wir die Anzahl der beantragten Hilfskräfte reduzieren“, so Zoerner weiter. „Zuletzt waren noch 20 SoldatInnen aus dem Versorgungsbataillon 7 in Unna bei uns“.
Hauptaufgabe: Kontakt-Nachverfolgung
Die SoldatInnen integrierten sich sehr schnell und unkompliziert in den täglichen Pandemiebetrieb. Deren Hauptaufgabe war die Kontaktpersonen-Nachverfolgung. Im Zuge der zwischenzeitlich sehr hohen Infektionszahlen übernahmen bereits gut eingearbeitete SoldatInnen auch die Ermittlungsarbeit bei Infizierten.
"Großer Erfolg"
Dr. Renken: „Für mich war der Einsatz der Bundeswehr ein großer Erfolg. Deren Mitarbeit hatte wesentlichen Anteil daran, dass wir auch in den beiden Wellen ganz überwiegend eine zeitgerechte Fallermittlung und Kontaktpersonen-Nachverfolgung durchführen konnten. Als der Einsatz begann, hatten wir etwa 2.800 Meldungen zu Infektionen mit SARS-CoV-2 in Dortmund; heute sind es etwa 28.300. Zu jedem Meldefall haben wir mindestens sechs Kontaktpersonen, die zu ermitteln sind. Wir sprechen somit über mindestens 181.000 Ermittlungsvorgänge. Bei den notwendigen Sieben-Tages-Schichten entspricht das durchschnittlich 670 Vorgängen täglich.“
Delta-Variante
Birgit Zoerner den Blick in die nähere Zukunft: „Auch wenn sich abzeichnet, dass wir es wieder mit einem Anstieg der Infektionszahlen zu tun haben, erwarte ich nicht, dass die bisherige Unterstützung kurzfristig wieder notwendig sein wird. Wir haben in den letzten Monaten viel Energie darauf verwendet, in diesem Bereich des Gesundheitsamtes MitarbeitInnen aus anderen Ämtern einzuarbeiten. Auf sie können wir gegebenenfalls wieder zukommen, wenn es die Lage erfordern sollte.“
MitarbeiterInnen geimpft
Für die Truppe, die Dortmund mittlerweile verlassen hat, beginnen die Vorbereitungen für einen Truppenübungsplatz-Einsatz im September. Auch das kann nur eine Planung unter Vorbehalt sein, weil keiner weiß, wie sich die Infektionslage im Herbst darstellen wird. Dr. Renken: „Als Leiter des Gesundheitsamtes nehme ich die Gelegenheit wahr und appelliere an alle Menschen in Dortmund. Die Delta-Variante, mit der wir es aktuell zu tun haben, wird nur dann kein großes Problem werden, wenn wir alle etwas dafür tun, dass sie es nicht wird. Wir können uns aktiv schützen – wir können uns impfen lassen! Fast alle MitarbeiterInnen des Gesundheitsamtes haben einen vollen Impfschutz. Das gilt auch für die SoldatInnen, die uns unterstützt haben.
Impfen lassen!
Aber das reicht noch nicht. In Deutschland müssen wir eine mindestens 80 Prozent Durchimpfungsrate erreichen, um weitere Wellen ohne Sorgen bewältigen zu können. Ich möchte alle Menschen in unserer Stadt, die sich bisher aus persönlichen Gründen nicht impfen ließen, dringend empfehlen, sich nun impfen zu lassen. Nur dann besteht die Chance, dass wir es gemeinsam schaffen, die nächste Welle deutlich abzuflachen. Das ist ganz einfach: Im Impfzentrum kann sich momentan jede(r) ohne Termin impfen lassen. Alle Informationen dazu gibt es auf dortmund.de.“
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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