Selbst Kochen hilft Zuckerkonsum zu reduzieren
Süß war gestern
Zucker versüßt uns das Leben – allerdings nicht ohne Reue: Zucker hat viele Kalorien und besitzt keine wertvollen Nährstoffe. Das Problem ist, dass Zucker nicht nur in Schokolade und Keksen steckt, sondern auch in Getränken und vielen Lebensmitteln, die gar nicht süß schmecken. „Vor allem Fertigprodukte enthalten oft viel Zucker“, sagt AOK-Ernährungsexpertin Brigitte Fischer.
Rund 90 Gramm Zucker verzehrt ein Mensch in Deutschland pro Tag. Das sind etwa 30 Stück Würfelzucker. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt aber, nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Kalorien als Zucker aufzunehmen. Das entspräche rund 50 Gramm. Noch idealer wären sogar nur 25 Gramm.
25 Gramm sind schnell erreicht
Und diese Menge ist schnell erreicht: Eine Tüte Gummibärchen enthält 80 Gramm Zucker und ein Liter Limonade über 100 Gramm. Wer 100 Gramm Knuspermüsli isst, nimmt rund 24 Gramm Zucker zu sich. Ein 150-Gramm-Becher Fruchtjoghurt liefert etwa 20 Gramm. Auch in zahlreichen Lebensmitteln, die nicht süß schmecken, zum Beispiel in fertigen Salat- und Grillsoßen, Apfel-Rotkohl aus dem Glas, Leberwurst, sauren Gurken und Fertigsalaten steckt Zucker.
Versteckt hinter 70 Namen
Während es bei Getränken einfach ist, dem Zucker aus dem Weg zu gehen, ist das bei Fertigprodukten mühsam – selbst mit einem Blick auf die Zutatenliste. Denn nicht nur hinter Saccharose, dem Haushaltszucker, steckt Zucker. Er steckt hinter 70 Bezeichnungen wie Glukosesirup, Maltodextrin, Magermilchpulver und Glucose-Fructose-Sirup.
Der hohe Zuckerkonsum hat Folgen für die Gesundheit. So sind jeder zweite Erwachsene und jedes sechste Kind übergewichtig. Da Übergewicht ein Risikofaktor für Diabetes, Bluthochdruck und Kreislauferkrankungen ist, spielt die Verringerung des Zuckerkonsums eine maßgebliche Rolle.
Verständliche Kennzeichnung
Experten forderten daher auf dem 2. Deutschen Zuckerreduktionsgipfel der AOK unter dem Motto ‚süß war gestern‘ ein zentrales Verbot des Kindermarketings für zucker- sowie hochkalorische Lebensmittel, eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung, steuerliche Anreize für die Industrie, gesündere Rezepturen sowie verbindliche Standards für die Kita- und Schulverpflegung.
Mehr Ratgeberbeiträge auch auf unserer Themenseite: Gesundheit in Dortmund
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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