Windiges Wochenende bescherte der Feuerwehr 260 Einsätze in Dortmund
Sturm entwurzelt Baum an der Metzer Straße
Für jede Menge Notrufe, aber zum Glück keine Verletzten bei diesen Einsätzen, sorgte laut Feuerwehr das Sturmtief Eberhard. 260 mal wurde am Wochenende die Feuerwehr zur Hilfe gerufen, 120 mal kam dabei die Motorsäge zum Einsatz.
Bei über 60 Einsätzen mussten über eine Drehleiter lose Dachteile oder ähnliche gefährliche Situationen entschärft werden. Drei vollgelaufene Keller wurden leergepumpt. Zur Spitzenzeit des Unwetters waren alle Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert. Ebenso befanden sich über 60 Kräfte des THW, sieben Mitarbeiter des Tiefbauamtes und sechs DLRG-Kräfte im Einsatz.
Welche Versicherungen zahlen:
Das Unwetter „Eberhard“ hinterließ Schäden an Bäumen, Autos und Häusern. Jetzt geht es um den Schadensersatz, auf den Versicherungskaufleute vorbereitet sind. Am einfachsten ist das bei Autos, die durch abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume, Bautafeln oder Dachziegel beschädigt wurden, berichtet Bodo Temme, Sprecher des Bezirks Dortmund und Unna im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK): „Die Kaskoversicherungen zahlen, zwar abzüglich vereinbarter Selbstbeteiligungen, aber ohne Rabattrückstufung.“
Wohnungs- und Gebäudeschäden
Ab Windstärke 8 - 62,1 km/h und mehr - sind auch die Gebäude- und Hausratversicherungen für den Schadenersatz zuständig. „Eberhard“ erreichte mancherorts Geschwindigkeiten über 140 km/h. Die Folgen: Abgeknickte und entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer, zertrümmerte Fensterscheiben, Überschwemmungen. Für die finanzielle Entschädigung von diesen Sturmschäden sind die Gebäudeversicherung oder bei Mietern die Hausratversicherung zuständig.
Vollgelaufene Keller
Wenn allerdings Keller mit Regenwasser vollgelaufen sind, benötigen Hausbesitzer und Mieter eine Elementarschadenversicherung. „Diese kann in die bereits Gebäude- oder Hausratversicherung eingeschlossen werden und deckt auch Schäden von Starkregen, Erdrutschen und -senkungen und Lawinen ab“, erklärt Temme. In Deutschland verfügen aber nur rund 40 Prozent der Wohnhäuser über diesen Versicherungsschutz.
Schäden durch Bäume
Wenn Nachbars Baum - oder einer der Stadt - sowie große Äste schwere Schäden an Autos oder Häusern anrichteten, hilft meistens nur die eigene Versicherung. Die kann später prüfen, ob dem Baumeigentümer ein Schuldvorwurf zu machen ist, ob er beispielsweise einen erkennbar kranken Baum vorher hätte entfernen lassen müssen und er daher Geld an die Versicherung erstatten müsste. „Dies ist ein sehr seltener Fall“, wie Temme betont, „so dass man am besten die Suche nach dem eventuell Schuldigen den Profis überlässt.“ Ist der eigene Baum umgefallen, sieht man nach, ob die hohen Entsorgungskosten für Holz und Geäst in der Gebäudeversicherung mitversichert sind.
Dächer inspizieren
Hauseigentümer, die nach erstem Anschein glimpflich davongekommen sind, sollten dennoch mal ihr Hausdach mustern. Am einfachsten geht das mit einem Fernglas. Denn auch verschobene oder gerissene Dachziegel sind Sturmschäden, die auf Kosten der Gebäudeversicherung gerichtet werden sollten.
Schäden schnell melden
Was auch immer „Eberhard“ beschert hat, das oberste Gebot für Geschädigte ist nach Bodo Temme: Alle Schäden zügig melden, Dokumentationsfotos von Schäden sind wichtig und erleichtern die Schadensregulierung, die von den betreuenden Versicherungskaufleuten übernommen werden kann, sofern man seine Verträge direkt bei ihnen abgeschlossen hat.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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