Neue Kitas für die Nordstadt
Noch ist es eine Baustelle, wo ab Endes des Jahres 145 Kinder an der Uhlandstraße spielen werden. Und auch die Wiese zwischen Speestraße und Sunderweg wird zukünftig den Nordstadtkindern gehören.
Denn die Stadt unternimmt nicht nur mit den beiden Kitas, die neu gebaut werden, riesige Anstrengungen, um den Rechtsanspruch der Eltern ab August 2013 auf einen Kindergartenplatz zu erfüllen.
„Acht Gruppen schaffen wir in der neuen Kita an der Uhlandstraße“, kündigt Dezerentin Waltraud Bonekamp an. Auf zwei Ebenen werden getrennt, damit sie ihr vertrautes Umfeld haben dann 145 Kinder betreut. Flexibel für die Mitarbeiter, wenn eine Kollegin ausfällt, aber intim für die Kinder in den Gruppen, kann dann in der neuen barrierfreien Einrichtung gearbeitet werden. „Das Außengelände ist groß, aber die Einrichtung wird auf zwei Ebenen gertrennt, um für die Kinder einen geschützten Raum zu schaffen“, erklärt Bonekamp das Konzept. Dafür soll die Kita an der Blücherstraße, die eingruppig ist und einst als Übergangslösung geplant war, zur Eröffnung mit an die Uhlandstraße umziehen.
Inklusion wird hier von Anfang an gelebt. Die große gemeinsame Kita gleich hinter der Arbeitsagentur wird die letzte neue Kita sein, welche die Stadt mit Fabido eröffnet. Dann in Zukunft setzt sie auf Investoren, die mit einem Träger kooperieren. Etwa, ebenfalls in der Nordstadt, an der Ecke Sunderweg/ Speestraße. Hier engagiert sich auch der Kinderschutzbund für Kita-Plätze in der Nordstadt. Derzeit läuft der Bauantrag für die neue Einrichtung, 2013/14 soll sie eröffnet werden.
„Den Bedarf werden wir dann in der Nordstadt wohl 2014 mit 35 Prozent erfüllen“, sagt die Kinder- und Jugenddezernentin. Für die Stadt ist der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Lebensjahr ein riesiger Kraftakt. Außerdem bemüht sich die Stadt zusätzliche Mittel aufzubringen, um den Bedarf der Familien zu befreidigen. „Wir werden noch in einigen Einrichtungen anbauen und zehn neue Einrichtungen schaffen“, sagt Bonekamp.
„Wir erwarten vom Bund nicht nur die Quote vorzuschreiben, sondern den Städten auch zu helfen. Der 10-Punkte-Plan ist sehr lyrisch“, meint sie.
Wenn die Stadt sagt, sie sei familienfreundlich, muss sie auch Plätze schaffen, betont sie. „Dem Bedarf muss man nachkommen, Punkt, Ende, aus.“
400 Erzieher fehlen noch für die Betreuung
Doch freie Plätze in den Kitas sind nicht das einzige Problem: „300 bis 400 Erzieher brauchen wir noch“, rechnet Bonekamp vor. Um gute Betreuung für viel mehr Kinder zu sichern, will die Stadt dem Bedarf mit einer großen Qualifizierungswelle gemeinsam mit der Fachschule als duale Ausbildung nachkommen. So sollen Erzieher geschult und gleichzeitig sofort in der Kita halfen können.
„Diese Form ist neu, um sofort Mitarbeiter zu haben“, erklärt die Dezernentin. Doch auch im Gisbert-Romberg Berufskolleg, das gute Arbeit leiste, werde mit einer zusätzlichen Klasse alles getan, um pro Jahr 90 Erzieher zu schulen.
„Wir können nicht Leute ohne Erfahrungsbackground nehmen“, weiß Waltraud Bonekamp. Auch, dass parallel zu den Bemühungen der Stadt andere reichere Großstädte, wie Düsseldorf und München gezielt Erzieher abwerben.
Um Kinder in versierte und liebevolle Hände zu geben, wird jetzt überlegt, auch das Knowhow von Dortmunder Heilpädagoginnen und Erzieherinnen aus Osteeuropa zu nutzen. Wenn sie ein Kita-Team verstärken, treffen Kinder auch auf muttersprachliche Betreuerinnen. Doch dies ist nur einer der vielen Wege, die zum Ziel führen. Auch Dortmunder, die bislang keine Erzieherausbildung absolviert haben, sollen qualifiziert werden.
Damit alle Kinder in Zukunft einen freien Kita-Platz finden, ist die Stadt bemüht, zusätzliche Mittel aufzubringen, um den Rechtsanspruch zu erfüllen.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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