Nacht der Ausbildung in Dortmund
Wie findet man als Bewerber die richtige Ausbildungsstelle, und wie als Unternehmen den richtigen Azubi?
Bisher setzten Firmen, Schulabsolventen und die Arbeitsagentur auf die klassische Bildungsbörse, doch die bietet den Erfahrungen zufolge oft keine gute Ausgangsbasis: „ Die Ausbildungsmessen haben den Nachteil, dass die Kernfragen bei der Ausbildung nicht gestellt werden“, weiß Dirk Vohwinkel. Er leitet die Ausbildungsberatung bei der IHK.
Bei der Nacht der Ausbildung am Freitag, 12. Juni, ist die Ausgangslage ganz anders. Bei 24 Unternehmen aus Dortmund und Lünen kann man Ausbildung live erleben. Die teilnehmenden Firmen haben eigens für diese Nacht ein ganz besonderes Programm vorbereitet.
Rewe zeigt gesamten Ablauf
„Wir bei Rewe zeigen zum Beispiel den gesamten Ablauf in einem Lebensmittelgeschäft, vom Einkauf über den Transport und die Lagerung und den Verkauf an den zum Ende glücklichen Kunden“, erklärt Ulrike Scheiben-Lümkemann. „Die Azubis planen das alles eigenständig und präsentieren das Ganze, sie werden praktisch zum Schauspieler und spielen Teile des beruflichen Alltags nach.“ Eine Führung durch das riesige Warenlager rundet den Besuch bei Rewe ab.
Praxisbezug kommt gut an
Der Praxisbezug kommt bei den Jugendlichen, die auf Lehrstellensuche sind, besser an als die trockene Info bei den Ausbildungsmessen: „ Die Schüler können sich ganz gezielt informieren, die Eltern mit einbinden“, zählt Vohwinkel die Vorteile auf.
„Bei uns in der Ausbildungswerkstatt der DSW21 können die Besucher ganz praktisch mitmachen, sie können schweißen oder löten und bekommen so einen Eindruck davon, was sie in der Ausbildung tatsächlich machen werden“, fügt Dieter Heuvermann, technischer Ausbildungsleiter bei der DSW hinzu.
Bei der Polizei studieren
Ganz so praxisbezogen geht es bei der Polizei nicht zu: „Wir haben den Nachteil, dass wir keine Azubis vor Ort haben“, erklärt Polizeioberkommissar Marco Baffa-Scinelli. Die Polizei in NRW bildet den gehobenen Polizeivollzugsdienst in einem dualen Bachelor-Studiengang und den höheren Polizeivollzugsdienst in einem Master-Studiengang aus.
Wie werde ich Polizist?
Am 1. Juni hat die Bewerbungsfrist für das nächste Jahr begonnen. „Wir informieren mit jungen Kollegen, die im Streifendienst sind, zeigen die Voraussetzungen für den Dienst und die Inhalte des Studiums auf“, fasst Baffa-Scinelli zusammen.
Mit diesen Infos kann dann der weitere Schulbesuch geplant werden: „Die Schüler wissen danach genau, ich muss dieses und jenes vorweisen, damit ich Polizist werden kann, oder einen anderen Berufsweg einschlagen, wenn das nicht zu erreichen ist“, so Baffa-Scinelli.
Bei der Nacht der Ausbildung werden ganz andere Fragen gestellt als beispielsweise bei der Bildungsmesse im Klassenverband.
Ab der 7. Klasse teilnehmen
Sinnvoll ist der Besuch der Nacht der Ausbildung schon für Schüler ab der 7. Klasse. Sie können sich um Vorfeld auf der Seite www.dortmunder-nacht-der-ausbildung.de informieren und ihre persönliche Route zusammenstellen.
Shuttle-Bus verbindet Firmen
Ein Shuttle-Bus fährt nach einem festen Fahrplan die verschiedenen Routen ab. Über 70 Ausbildungsberufe stellen die Unternehmen vor, rund 1000 Lehrstellen sind im Angebot. „Viele Schüler fragen bei der Gelegenheit aber auch nach einem Praktikumsplatz“, weiß Dieter Heuvermann.
Die Nacht der Ausbildung geht auf eine Vorbildveranstaltung in Bad Kreuznach zurück, in Dortmund wird sie seit 2010 angeboten. Infos und Antworten auf Fragen rund um die Nacht der Ausbildung gibt es auch unter der WhatsApp-Nummer 0160 93232465.
Bewährtes Erfolgsmodell
Die „Dortmunder Nacht der Ausbildung“ will eine Entscheidungshilfe bei der Berufswahl geben. Und zwar nicht zum ersten Mal, sondern inzwischen bereits als bewährtes Erfolgsmodell.
Nach dem großen Zuspruch der Vorjahre öffnen bekannte Unternehmen wie Dachser, die Continentale, Wilo, Steag, Signal Iduna, aber auch Ausbilder wie die Stadt Dortmund, Finanzverwaltung NRW, IHK oder die TU Dortmund und viele mehr erneut ihre Türen.
Vom Anlagen- bis zum Zerspanungsmechaniker
Sie stellen ein breites Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten vor: von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker – insgesamt über 70 verschiedene Berufe und duale Studiengänge. Etliche sind viel, viel spannender als die trockene Berufsbezeichnung vielleicht auf den ersten Blick verrät.
Ein zweiter Blick könnte sich also lohnen. Auch kaufmännische, technische und sozial-pflegerische Berufe sind dabei.
In diesem Jahr wurde der Kreis der Unternehmen sogar noch erweitert und trägt damit auch der ständig steigenden Nachfrage bei der Nacht der Ausbildung Rechnung. Schüler können sich übrigens den Besuch bei einem Unternehmen bescheinigen lassen - das hilft später bei der Bewerbung.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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