Messe für Fairen Handel: FA!R 2012
Zum dritten Mal findet die Messe FA!R vom 7. bis 9. September in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt. Sie hat in diesem Jahr ihre höchste Ausstellerzahl erreicht und präsentiert sich als Deutschlands größte Messe
für den Fairen Handel. 121 Aussteller aus 16 Ländern zeigen ihre
Dienstleistungen und Produkte. Die FA!R trägt 2012 einen besonderen afrikanischen Akzent: Unter den Ausstellern sind 24 afrikanische Produzenten. Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen, sagt: „Es ist uns ein
Anliegen, dem Fairen Handel und verantwortungsvollem Wirtschaften eine internationalePlattform zu bieten. Wir unterstützen damit ein Thema, mit dem sich auch die StadtDortmund als Ganzes positioniert.“ Dortmund ist als „Fairtrade Town“ ausgezeichnet.
Weltweit hat der Markt für Fairtrade-Produkte inzwischen die 5-Mrd.-Marke geknackt. 2011 gaben Verbraucherinnen und Verbraucher allein in Deutschland 477 Millionen Euro für fair gehandelte Produkte aus dem Süden aus, so das Forum Fairer Handel aus Berlin. Das entspricht einem Jahreswachstum von 16
Prozent und einer Verdopplung des Umsatzes innerhalb der letzten drei Jahre. In absoluten Zahlen wurde ein Plus von 64 Mio. Euro erreicht. Motor des Wachstums sind nach wie vor Kaffee, Blumen und Bananen, aber auch bei Textilien erwacht das Interesse der Verbraucher. Der Gastronomiebereich ist aus Sicht von Experten ein weiteres wichtiges Expansionsfeld der Zukunft.
Jürgen Sokoll vom Eine Welt Netz NRW benennt eine zusätzliche aktuelle Entwicklung: „Die Einhaltung von Sozialstandards hat mit dem Tariftreue- und Vergabegesetz NRW 2012 einen entscheidenden anderen Stellenwert bekommen. Zum ersten Mal präsentiert sich bei der FA!R2012 Arbeitskleidung auf dem
Laufsteg der Modenschau, Zertifizierungsorganisationen und Hersteller stehen Rede und Antwort. Damit nehmen wir die Zielgruppe ‚öffentliche Verwaltungen’ schärfer in den Blick.“
120 Firmen aus aller Welt
Mit mehr als 120 Firmen und Unternehmen aus aller Welt, darunter neue Aussteller aus Afrika oder den USA, festigt die FA!R vor diesem Hintergrund ihre Position als Deutschlands größte Messe für Fairen Handel. Die FA!R, die wie im vergangenem Jahr in Halle 5 und im Messe-Forum der Messe Westfalenhallen Dortmund organisiert ist, vereint erneut Firmen, Dienstleistungsunternehmen,
Vereine und Organisationen für den Fairen Handel unter einem Dach. Zum Angebot der Aussteller gehören unter anderem faire Geldanlagen und Berufsbekleidung, Freizeit-Kleidung aus reiner Bio-Baumwolle von zertifizierten Anbaubetrieben in Kirgisien und Uganda, Kunsthandwerk aus Nepal sowie Taschen, Schals und Accessoires direkt aus der Wüste des Südsinai.
Begleitet wird das Angebot der Aussteller von einem attraktiven Rahmenprogramm für jedermann: Dazu gehören tägliche Modenschauen, eine Station für Kaffeerösten, die Young Fashion Area mit der Möglichkeit für die Besucher, alte Kleidung einzutauschen, Torwandschießen und Produktseminare. Hinzu kommen die informativen Ausstellungen „TrikotTausch“ und „Wie
viel Land verbraucht mein Essen?“, in denen wirtschaftliche Hintergründe und Folgen des Konsums hierzulande aufgezeigt werden. Für Fachbesucher, zum Beispiel aus dem Handel oder aus Einkaufsabteilungen, bietet die Messe darüber hinaus ein B2B-Forum sowie Fachforen unter dem Titel „Fairer Handel im
Dialog“.
Die FA!R2012 ist am Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr und
am Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 7 Euro, für Jugendliche 5 Euro.
Weitere Informationen im Internet unter www.fair2012.de
Im kommenden Jahr wird die FA!R in die Westfalenhallen 2, 2N und 3A umziehen und ihr Themenspektrum noch erweitern. Ausgestattet mit dem neuen Untertitel „Fair Trade & Friends“ sollen ab 2013 zusätzlich auch Themen wie „Gemeinschaftlicher Konsum / Collaborative Consumption“ und „Recycling bzw.
Recycling-Produkte“ abgedeckt werden. Damit greift die FA!R aktuelle und neue Themen auf, die im gesellschaftlichen Trend liegen und zu einem nachhaltigen Lebensstil genauso gehören wie der Faire Handel. Collaborative Consumption bezeichnet die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und persönlichen
Gegenständen, um einen nachhaltigen Umgang mit ihnen zu fördern. Leihen, Tauschen, Teilen mindert den Ressourcenverbrauch. Zum Gemeinschaftlichen Konsum gehören Tauschringe, Kleidertauschparties, Car-Sharing-Modelle,
Gemeinschaftsgärten oder Carrot Mobs.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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