Messe Fair Friends will Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Fairen Handel schaffen

: Neben zahlreichen spannenden Vorträgen in der Weltladenlounge, präsentiert die GEPA – The Fair Trade Company - auch zahlreiche Produkte des Fairen Handels an ihrem Stand. | Foto: Westfalenhallen GmbH / Anja Cord
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  • : Neben zahlreichen spannenden Vorträgen in der Weltladenlounge, präsentiert die GEPA – The Fair Trade Company - auch zahlreiche Produkte des Fairen Handels an ihrem Stand.
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Heute öffent bis Sonntag, 9. September, wieder die Fair Friends in den Westefalenhallen Dortmund. Rund 220 Aussteller aus 17 Ländern präsentieren sich in den drei Messehallen 2, 3A und 3B. Die Fach- und Publikumsmesse bietet Initiativen, Unternehmern, Händlern, gemeinnützigen Organisationen, Umweltbewussten und Engagierten täglich von 10 bis 18 Uhr einen Marktplatz und eine Kommunikationsplattform zugleich. Besucher können sich zu den Themen nachhaltige Lebensstile, Fairer Handel und gesellschaftliche Verantwortung austauschen, in den Foren und Workshops mitdiskutieren und sich bei der Vielzahl an Produkten inspirieren lassen.

„Die Fair Friends beweist, dass Ökologie, Ökonomie und Soziales heute miteinander vereinbar sind und in keinem Widerspruch stehen“, so Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. „Fair, sozial und nachhaltig leben und arbeiten sollte in Zukunft nicht herausragend, sondern eine Selbstverständlichkeit sein“.  

Breitgefächertes Programm 

Der erste Tag richtet sich mit seinem Programm insbesondere an Fachbesucher. Zur Eröffnung wird die Schirmherrin der Messe, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, ein Video-Grußwort halten. Zudem werden der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Ullrich Sierau und Dr. Harry Lehmann, Leiter des Fachbereiches „Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien“ des Umweltbundesamtes, erwartet.
Mit dem Start des Fachtags „Faire und nachhaltige Beschaffung“ wird nicht nur ein brandaktuelles, sondern für alle Handelspartner gleiche-maßen bedeutendes Thema auf die Agenda gesetzt. Wie sieht die faire und nachhaltige Vergabe aus, welche Qualitätssiegel und Gütezeichen haben sich etabliert?

Städte haben Vorbildfunktion

Wie kommt die öffentliche Hand ihrer Vorbildfunktion nach und wie kann sie ihre Marktmacht in diesem Bereich umsetzen? „Neben dem vielfältigen Programm- und Informationsangebot ist es uns besonders wichtig, die Beschaffer, sprich die Einkäufer von Kommunen und kirchlichen Einrichtungen, mit den Unternehmen zusammenzubringen, die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen an-bieten – Barrieren abbauen und Netzwerke schaffen, das ist auch hier unser Ziel“, so Ulla Burchardt, MdB a. D., Initiatorin und Moderatorin des Fachtages sowie Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung.

Barcamp für nachhaltiges Wirken

Ein weiterer Höhepunkt der Messe ist das innovative, von sustainable natives eG organisierte „Friends' Impact Camp“. Das Barcamp für nachhaltiges Wirken im Ruhrgebiet schafft eine Dialog-Plattform mit offenen Workshop-Sessions, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn des Camps selbst entwickelt und gestaltet werden. Wer in einer Minute überzeugt, bringt das Thema auf das Session-Board. Unternehmer oder Arbeitnehmer, die gesellschaftlichen, kulturellen und strukturellen Wandel der Region mitgestalten wollen, sind willkommen.

Freitag: Kitas und Schulen im Fokus 

Der Freitag steht mit einem abwechslungsreichen Programm für Kitas und Schulen ganz im Zeichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Schüler können potentielle nachhaltige Arbeitgeber und grüne Berufe kennen lernen. Den gesamten Tag über werden Workshops sowie Vorträge angeboten. Schüler-Scouts organisieren zudem über die gesamte Zeit geführte Touren zu verschiedenen interessanten Themen.

Modenschau und Koch-Show

Das gesamte Wochenende werden den Besuchern mit einem bunten Programm aus Fair Fashion Shows, Slow und Fair Food, Kochshows, Upcycling Workshops und Live-Aktionen sowie Vorträgen Inspirationen, Ideen und Alternativen für einen nachhaltigen Lebensstil geboten. Am Samstagabend kommt es zudem zum „Kampf der Worte“. Bei dem vom Eine Welt Netz NRW unterstützten „Poetry Slam“ buhlen Poetinnen und Poeten auf der Bühne in einem lyrischen Wettstreit um die Gunst des Publikums.

Nachhaltige Lebensstile

In der Themenwelt „Nachhaltige Lebensstile“ in Halle 3B erwarten Be-sucher nachhaltige, interessante und „faire“ Alternativen zum alltäglich bekannten Konsumverhalten. In Gesprächen mit den Ausstellern und spannenden Vorträgen erfahren Besucher, wie sie bereits mit geringem Aufwand eine große und positive Änderung herbeiführen können.

Genuss ohne Verzicht

So zeigen die Experten für gesunde und nachhaltige Ernährung und bekannten Gesichter Björn Moschinski (VeganHeadChef) und Kirstin Knufmann (Fachfrau für roh-vegane Ernährung) in Kochshows am Wochenende, dass eine pflanzlich basierte, vegane Lebensweise, ganz ohne Verzicht und mit Hochgenuss einhergehen kann. Wer Wert auf ökologisch verantwortungsvolle Landwirtschaft legt, die zudem die Existenz der dort arbeitenden Menschen sichert, findet mögliche Antworten in einem Vortrag von Solawi Dortmund e.V.

Solidarische Landwirtschaft

Die Organisation stellt am Samstag das Konzept der solidarischen, also gemeinschafts-getragenen Landwirtschaft, als Gegenvorschlag zu „gewöhnlichen“ Varianten der Lebensmittelproduktion vor. Das Thema Nachhaltigkeit liegt The Good Food ebenso am Herzen. Das ist ein Laden, indem man mit einem Einkauf Lebensmittel retten kann, denn The Good Food sorgt dafür, dass aussortierte, aber noch köstliche Lebensmittel auf dem Teller, anstatt in der Tonne landen. Wie das funktioniert, erzählt die Gründerin Nicole Klaski am Sonntag auf der Bühne der 3B.

Leute machen Kleider

Auch die Mode- und Textilindustrie wird auf der Fair Friedns thematisiert. Am Freitag wird die Autorin Imke Müller-Hellmann aus ihrem Buch „Leute machen Kleider – eine Reise durch die globale Textilindustrie“ vorlesen, in dem sie die Arbeitsbedingungen in China, Vietnam und Bangladesch und deren Alternativen thematisiert. Im Rahmen der Fair-Fashion-Show am Wochenende können interessierte Besucher sich selbst davon überzeugen, dass faire, nachhaltige Mode nicht im Widerspruch zu „stylisch“ und „modern“ steht.

Slow Fashion 

Im Anschluss an die Modenschau wird es einen Talk zum Thema Slow Fashion vs. Fast Fashion mit Akteuren aus der Fair-Fashion-Szene geben. Und die Mode- und Tex-tildesignerin Laura Schlütz berichtet am Samstag in ihrem Vortrag zu Zero Waste Fashion Design von ihren einzigartig kreierten Kleidungsstücken, die beim Zuschnitt keinen Abfall generieren und so einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Wie lebt man müllfrei?

Wer sich gefragt hat, ob es überhaupt möglich ist, ganz auf Müll zu verzichten, sollte den Vortrag von Shia und Hanno Su am Samstag nicht verpassen. Die Buchautorin und ihr Mann leben seit 2014 annähernd „müllfrei“ und sind der festen Überzeugung, dass dieser Lebens-stil nicht nur nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern im Gegenteil sogar das eigene Leben bereichert. Wie aus alt und wertlos neu wird, zeigt samstags der Upcycling-Shop Tanz auf Ruinen. Groß wie klein können sich an einem Upcycling-Kunstwerk versuchen und nutzlos erschei-nenden oder ausgedienten Stoffen ein neues Leben einhauchen.

Im Trend: Tiny Houses 

Die Tiny-House-Branche boomt. Die auf das Wesentliche reduzierten, oft mobilen Eigenheime, stellen für viele eine kostengünstig und zu-gleich umweltverträgliche Alternative zum Wohnen dar. Auf der Fair Friends können Besucher sich ein Tiny House von innen ansehen und sich davon überzeugen, wie „groß“ die „kleinen“ Häuser sind.

Fairer Handel

Wer auf globale Fairness setzt, findet in der Themenwelt „Fairer Han-del“ ein ideales Umfeld mit einer aktuellen Marktübersicht und einige der wichtigsten Importeure im Fairen Handel, wie GEPA, El Puente oder EZA. Das Forum Fairer Handel, ein Netzwerk von Organisationen des Fairen Handels in Deutschland, ist Unterstützer der Fair Friends und an allen Messetagen vor Ort. Zudem stellen einige Fair-Handels-Organisationen ihre entwicklungspolitische Arbeit und fair gehandelte Produkte vor, die durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzenten und Arbeiter hergestellt wurden und somit einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung leisten.

Weltladen-Lounge

Mit Unterstützung der GEPA, dem größten europäischen Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt, hat die Messe Dortmund in der Weltladenlounge an allen Tagen ein spannendes Programm auf die Beine gestellt. Alle Ak-teure im Fairen Handel, aber auch alle interessierten Besucher sind zum Austausch, zum intensiven Diskutieren, zum Fragen stellen und Informieren in die Weltladenlounge in Halle 2 eingeladen.

Global Community

2018 wird die Messe wieder Gastgeber für internationale Produzenten von fairen und nachhaltigen Produkten. Auf der Sonderfläche „Global Community“ in Halle 2 präsentiert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit mit Finanzierung der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Produzenten aus den verschiedensten Ländern wie Bolivien, Burkina Faso, Guatemala, Malaysia oder Indien. Hier finden sich attraktive und vor allem fair hergestellte und gehandelte Exponate wie Accessoires, Textilien, Spielzeug und Lifestyle-Produkte, die zum Ansehen, aber natürlich auch kaufen einladen.

Herkunft hautnah erleben

Der Auftritt der zumeist kleinen Manufakturen auf der Messe ist ihr erster Schritt für einen Markteintritt in Deutschland. Besucher erleben die Geschichte und Herkunft der Produkte hautnah und kommen mit den Produzenten in den Dialog.

Gesellschaftliche Verantwortung

Immer mehr Unternehmen übernehmen neben wirtschaftlichen Aufgaben auch gesellschaftliche Verantwortung und integrieren soziale und ökologische Belange in ihre Tätigkeit. Aber auch Städte, Kommunen und Organisationen widmen sich zunehmend einem ganzheitlichen Ansatz für verantwortungsbewusstes und zukunftsorientiertes Handeln.
Für die Messe haben sich in daher zum einen Großunternehmen wie IKEA Deutschland oder Tana Chemie angekündigt, um ihre Lösungsansätze des nachhaltigen Wirtschaftens vorzustellen und sich dazu mit den Besuchern auszutauschen.

Social Start-Up Area

Zum anderen werden sich aber auch junge Gründerinnen und Gründer auf der Social Start-Up Area mit ihren innovativen Geschäftsideen und Produkten, die sich durch Nachhaltigkeit auszeichnen, präsentieren.
Ebenfalls mit dabei ist das CSR-Netzwerk Dortmund, das sich seit Jahren für mehr gesellschaftliche Verantwortung und Bewusstsein in Unternehmen und bei Führungskräften einsetzt. Unter Leitung der Wirtschaftsförderung und mit zahlreichen renommierten Organisationen aus Wirtschaft und Gesellschaft, wie Dortmund Airport, Kath. St.-Johannes-Gesellschaft, GreenIT oder Signal Iduna, werden sie Besuchern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

KlimaExpo NRW

Ein weiteres Highlight der Themenwelt ist das Samstagsprogramm der KlimaExpo.NRW, die zu drei Nachhaltigkeits-Talks einlädt. Die Leitung übernehmen die Moderatoren Janine Steeger und Thore Schölermann. In der Gesprächsrunde „Klimaschutz in Organisationen“ wird über or-ganisationsinterne Klimaschutzbemühungen und -ziele gesprochen, um anschließend zu diskutieren, was Unternehmen für den eigenen Klimaschutz tun können und welche Rolle hierbei auch die Konsumenten und die Politik spielen.

Nachhaltigkeit durch Begrünung

 
Im Forum „Nachhaltigkeit durch Begrünung – Best Practice“, erläutert KlimaExpo.NRW beispielhaft, wie sich durch Begrünungsmaßnahmen Klimaschutzwirkungen erzielen lassen. Zudem wird es die Talkrunde „KlimaTour2018“ mit dem Dortmunder Oberbür-germeister Ullrich Sierau und mehreren „Influencern“ aus den Sozialen Medien geben. Der Fokus liegt auf klimafreundlicher Mobilität.
Am Sonntag gibt es noch einen Talk zu Dortmund 2040+ – Visionen für die Zukunft der Stadt mit der TU Dortmund.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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