Lust auf Technik machen
Einmal im Jahr gibt es den Girls Day. Er soll das Interesse von Mädchen für andere, technische Berufsmöglichkeiten wecken.
Vorbei sind die Zeiten, in denen über Physikerinnen gestaunt und Mechatronikerinnen belächelt wurden, hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Aber sind Klischees, starre Geschlechterrollen und Schubladendenken über Männer, Frauen und die Berufswelt im Allgemeinen Schnee von gestern?
Nicht ganz. Denn ein zwar erfreulicher Sinneswandel schlägt sich keineswegs in Zahlen und Statistiken nieder: Frauen sind in den sogenannten MINT-Berufen, also in Berufen aus den Bereichen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, weiterhin stark unterrepräsentiert und lassen sich hier so manchen lukrativen Job mit glänzenden Zukunftsperspektiven entgehen.
Nun sollte die Wahl des Berufs natürlich keineswegs einzig von rosigen Arbeitsmarktaussichten abhängig gemacht werden – im Gegenteil. Die wichtigsten Fragen, die bei der Berufsorientierung zu klären sind, lauten immer noch: Was kann ich gut? Womit will mich beschäftigen? Wofür kann ich mich begeistern?
Um genau das herauszufinden, veranstaltete die Agentur für Arbeit Dortmund am bundesweiten GirlsʼDay eine Technik-Rallye. Auf 20 Schülerinnen der 7. und 8. Klasse wartete eine spannende Mischung aus Mitmach-Aktionen und Quizrunden zu den Themen Handwerk, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. An verschiedenen Stationen wurden Kompasse gebaut, Drähte gebogen, Knete geformt, mathematische Botschaften entschlüsselt und naturwissenschaftliche Experimente durchgeführt.
So bastelten die Mädchen beispielsweise einen Papierstern, um anschließend zu beobachten, wie der Stern auf der Wasseroberfläche zu einer Seerose erblüht. Spielerisch lernten sie so den Kapillareffekt kennen, die Fähigkeit des Wassers, in den Papierfasern nach oben zu klettern.
„Von einem einzelnen Aktionstag kann man verständlicherweise keine Wunder erwarten. Praktische Beispiele können jedoch einen wichtigen Impuls und neue Denkanstöße geben. Um klassische Rollenklischees aufzubrechen, braucht es einen langen Atem. Mit unserem Technik-Parcours wollen wir Interesse wecken. Im Anschluss können sich die Mädchen dann genauer informieren und später mal ein Praktikum machen, um die Arbeit besser kennenzulernen“, so Maike Nigge, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsplatz der Agentur für Arbeit.
Anlässlich des Girls- und Boys-Day lohnt sich ein Blick in die Extra-Ausgabe des Abi-Magazins: Darin werden Vorurteile gegenüber vermeintlichen Männer- und Frauenberufen auf den Prüfstand gestellt und klassische Rollenbilder hinterfragt. Denn noch immer spiegeln Berufsstatistiken ein ungleiches Geschlechtsverhältnis wider. „Typisch Frau, typisch Mann“ liegt im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit aus. Zudem ist eine PDF-Version des Heftes zum Download verfügbar unter www.abi.de/bezugsmoeglichkeiten.htm.
Wer jetzt als Mädchen oder Junge über die Berufswahl im Allgemeinen und eine untypische Ausbilduungsmöglichkeit im Besonderen nachdenkt, kann bei der Berufsberatung unter 0800 4 5555 00 einen Termin vereinbaren.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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