Experten-Team erstellt Leitfaden für Dortmund: Kita-Schließungen vermeiden
Kinderklinik macht Konzept für Eltern und Erzieher
Sollte jedes leicht erkältete Kind zuhause bleiben? Was, wenn es Fieber bekommt? Und wie sollten Eltern vorgehen, wenn ein Corona-Abstrich positiv ausfällt? Ein Team aus Kinder- und Jugendärzten, Gesundheitsamt und FaBiDo hat zum Start der Kita-Öffnungen ein Konzept erarbeitet, um Eltern und Erzieher Orientierung zu bieten. Ziel ist, komplette Schließungen von Kindergärten, Kitas und Tagesgruppen zu vermeiden.
Prof. Dr. Dominik Schneider. Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Dortmund und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat den Leitfaden mit erarbeitet und appelliert vor allem an eine gute Kommunikationzwischen Eltern, Erziehern und Ärzten.
Erkältetes Kind nicht zum Test
„Nicht jedes Kind mit laufender Nase braucht einen Corona-Abstrich“, sagt Prof.Schneider. Bei leichten Symptomen wie Schnupfen – also ohne Fieber – müsse man auch nicht gleich zum Arzt. „Ist das Kind nach 24 Stunden wieder fit und treten keine weiteren Symptome auf, dann kann man den Nachwuchs ohne eine weitere ärztliche Abklärung wieder in die Kita-Gruppe schicken.“
Bei Fieber Kinderarzt anrufen
Falls doch Fieberauftritt, solle man sich vorerst telefonisch beim Kinderarzt melden. Telefonisch
kann besprochen werden, ob und wann das Kind in die Praxis kommensollte. Dort erhalte man auch Informationen darüber, ob ein Abstrich sinnvoll ist. „Wird ein Kind tatsächlich positiv getestet, ist das Gesundheitsamt zuständig für weitere Schritte wie etwa Testungen innerhalb der Familie sowie von Kontaktpersonen oder Quarantänemaßnahmen“, so Prof. Schneider.
Keine Maskenpflicht für Kita-Kinder
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat die Empfehlungausgesprochen, dass Kita-Kinder keinen Mundnasenschutz tragen sollen und müssen – die Erwachsenen im Umgang untereinander hingegen schon. „Das Interessante ist ja, dass Kinder nie am Anfang von Infektionsketten stehen. Das sind eher die Erwachsenen“, so Prof. Schneider. „Kinder sind auch keine sogenannten Superspreader, insbesondere Kleinkinder nicht.“
Daher würden etwa bei internen Besprechungen der Erzieher oder für Eltern bei Betreten der Tagesstätte weiterhin die Abstandsregelung und Mundschutz-Pflicht gelten. Im direktenUmgang mit den Kindern müsse das erzieherische Personal allerdings keine Masken tragen, so Prof. Schneider.
Kinder brauchen Nähe ohne Maske
„Die Kinder brauchen Nähe zu ihrenBezugs- und Betreuungspersonen, und zwar ohne Maske. Maske und pädagogische Förderung in dem jungen Alter gehen nicht zusammen.“
„Falls sich die Infektionslage in Dortmund ändert,kann es natürlich sein, dass auch unser Konzept angepasst werden muss“, so Prof. Schneider.
Konzept der Infektionslage anpassen
Bei steigenden Infektionszahlen in Dortmund müssten bspw. wieder strenge Gruppenbildungen geplant werden. „Entscheidend ist aber schon jetzt und auch zukünftig eine gute Kommunikation zwischen Eltern, Erziehern und Ärzten“, so Prof. Schneider.
Damit wichtige Informationen wie diese so leicht wie möglich verbreitet werden können, bietet das Klinikum Dortmund einen neuen WhatsApp-Service an: Die Sprachnachricht von Prof. Schneider zum Thema Kita-Öffnungen gibt es für alle kostenlos durch eine kurze Nachricht an 01522 2987675 oder auch alternativ hier auf der Homepage des Klinikum Dortmund.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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