Coronavirus-Test nur im Verdachtsfall
Kaum Anfragen zur Lungenkrankheit im Dortmunder Gesundheitsamt
Auch wenn es erste Fälle von Coronavirus-Erkrankten in Deutschland gibt, so habe dies in Dortmund nicht zu übertriebener Sorge vor der Lungenkrankheit geführt. "Es gibt nur wenige Anfragen beim Gesundheitsamt", berichtet Stadt-Sprecherin Anke Widow. "Da es hier überhaupt keine Fälle von Infizierten gebe, würden in Dortmund auch keine besonderen präventiven Maßnahmen ergriffen.
Denn das System zur Vorsorge in das auch die Dortmunder Kliniken eingebunden sind, bestehe immer. Die Kliniken seien gerüstet. Wenn jemand krank ist und mit Grippe-Symptomen zum Arzt geht, werde in der Praxis auch nicht grundsätzlich ein Test auf das Corona-Virus durchgeführt.
Test bei begründetem Verdacht
"Nur dann", erklärt Anke Widow, "wenn der Arzt einen begründeten Verdacht hat. Etwa dann, wenn der Patient in der Region in China war oder in Kontakt mit Menschen war, die aus der chinesischen Provinz kommen. dann wird der Arzt Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufnehmen und einen Test durchführen."
Für den Fall, dass in Dortmund ein Erkrankter positiv auf die Lungenkrankheit getestet wird, werde er direkt auf der Isolierstation im Klinikum aufgenommen. "Dann werden auch die Kontaktpersonen ausfindig gemacht, informiert und gegebenenfalls in Quarantäne gesetzt, dies werde von Fall zu Fall entschieden."
Empfehlungen gegen Reisen nach China geben die Mitarbeiter des Dortmunder Gesundheitsamtes nicht, aber die Stadtsprecherin stellt klar, "dass das derzeit keine gute Idee ist, das weiß ja jeder."
Verdachtsfälle in Siegen
Nach ersten bestätigten Coronavirus-Fällen in Bayern und Verdachtsfällen in Siegen warnt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe, vor einer Hysterie. Sie rät aber zu gründlichen Hygienemaßnahmen und erhöhter Aufmerksamkeit: „Hier gelten die gleichen Vorsichts- und Schutzmaßnahmen wie bei allen hochansteckenden Viruserkrankungen“, so Richter-Scheer.
Bei Grippeanzeichen daheim bleiben
„Das heißt konkret: die Hände müssen gründlich gewaschen und gegebenenfalls desinfiziert werden und man sollte nach Möglichkeit vermeiden, mit den Händen ins Gesicht zu fassen.“ Bei Grippeanzeichen sollten Patienten zu Hause bleiben und zunächst telefonisch Kontakt mit ihrer Hausarztpraxis aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Außerdem sollte man nicht in die Hand, sondern immer in den Ärmel husten“, sagt Richter-Scheer. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes könne zusätzlich vor einer Tröpfcheninfektion schützen.
Aktuell vermehrt grippale Infekte
„In den Hausarztpraxen sind die Kollegen aktuell natürlich besonders sensibilisiert, was das Thema Coronavirus angeht, da sie in der Regel der erste Ansprechpartner des Patienten sind. Zu dieser Jahreszeit, die ohnehin mit vermehrten grippalen Infekten einhergeht, sind Ärzte und Praxispersonal grundsätzlich sehr vorsichtig, was Hygiene, Patienten- und Selbstschutz angeht. Vor Ort sollte daher auf jeden Fall Schutzkleidung wie Mundschutz, Schutzkittel und Handschuhe vorrätig sein“, sagt die Landesverbandsvorsitzende, selbst Hausärztin in einer Praxis in Bad Oeynhausen. „Wichtig ist: Im Verdachtsfall muss auf jeden Fall das zuständige Gesundheitsamt informiert werden“, betont Anke Richter-Scheer. Dieses leite dann unmittelbar Maßnahmen ein, wenn sich ein Verdachtsfall bestätige.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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