Jetzt gibt‘s Zeugnisse

Zufrieden mit ihren Zeugnissen waren diese Schüler in der Landgrafen-Grundschule. | Foto: Archiv/ Schmitz
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So stolz präsentierten einst Schüler der Landgrafen-Grundschule ihre Zeugnisse. Freitag gibt es wieder welche. Und auch die Halbjahreszeugnisse sind wichtig, denn einige Schüler bewerben sich mit diesen Noten.
stadtmitte. Und auch, wenn das Zeugnis in zwei Tagen nicht so gut ausfällt, rät Stadteltern-Vorsitzende Monika Landgraf Eltern nicht zu meckern. Wie sie Kindern die Angst vorm Giftblatt nehmen und ihnen helfen können, verrät sie im Interview.

Nicht jeder Schüler, egal ob Grund- oder Kollegschüler freut sich auf Freitag. Denn dann gibt es Halbjahreszeugnisse. Wir sprachen mit Monika Landgraf von den Stadt-Eltern über Angst, Enttäuschung und wie Eltern ihren Kindern helfen können.

Das Interview

Monika Landgraf, was sollten Eltern tun, wenn ihre Kinder Freitag ein schlechtes Zeugnis mitbringen?
Monika Landgraf: „Meckern hilft gar nicht. Eltern sollten ihre Kinder motivieren, weil keiner schlechte Zensuren haben will.

Und wie können Eltern ihren Kindern helfen?
Monika Landgraf: „Sie sollten sich Zeit nehmen und zuhören. Gemeinsam mit ihren Kindern können sie herausfinden, woran es liegt und besprechen, wie sie ihre Kinder unterstützen können.“
Viele sagen das Halbjahreszeugnis ist ja nicht so wichtig...
Monika Landgraf: „Für die Schüler, die zwischen Schule und Beruf stehen, schon. Sie bewerben sich mit diesem Zeugnis. Außerdem zeigt es, was man besser machen kann.“

Zum Beispiel Nachhilfe nehmen?
Monika Landgraf: „Erst einmal sollten Eltern mit ihren Kindern das Gespräch mit der Schule suchen und fragen, wie sie ihre Kinder unterstützen können. Und das sollte eigentlich immer und nicht nur nach den Zeugnissen passieren. Da haben Eltern ein Recht drauf.
Ich halte viel davon, wenn sich Schüler von anderen Schülern helfen lassen, die den Stoff können. Egal ob es Mitschüler aus der eigenen Klasse sind oder aus höheren Klassen. Es geht nicht darum, Kindern mit viel Nachhilfe immer nur über die nächste Hürde zu helfen. Nicht jedes Kind muss Abi machen. Aber es geht nicht nur um Nachhilfe.“

Weil sich Kinder überlastet fühlen?
Monika Landgraf: „Eltern sollten genau nach den Problemen sehen: Steht das Kind unter Strom? Hat es Zeit? Hat es einen ruhigen Arbeitsplatz?
Und man muss auch familiäre Probleme sehen, ob es sich um den plötzlichen Tod der Oma handelt oder um Liebeskummer und dabei sollte man auch offen im Gespräch zur Schule sein.“

Was halten Sie von Belohnungen oder Strafen fürs Zeugnis?
Monika Landgraf: „Strafen ist immer falsch. Kinder dürfen keine Angst haben, mit einem schlechten Zeugnis nach Hause zu kommen. So sollten Eltern ihren Kindern nicht plötzlich den Computer wegnehmen oder Computerspiele total verbieten. Lieber mit dem Kind vereinbaren, dass es weniger am PC macht. Und Stubenarrest finde ich völlig undiskutabel. Belohnungen sollten den finanziellen Rahmen nicht überschreiten.

Also kein Zeugnisgeld geben?
Monika Landgraf: „25 Euro für eine 1 halte ich für zuviel. Kinder sollten für sich lernen. Lieber mal zusammen eine Pizza essen gehen, sich Zeit nehmen und gemeinsam überlegen, was man im nächsten Halbjahr besser machen kann.“

Zufrieden mit ihren Zeugnissen waren diese Schüler in der Landgrafen-Grundschule. | Foto: Archiv/ Schmitz
Ein schlechtes Zeugnis ist Strafe genug, meint Monika Landgraf, Vorsitzende der Stadteltern. | Foto: Maria Schwalgin
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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