Hilfe für Schwangere
Von der Schwangerschaft bis zur Kindergartentür: Werdende Mütter und junge Eltern haben oft viele Probleme im Alltag zu bewältigen. Beratungsstellen wie donum vitae, die Beratung der AWO oder die Beratungsstelle in der Westhoffstraße helfen bei allen Fragen.
4707 Kinder wurden im letzten Jahr in Dortmund geboren. Auf dem Weg zur Geburt haben mehr als die Hälfte der Schwangeren und zum Teil auch ihre Partner eine Schwangerenberatung in Anspruch genommen. Die Beratungsstellen genießen Vertrauen – sie bieten konkrete Hilfe in einem
geschützten Rahmen.
Die Bandbreite der Themen in der Schwangerenberatung ist gewaltig: Sie beantwortet rechtliche und finanzielle Fragen, weitere Themen können Pränataldiagnostik, Kinderwunsch, Trauerarbeit nach einer Fehlgeburt oder Partnerschaftsfragen sein.
Erstes Anliegen ist meist die finanzielle Situation: Das Kind ist willkommen, aber das Einkommen ist niedrig oder reicht nicht aus, um die nun entstehenden Kosten zu tragen.
In Dortmund gibt es gleich mehrere Anlaufstellen für Ratsuchende. Sie haben sich zum Arbeitskreis der Schwangerenberatungsstellen zusammengeschlossen. Die Sozialarbeiterin Ursula Renneke:
"Jeder Fall liegt anders, deshalb ist die Beratung immer individuell zugeschnitten. Die Beraterin erklärt der Frau oder dem Paar, welche Anträge vor und nach der Geburt gestellt werden können und welche
Leistungen für Familien zur Verfügung stehen. In besonderen Notlagen können Frauen ggf. einen Antrag an die Bundesstiftung „Mutter & Kind“ stellen- etwa jeder vierte Kinderwagen in Dortmund wird aus dieser Stiftung bezuschusst"
Weitere Themen sind jene, die sich mit der rechtlichen Situation befassen: Elternzeit, Mutterschutz, Kindschaftsrecht und oft auch Ausländerrecht. Doch bei Zahlen und Paragraphen soll es nicht bleiben: Die Beraterinnen informieren auch über Geburtsvorbereitung, Gesundheitskurse, Hebammenbegleitung, Geschwisterangebote:
„Schwangerschaft ist eine besondere Zeit. Wir möchten, dass auch Mütter aus problembelasteten Situationen die Möglichkeit haben, diese Zeit zu genießen und bewusst zu erleben.“ Im Gespräch mit der Beraterin kann die Schwangere ihren eigenen Weg entwickeln und herausfinden, was ihr gut tut und wie sie selbst ihr Leben gestalten möchte. Etwa jede zweite Ratsuchende benennt persönliche Konflikte oder Krisen in der Beratung. Das vertrauliche Gespräch ermöglicht es, auch brenzlige Themen anzusprechen: die Schweigepflicht der Beraterin ist eine wichtige Voraussetzung dafür.
Die Vielfalt des Leistungsangebots der Schwangerschaftsberatung und die Niedrigschwelligkeit im Zugang machen es möglich, sehr individuell zu unterstützen und damit hoch wirksam zu sein. Die Verantwortung für die Schlussfolgerung aus der Beratung bleibt bei den Klientinnen. Das ist zugleich eine Voraussetzung dafür, dass Hilfsangebote leichter angenommen werden können.
Effektive Netzwerke zu Ämtern und Institutionen, zu Beratungseinrichtungen, Ärzteschaft, Hebammen, Frauenhäusern, Mutter-Kind-Einrichtungen, Bildungsträgern etc. gehören für die Dortmunder Beratungsstellen zum Selbstverständnis guter Arbeit, die sich auszeichnet durch langjährige gewachsene professionelle Kontakte und persönliche Zusammenarbeit.
Schwangerenberatung ist gesetzlich garantiert: Jederhat einen Rechtsanspruch auf diese Beratung. Deshalb werden die Beratungsstellen durch das Landesfinanzierungsgesetz und durch kommunale Mittel finanziert. Spenden und Mitgliedsbeiträge der freien Träger schließen die Lücke zu einer gesicherten Existenz. In Dortmund ist der Anspruch, dass Ratsuchende eine Auswahl von Beratungsstellen unterschiedlicher weltanschaulicher Ausrichtung haben sollen, erfüllt. Die Präsenz der Einrichtungen und der selbstbestimmte Zugang für Frauen und Paare sind gewährleistet.
"Mit der Geburt des Kindes endet die Schwangerenberatung nicht. Bis zum dritten Lebensjahr können die Eltern mit ihren Anliegen zu uns kommen. Das, was in der Schwangerschaft beraten wurde, muss ja nach der Geburt auch funktionieren. Und wenn es irgendwo hakt, sind wir natürlich da."
Die Adressen der Beratungsstellen:
• AWO Beratungsstelle Klosterstr. 8-10, 44135 Dortmund, ( Tel 99 34 222
• donum vitae, Friedhof 4, 44135 Dortmund, (Tel 17 63 874
• Sozialdienst Kath. Frauen DO-Hörde, Propsteihof 10, 44137 Dortmund, ( Tel 1848 220
• Beratungsstelle Westhoffstrasse, Westhoffstr 8-12., 44145 Dortmund, (Tel 84 03 40
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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