Hilfe für die Lebenden

Hartmut Lürman ist ehrenamtlicher Mitarbeiter des Hospizdienstes des Diakonischen Werks. Anne Sobota koordiniert die Einsätze der  Freiwilligen. | Foto: Schmitz
  • Hartmut Lürman ist ehrenamtlicher Mitarbeiter des Hospizdienstes des Diakonischen Werks. Anne Sobota koordiniert die Einsätze der Freiwilligen.
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Wie sieht ein würdevoller Tod aus? Und wie kann man sterbenskranke Menschen bis in den Tod begleiten?
Mit diesem Fragen befassen sich die Hospizdienste seit ihrem Bestehen. Viele Menschen wünschen sich, an einem vertrauten Ort, zu Hause zu sterben, umgeben von ihren Angehörigen.
Die Realität sieht meist anders aus: Im Altenheim oder im Krankenhaus sind Sterbende oft alleine. Hartmut Lürman ist ehrenamtlich im Hospizdienst des Diakonischen Werkes aktiv und hat den Tod seines Vaters im Jahr 1996 selbst auch als „nüchtern und kalt" erlebt. Sein Vater starb in einem Krankenhaus, „im Operationssaal konnte ich ihn noch einmal sehen, als er schon gestorben war. Ich hätte gerne mehr Zeit mit ihm am Ende seines Lebens verbracht."
Mit ein Grund für den heute 57-Jährigen, sich in der Hospizarbeit zu engagieren. 2006 wurde er durch einen Zeitungsartikel darauf aufmerksam, es wurden ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht. „Ich habe mir ein Haus vorgestellt, ein Hospiz, in dem man die Sterbenden besucht."
Doch seine Arbeit im Hospizdienst, nach einer gründlichen Ausbildung von dreiviertel Jahren, sieht ganz anders aus: „Ich bin im ambulanten Dienst, das heißt ich bin viel unterwegs, bei Familien, in denen der Kranke zuhause oder im Altenheim ist." Dort besteht seine Hilfe ganz oft darin, eher die Familie oder Ehefrau zu unterstützen, als den Sterbenden in den Tod zu begleiten. „Manchmal sitzt die Ehefrau im Mantel und Hut und wartet darauf, dass ich komme, damit sie etwas erledigen kann."
Manche Patienten besucht Lürman über ein Jahr lang , manche nur ein paar Mal. Hartmut Lürmann ist als Kaufmännischer Angestellter voll berufstätig, der Zeitraum der Besuche mit theroretischen drei Stunden pro Woche klar geregelt. „Ich habe immer nur einen Patienten, den ich betreue, ich komme aber so, wie ich gebraucht werde."
Die Erfahrungen, die er während seiner Hospizarbeit gemacht hat, halfen ihm auch, den Tod seiner Schwester im vergangenen Jahr zu bewältigen.
Die evangelischen Hospizdienste bieten in diesem Frühjahr einen neuen Kurs zur Qualifizierung von ehrenamtlichen Mitarbeitern an. Mehr als 150 Ehrenamtler wurden bislang ausgebildet. Sie begleiten schwerkranke und sterbende Menschen und bieten auch Entlastung durch praktische Hilfen. Wer sich für eine solche Tätigkeit interessiert, kann sich am Dienstag, 24. Januar in der Zeit von 18 bis 20 Uhr im Haus der Diakonie, Rolandstraße 10, bei einer Orientierungsveranstaltung informieren. Auskünfte erteilt auch die Koordinatorin des Projektes, Anne Sobota, unter (84 94 610.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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