Hilfe auf Rädern

Die ärztliche Beratungsstelle hilft Kindern und Jugendlichen, die zum Beispiel misshandelt werden. Doch meist konnte sie nur aktiv werden, wenn die Kinder den Weg zu ihr fanden. Das wird jetzt anders.
„Das rollende Ohr“, so heit das mobile Angebot der Ärztlichen Beratungsstelle. Zum Beginn des neuen Schuljahres will die Ärztliche Beratungsstelle auf ihr Angebot der Mobilen Sprechstunde für Kids aufmerksam machen.
Das seit 2009 bestehende Projekt konnte bisher über 180 Kinder und Jugendliche erreichen, die den Weg in eine außerschulische Beratung vermutlich nicht gefunden hätten.
Über familiäre Probleme zu sprechen, fällt schwer. Wendet man sich an Lehrer, wird häufig eine Auswirkung auf die Schulnoten oder das Informieren der Eltern befürchtet. Die Hemmschwelle, eine außerschulische Anlaufstelle aufzusuchen, ist oft noch größer.
Hier greift das besonders niedrigschwellige Angebot: die Mobile Sprechstunde für Kids. Ein Anruf vom Lehrer, Schulsozialarbeiter oder vom Schüler selbst genügt, um innerhalb weniger Tage einen Termin mit Steffi Bernard, Diplom-Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin, zu vereinbaren. Und zwar an einem vom Kind oder Jugendlichen selbst ausgewählten Ort. Auf Wunsch kann man auch, wie bei allen weiteren Angeboten der Beratungsstelle, anonym bleiben.
Viele Schüler empfinden es zusätzlich als Vorteil, dass sie mit einer völlig außenstehenden Person sprechen können. „Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen zu stabilisieren und ein soziales Netz zu schaffen, so dass sie mit dem Problem nicht mehr allein sind“, so Steffi Bernard. Insbesondere kann das Angebot auch solche Kinder und Jugendliche erreichen, die häufig in ihren Familien stark kontrolliert werden und somit außerhalb der Schulzeiten kaum Freiräume haben.
Im vergangenen zweiten Projektjahr seien vermehrt Anrufe von Gymnasiallehrern eingegangen, die sich mit Verdachtsfällen an die Ärztliche Beratungsstelle gewandt haben, berichtet Steffi Bernard weiter. „Das Klischee, Gewalt sei ausschließlich ein Problem bildungsferner Familien, trifft nicht zu. Auch in gut situierten Familien gibt es Gewalt, doch häufig ist sie hier viel subtiler und schwerer zu erkennen.“
Daher besteht ein gestiegener Beratungsbedarf nicht nur seitens der betroffenen Kinder und Jugendlichen, sondern auch von Lehrern und Schulsozialarbeitern.
Denn häufig lässt sich eine Situation auch für sie nicht leicht einschätzen, so dass eine kompetente fachliche Beratung von außen gewünscht ist. Insbesondere wenn es um die Frage nach der Gefährdung des Kindeswohls geht.
Ist dieses tatsächlich gefährdet, so darf die Beratungsstelle keine Anonymität mehr gewährleisten. Es wird jedoch kein Schritt unternommen, ohne die Betroffenen darüber zu informieren.
Weitere Informationen gibt es unter http://www.aeb-dortmund.de oder ( 20 64 580.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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