"Gut, dass es uns noch gibt": Arbeitslosenzentrum hilft auch, wenn der Lohn nicht reicht

Auch die politischen Gäste der 25-Jahres-Feier setzten sich für die Förderung der gefraten Beratungsstelle an der Leopoldstraße ein.  Im Bild (l.) ALZ-Leiterin Gisela Tripp mit OB Ullrich Sierau und MdL Gerda Kieninger. Foto: Archiv
  • Auch die politischen Gäste der 25-Jahres-Feier setzten sich für die Förderung der gefraten Beratungsstelle an der Leopoldstraße ein. Im Bild (l.) ALZ-Leiterin Gisela Tripp mit OB Ullrich Sierau und MdL Gerda Kieninger. Foto: Archiv
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Lange Zeit stand die Arbeit des Arbeitslosenzentrums auf der Kippe - die Gelder fehlten. Seit 1983 setzt sich der Verein für Arbeitslose ein. Jetzt ist die Zukunft fürs erste abgesichert. Viele Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass die Landesförderung der Beratungsstellen und Zentren ab 2011 wieder eingesetzt wird. Viele Gespräche wurde geführt: mit dem DGB, den Parteien auf kommunaler und landespolitischer Ebene. Dieser Einsatz hatte Erfolg: Eine der ersten Maßnahmen der neuen Landesregierung war die Sicherstellung der Förderung der Arbeitslosenberatungsstellen und -zentren ab 2011.
Die Arbeit dieser Zentren ist vielfältig: Der Verein unterhält ein Arbeitslosenzentrum und eine Beratungsstelle für Langzeitarbeitslose. Im Mittelpunkt der Angebote stehen Arbeitslose, Langzeitarbeitlose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen sowie Berufsrückerkehrerinnen. In den letzten Jahren kamen verstärkt auch Menschen, die zu der Gruppe der Beschäftigten zählen und mit ihrem Einkommen nicht ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie sichern können und daher auf ergänzende Leistungen angewiesen sind. Probleme im Alltag sind zum Beispiel Rückforderungen des Arbeitsamtes, Berechnung des Bedarfs bei Harzt IV, Wohnen, Mietkosten und andere finanzielle, aber auch familiäre Probleme. In der Statistik sieht das so aus: 2009 wurden insgesamt 744 Menschen zu unterschiedlichsten Fragen zur Arbeitssuche beraten. 348 hatten Fragen zu ihren Bewerbungsunterlagen, 296 Ratsuchende benötigten Unterstützung bei der Stellensuche im Internet, 162 Menschen hatten Schwierigkeiten ihre Bewerbungsunterlagen selbständig zu erstellen. 45 hatten Fragen zur Leih- und Zeitarbeit, 28 zu geförderter Beschäftigung, 25 zu Arbeitsgelegenheiten, 69 zu Hilfen bei der Beschäftigungsaufnahme und 64 zu Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung.
An der Leopoldstraße bietet das Arbeitslosenzentrum zum Beispiel Computer- und Sprachkurse an. Im März 2010 wurde hier auch das Bewerber-Café eröffnet. Hier können Arbeitslose montags von 10 bis 16 Uhr an neun Computern mit Internetanbindung arbeiten. Sie erstellen selbstständig ihre Bewerbung, können sich aber auch von den Mitarbeiter dort helfen lassen. Neben der praktischen Arbeit sorgt der Verein für die Vernetzung mit anderen Organisationen, wie mit dem Netzwerk beruflicher Wiedereinstieg, Netzwerk Rente, Sozialforum Dortmund oder dem Nordstadt Forum.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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