Bei einer Telefon-Aktion beantworteten Experten Fragen rund um die Haut
Geschützt in die Sonne
Drei Experten, drei Telefone und viele Fragen: Bei der Telefonaktion des Stadt-Anzeigers "Hau(p)tsache gut geschützt" klingelten pausenlos die Telefone. Dortmunder nutzten die Gelegenheit, sich von Univ.-Prof. Dr. Eggert Stockfleth, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Ruhr Universität, Dr. Laura Susok, Oberärztin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, und Michael Wolters von der AOK NORDWEST beraten zu lassen.
Durch die fortschreitende Zerstörung der Ozonschicht und das Freizeitverhalten nimmt die Zahl der Hautkrebserkrankungen zu.
Fragen an Univ.-Prof. Dr. Eggert Stockfleth und Dr. Laura Susok:
Wie entsteht Hautkrebs?
Hautkrebs hat meistens mehrere Ursachen. Risikofaktoren sind: heller Hauttyp, häufige und hohe Belastung durch UV-Strahlen, frühere Hautkrebserkrankung, Hautkrebs in der Familie, berufliche Einflussfaktoren.
Wie kann Hautkrebs erkannt werden?
Hautkrebs kann sehr unterschiedlich aussehen. Schwarzer Hautkrebs stellt sich häufig als punktuelle farbliche Veränderung der Haut dar, welche sich auch in ihrer Form von einem "normalen" Hautflecken unterscheidet.
Wie läuft die Früherkennungsuntersuchung ab?
Der Arzt befragt den Patienten und stellt Risikofaktoren fest. Anschließend wird die gesamte Haut untersucht.
Wie kann man selber vorsorgen?
Das Hautkrebsrisiko lässt sich nicht zu 100 Prozent minimieren. Es kann aber gesenkt werden, wenn die Haut vor übermäßiger Belastung durch UV-Strahlung geschützt wird.
Wie kann man sich schützen?
Mittagssonne meiden. Bei starker Sonneneinstrahlung angepasste Kleidung tragen. Sonnencreme mit Hauttyp angepasstem Sonnenschutzfaktor nutzen.
Ist das Risiko, einen Sonnenbrand zu erleiden, am Kopf besonders hoch?
Es gibt bestimmte Stellen, die der Sonne am stärksten ausgesetzt sind. Hierzu gehören Kopf und Waden.
Muss ich die Sonnenmilch unbedingt mit Stärke 50 nehmen oder reichen auch geringere Stärken?
Generell empfehlen wir LSF50-haltige Präparate. Der Lichtschutzfaktor beschreibt, um welchen Faktor man sich länger zuzüglich zum Hauteigenschutz in der Sonne aufhalten kann, bevor eine Lichtschädigung auftritt.
Kann ich auch durch die Autoscheibe einen Sonnenbrand erleiden?
Auch durch Fensterglas kommen UV-Strahlen hindurch, so dass bei längeren Autofahrten das Eincremen empfohlen wird.
Was tue ich, wenn ich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einen Sonnenbrand erleide?
Hier ist die Intensität des Sonnenbrandes entscheidend. Bei leichten Verbrennungen an einzelnen Körperstellen hilft Kühlung sowie Eincremen mit antientzündlichen schmerzstillenden Cremes.
Ist das Risiko in den Bergen anders als an der See?
Generell hängt der Kontakt mit der Sonne natürlich vom Ort ab, an dem man sich aufhält.
Wie sind die Heilungschancen, wenn tatsächlich heller Hautkrebs auftritt?
Dies kann pauschal nicht beantwortet werden, da der helle Hautkrebs in verschiedenen Stadien auftreten kann.Generell werden die meisten Formen jedoch früh erkannt, da sie sich in augenscheinlichen Arealen befinden.
Muss ich auch bei kleinsten braunen Flecken zum Arzt gehen?
Neu aufgetretene Hautveränderungen oder sich stark verändernde Hautveränderungen, egal welcher Farbe, sollten hautfachärztlich kontrolliert werden. Die gesetzlichen Kassen empfehlen die Ganzkörperuntersuchung bei Erwachsenen über 35 Jahren alle 2 Jahre.
Welche Muttermale sind verdächtig?
Abklärungsbedürftig sind Muttermale, die größer als fünf Millimeter sind und Muttermale die sich in irgendeiner Form oder in der Farbe verändern.
Fragen an Michael Wolters:
Welche Früherkennung zahlt die Gesetzliche Krankenversicherung?
Zur Früherkennung von Hautkrebs gibt es seit 2008 das Hautkrebs-Screening. das ab 35 Jahren alle zwei Jahre durchgeführt werden kann.
Welche Zusatzleistungen bietet die AOK NORDWEST an?
Die AOK NORDWEST bietet das "Hautkrebs-Screening" alle zwei Jahre bei Hautärzten schon für Versicherte ab dem Alter von 20 Jahren an.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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