Für Trauorte gilt: Hauptsache ausgefallen

Nicht nur das Brautkleid sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Auch die Ortswahl wird bei der Hochzeit immer wichtiger.  In Westfalen gibt es viele Möglichkeiten, vom Fußballstadion bis zum Förderturm.
  • Nicht nur das Brautkleid sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Auch die Ortswahl wird bei der Hochzeit immer wichtiger. In Westfalen gibt es viele Möglichkeiten, vom Fußballstadion bis zum Förderturm.
  • hochgeladen von Antje Geiß

Ob in der Tropfsteinhöhle, auf dem Förderturm, in der Luft beim Skydiving oder traditionell in einem Schloss: Ungewöhnliche Orte für Trauungen und Hochzeitsfeiern werden in Westfalen immer beliebter. Allein die Stadt Dortmund bietet derzeit 15 Orte für „Ambientetrauungen“ an. Das 1998 gestartete Angebot wird stetig ausgebaut und - trotz Zusatzkosten - häufig nachgefragt: Von den 7417 Eheschließungen, die in den vergangenen drei Jahren in Dortmund besiegelt wurden, fanden 1087 an Ambienteorten wie der Kokerei Hansa oder dem Torhaus im Rombergpark statt.
„Außergewöhnliche Locations stehen absolut hoch im Kurs“ sagt auch die Herner Hochzeitsplanerin Steffi Schwarz. Industrierelikte im Ruhrgebiet, Schlösser im Münsterland und Höhlen im Sauerland: „In Westfalen gibt es sehr viele Plätze, die sich für eine Trauung in besonderem Umfeld anbieten“, so Schwarz.
In der Tat werben mittlerweile zahlreiche westfälische Städte, Kultur- und Freizeit-Einrichtungen mit speziellen Hochzeitsangeboten. Im Dortmunder Zoo können sich Paare ebenso das Ja-Wort geben wie in der Arena auf Schalke. Kulturfreunde besiegeln den Bund fürs Leben auf der Studiobühne des Theaters Gütersloh oder im siegerländischen Museum Wilnsdorf und wer es etwas schummeriger mag, heiratet in Bochum unter Tage oder in der Attendorner Tropfsteinhöhle.
Auch Paaren, die durch die eigene Hochzeit noch nicht genug Nervenkitzel verspüren, kann geholfen werden: Beim Skydiving in Bottrop können die zukünftigen Eheleute völlig schwerelos den Bund fürs Leben eingehen, während unter ihnen ein Propeller für den nötigen Auftrieb sorgt.
Etwas gemächlicher geht es bei einem anderen Hochzeitstrend vonstatten. Die Hochzeitsplanerin Katharina Daiker aus Bad Salzuflen stellt fest: „Trauungen unter freiem Himmel nach amerikanischen Vorbild sind sehr angesagt.“ Die Hochzeitsgesellschaft feiert dabei im Garten, auf einer Wiese oder auch im Wald.
Einziges Manko: Die Veranstaltungen sind teurer als konventionelle Hochzeiten. „Es muss nicht nur ein freier Theologe oder Redner organisiert werden, sondern auch das gesamte Equipment herbeigeschafft werden“, sagt Katharina Daiker. Zudem besteht die Gefahr, dass schlechtes Wetter die Hochzeit buchstäblich ins Wasser fallen lässt.
Warum viele Paare zu solchen Event-Hochzeiten tendieren, ist für Steffi Schwarz klar: „Individualität wird immer größer geschrieben. Nicht nur für das Paar selbst, auch für die Gäste soll der Hochzeitstag unvergesslich bleiben.“
Die ungewöhnlichste Hochzeit, die Steffi Schwarz bislang erlebt hat, fand ebenfalls in Westfalen statt. „Auf Burg Altena gaben sich zwei Menschen das Ja-Wort, die totale Mittelalter-Fans waren. Nicht nur das Paar selbst, auch die Gäste sind in historischen Gewändern auf der Burg erschienen. Das war schon ein sehr außergewöhnlicher Anblick.“

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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