Eltern coachen ihre Kinder
Mit dem Angebot, Orientierung und Hilfestellung bei Fragen und Problemen rund ums Studium zu geben, hatten die Verantwortlichen offensichtlich ins Schwarze getroffen.
„Ihr Kind will studieren?“ war das Thema einer Infoveranstaltung für Eltern und Interessierte, zu der die Wirtschaftsförderung ins Rathaus eingeladen hatte.
Mehr als 330 Interessierte – Eltern, Lehrer und studienwillige Jugendliche – waren zu der Veranstaltung gekommen, die bereits zum fünften Mal über die Bühne ging.
Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung (WF), machte den Stellenwert einer akademischen Ausbildung deutlich: „Bei den beruflichen Möglichkeiten in Dortmund ist die Aufnahme eines Studiums ein erster wichtiger Baustein für eine gute berufliche Karriere.“
Jeden, der ins Studium ginge, könne man auf dem Arbeitsmarkt in Dortmund später gut gebrauchen.
Ziel der Veranstaltung war es auch, den Eltern Ängste zu nehmen, wie etwa: Bekommt mein Kind überhaupt einen Platz für ein Studium, auf dem ein Numerus Clausus (NC) liegt? Harriet Ellwein von der WF, und Moderatorin des Abends, sagte: „Lassen Sie sich von lokalen NCs nicht abschrecken, das sind nur Richtwerte. Suchen Sie frühzeitig eine Studienberatung auf und seien Sie flexibel – etwa in der Wahl des Studienortes oder -faches.“
Studienberatung bot die Veranstaltung reichlich. Gemeinsam mit den Dortmunder Hochschulen und weiteren Partnern hatten die Macher ein rundes Programm an Vorträgen, Workshops und Infoständen organisiert. Dabei wurden die Bereiche Studienfinanzierung, Zulassungsbedingungen und Studienplatzvergabe ebenso beleuchtet wie die Rolle der Eltern bei der Studienwahl.
Iris Wosny, Mutter eines 16-jährigen Sohnes, interessierten besonders die Voraussetzungen für ein Stipendium als Möglichkeit der Studienfinanzierung: „Ich war überrascht zu hören, dass die meisten Organisationen eine ehrenamtliche Tätigkeit zur Bedingung machen, um ein Stipendium zu vergeben. Alleine für diese wertvolle Information hat es sich schon gelohnt hierher zu kommen.“
In einem Vortrag beschäftigte sich der Berufswahl-Experte Denis Buss mit der Frage, wie Eltern ihre Kinder bei der Studienwahl unterstützen können. „Es hat noch nie so viele Möglichkeiten gegeben wie heute“, umriss Buss die – für viele verwirrende – Berufswahl-Situation. Er formulierte als erstes Ziel, alles zu verhindern, was die Studienwahl zu einem Misserfolg macht. Denn das, so Buss, senke die Motivation, verzögere den Einstieg in den Arbeitsmarkt und vergeude finanzielle Ressourcen.
Mit der richtigen Kommunikation und den richtigen Fragen können Eltern eine Menge beitragen, damit die Studienentscheidung der Kinder ein Erfolg wird. „Sie sind der Coach“, definierte Buss die Rolle der Eltern. Sie seien oft die wichtigste Instanz bei der Berufswahl in den Augen ihrer Kinder. „Vermeiden Sie Kriterien wie Geld und Sicherheit, sondern fragen Sie vielmehr nach den Wünschen, Neigungen und Kompetenzen Ihres Kindes“, mahnte der Experte. Denn wirkliches Interesse trage auch über Durststrecken im Studium, so Buss.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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