Ein Jahr freiwillig helfen: Junge Dortmunder berichten vom Europäischen Freiwilligendienst

Dem Projektleiter Dirk Schubert und Klaus Wegener von der Auslandsgesellschaft berichteten die europäischen Freiwilligen (v. l.) Rita Eliseeva aus Russland und David Bastawros aus Österreich von ihrem Jahr in Dortmund. Inga Kampmann, Ben Quick und Lugh Walkowiak freuen sich auf ihren Einsatz. | Foto: Schmitz
  • Dem Projektleiter Dirk Schubert und Klaus Wegener von der Auslandsgesellschaft berichteten die europäischen Freiwilligen (v. l.) Rita Eliseeva aus Russland und David Bastawros aus Österreich von ihrem Jahr in Dortmund. Inga Kampmann, Ben Quick und Lugh Walkowiak freuen sich auf ihren Einsatz.
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"Das war die aufregendste und erlebnisreichste Zeit meines Lebens", sagt David Bastawros aus Österreich nach einem Jahr in einer WG am Borsigplatz. Nach Dortmund kam er freiwillig für ein Jahr. So lange im Ausland leben, in einem gemeinnützigen Projekt arbeiten, neue Leute und Kulturen kennen lernen, Sprachkenntnisse verbessern und Praxiserfahrungen sammeln – das sind nur einige der vielen Vorteile des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD).

Auch 2018 entsendet die Auslandsgesellschaft junge Leute ins europäische Ausland.
In diesem Jahr erstmalig mehr Jungen als Mädchen. Überraschend ist auch, dass sich alle Projekte in der Jugendarbeit ausgesucht haben. 

Auf der grünen Insel Turniere und Spiele organisieren

Lugh Walkowiak wird in Irland in einer Rudolf Steiner Schule arbeiten. Der Dortmunder Gilbert Toppmöller geht ebenfalls nach Irland. In weniger als zwei Wochen wird er sich bei „Carrickfergus YMCA” im Projekt ”International Volunteer Programm“ engagieren. Er freut sich auf die Aufgaben: „Ein der Schwerpunkte ist das „Health Hub“. Dort werden Fußballturniere organisiert, auch ein Trainings Boot-Camp, Indoor-Golf und Team-Spiele werden angeboten. Nach Weihnachten werde ich außerdem in der Jugendarbeit einsteigen. Im Carrickfergus YMCA treffen sich Kinder in ihrer Freizeit und können dort Spiele mit den Mitarbeitern spielen, dort lernen sie miteinander umzugehen. Auch Ausflüge werden organisiert: es kann Angeln oder eine Burgbesichtigung sein. Zusätzlich können die Kinder aber auch ihre Talente entdecken, so wurde schon mal ein Trommel-Abend mit Bongos veranstaltet, oder der Kontakt zu Tieren wird hergestellt. Ziel ist das mentale aber auch das körperliche Wohlbefinden durch Stärkung des Selbstvertrauens zu fördern und die eigenen Stärken zu entdecken.“ Nach Ostern wartet eine neue Aufgabe auf ihn: „Das sogenannte PAKT YMCA steht für "Parents And Kids Together" und hat ein besonderes Angebot für Familien. Gemeinsam gesund kochen, selber Kleidung nähen aber auch Sportarten wie Fußball, Basketball oder einfach nur zusammen spielen, um Vertrauen und Spaß in die Familie zu bringen.“

Kindern in Schweden tolles Programm bieten

 
Die Dortmunderin Inga Kampmann und Ben Quick aus Herdecke geben sich praktisch die Klinke in die Hand: Inga hat ein Jahr bei Agape in Schweden gearbeitet. Im September wird Ben ihre Aufgabe übernehmen: „Im Projekt Agape 2018/19 haben sich zwei schwedischen Gemeinden Örby und Skene zusammengeschlossen, um den Kindern und Jugendlichen ein tolles Programm anbieten zu können. Ich werde mit vier weiteren Freiwilligen aus Deutschland in der Gemeinde in Örby arbeiten, Kinder von der Schule abholen und uns nachmittags mit ihnen beschäftigen. Außerdem werden Gemeindeabende organisiert, die das Vertrauen unter den Kindern und Jugendlichen stärken sollen. Zudem kommt noch etwas Arbeit in der Kirche und die Vorbereitung von Messen hinzu.“

In Frankreich auf dem Land helfen 

Sonja Weiand fährt ihrerseits von Dortmund nach Saint Georges de Montaigu in Frankreich und wird dort ebenfalls mit der Landjugend arbeiten: „Die Einrichtung „Familles Rurales“ unterstützt Familien. Als Teil der Organisation werde ich den kulturellen Austausch von Jugendlichen fördern. Außerdem werde ich die Freizeit der Jugendlichen aktiv mitgestalten und durch Aktivitäten wie Teamsport, das Verständnis füreinander stärken. Ziel ist es, sich kennen zu lernen und Verantwortung, Solidarität und Toleranz im Zusammenleben zu zeigen.“

Mehr Erfahrungen, als ein ganzes Leben in Russland 

Ein Jahr haben sie in Dortmund verbracht, leben in einer WG am Borsigplatz und haben im Bereich Kommunikation und Veranstaltungen in der Auslandsgesellschaft gearbeitet.
Für Rita Eliseeva aus Russland ist der EFD Mitte September zu Ende. Sie sagt: „Mein Freiwilligendienst in Deutschland hat mich vor allem viel offener gemacht und gelehrt, sich in einer multikulturellen Gesellschaft wohl zu fühlen. Ich war ein schüchternes, manchmal etwas komplexvolles Mädchen, und nun habe ich keine Angst mehr, ich selber zu sein. Ich darf meine Meinung sagen, ich treffe unterschiedliche Menschen, manchmal habe ich sogar verrückte Sachen erlebt. Hier in der Auslandsgesellschaft dürfen wir unsere Ideen wahr machen, und das schätze ich sehr. Wahrscheinlich hat mir mein freiwilliges Jahr mehr Erfahrungen gebracht, als mein ganzes Leben in Russland.“

"Einmal ein Cut im Leben machen"

Auch David Bastawros wird bald wieder den Heimweg nach Österreich antreten: „Einmal einen Cut im Leben haben, raus aus der täglichen Routine. Ich möchte dass sich was verändert und ich mich weiter entwickle. Diese Gedanken hatte ich ein Jahr, bevor ich meinen EFD begann. Jetzt, stehe ich am Ende meines Freiwilligendienstes und kann zurückblicken, auf die wohl aufregendste und erlebnisreichste Zeit meines Lebens,“ bisher schmunzelt er. 

Jetzt für 2019 bewerben: 

- Die Auslandsgesellschaft.de e.V. bietet jungen Leuten zwischen 17 und 30 Jahren eine ganzjährige Beratung und Unterstützung bei der Projektsuche, Antragstellung und Vorbereitung.
-  „17 bis 30 Jahre alt, freundlich, reiselustig und weltoffen, bereit, sich gesellschaftlich zu engagieren – wer diese Kriterien erfüllt, gehört zu den perfekten EFD-Kandidaten“, sagt Projektleiter Dirk Schubert.
-  Das Spektrum der Projekte ist groß: Jugend- und Behinderteneinrichtungen, kulturelle und ökologische Projekte, Sportvereine und karitative Einrichtungen und vieles mehr.
-  Ein bestimmter Bildungsabschluss ist nicht erforderlich, Sprachkenntnisse sind kein Muss, doch immer von Vorteil (zum Zwecke der Verständigung sind Grundkenntnisse in Englisch erwünscht, die Sprache des Gastlandes wird vor Ort erlernt).
-  Das Besondere: Nach Durchlauf eines Bewilligungsverfahrens zahlt die EU den Aufenthalt.
- Jetzt können sich Interessenten schon für 2019 bewerben. Näheres bei Dirk Schubert unter Tel: 838-0053, exchange@agnrw.de, Go4Eurpoe

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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