Ein Girls Day schafft keine Wunder
Dortmund. „Geschlechtsspezifisches Berufswahlverfahren“ – hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich die Tatsache, dass Jungen und Mädchen immer noch Berufe wählen, die als typisch für sie gelten. Also Mädchen etwas Soziales und Jungen eher etwas Technisches.
„Das Berufswahlspektrum ist wesentlich größer. Wer neue Wege beschreitet, verbessert zudem seine Chancen auf einen Ausbildungsplatz“, betont Maike Nigge, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsplatz. An den bundesweiten Aktionstagen Girls´Day und Boys`Day am Donnerstag (25. April) bietet die Agentur für Arbeit Dortmund 35 Jugendlichen die Chance, neue Berufsfelder kennenzulernen.
Schon Pippi Langstrumpf rechnete schlecht
„Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt und drei macht neune!“ Pippi Langstrumpf war schlecht im Rechnen – aber das gilt nicht für alle Mädchen. Das haben amerikanische Forscherinnen sogar 2010 belegt, indem sie analysierten, dass Mädchen und Jungen – sowohl was das mathematische Grundwissen als auch die Übertragung dieses Wissens auf alltägliche Probleme angeht – ähnlich gut abschneiden. Warum also nicht einen Beruf in Betracht ziehen, in dem man dieses Wissen anwenden und zudem häufig besser als in anderen Berufen verdienen kann?
Mädchen gehen jetzt auf Nummer sicher
Unter dem Motto „Mädchen gehen auf Nummer sicher“ gibt es für Schülerinnen am Girls`Day* bei der Arbeitsagentur spannende Einblicke in die Einsatzmöglichkeiten von Frauen bei der Feuerwehr. Diplom-Ingenieurin Sybille Heuel berichtet über ihre Tätigkeit in der Qualitätssicherung in der Lebensmitteltechnik und eine Fachkraft für Arbeitssicherheit stellt ihren Beruf vor.
Jungs testen etwas Soziales
Bei den Jungs bietet der soziale Bereich häufig unterschätzte Beschäftigungsmöglichkeiten. „Durch Weiterbildungen lassen sich auch dort neue Aufgabenbereiche erschließen, die den beruflichen Aufstieg und damit ein besseres Einkommen ermöglichen. Selbst ein Studium ist nach einer abgeschlossenen Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung – auch ohne Hochschulreife - möglich“, so Maike Nigge.
Am Boys´Day* werden 15 Schüler von Erziehern des Anna-Zillken-Berufskolleg etwas über ihre Arbeit erfahren. Anschließend steht ein Besuch in einer Kindertagesstätte und im Keuning-Haus als Jugendfreizeitstätte auf dem Programm.
Maike Nigge: „Von einem einzelner Aktionstag kann man verständlicherweise keine Wunder erwarten. Praktische Beispiele können jedoch einen wichtigen Impuls und neue Denkanstöße geben. Wenn das Interesse geweckt ist, sollte man sich im Anschluss genauer informieren und später mal ein Praktikum machen, um die Arbeit besser kennenzulernen.“
*Die Angebote der Arbeitsagentur sind bereits ausgebucht. Über freie Plätze bei anderen Anbietern kann man sich auf Girls Day und Boys day informieren.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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