Dortmund: Nach dem Unwetter schwere Schäden an der Infrastruktur der Bahn/ Der Nahverkehr ist stark betroffen
Der DB-Fernverkehr stabilisiert sich

Mit Hochdruck und Hilfe des THW, hier in Hagen, arbeitet die Deutsche Bahn daran, die schweren Folgen des Unwetters zu beseitigen.  Der Abschnitt Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar.  Der Nahverkehr ist mit Ausfällen von Zügen und Halten stark betroffen.  | Foto: Deutsche Bahn AG/ Michael Neuhaus
  • Mit Hochdruck und Hilfe des THW, hier in Hagen, arbeitet die Deutsche Bahn daran, die schweren Folgen des Unwetters zu beseitigen. Der Abschnitt Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Der Nahverkehr ist mit Ausfällen von Zügen und Halten stark betroffen.
  • Foto: Deutsche Bahn AG/ Michael Neuhaus
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Mehr als 600 Kilometer Gleise und 80 Stationen und Haltepunkte sind nach dem schweren Unwetter in NRW und Rheinland-Pfalz von Wasser, Schlamm und Geröll beschädigt. Rund 2.000 Mitarbeitende der Deutschen Bahn (DB) sind in den Krisenregionen seit Mittwoch rund um die Uhr im Einsatz, um den Schienenverkehr wieder zum Laufen zu bringen. Doch der S-Bahn- und Regionalverkehr ist auch weiterhin in vielen Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz massiv beeinträchtigt.

Auch vier Tage nach dem verheerenden Tief "Bernd" bleibt der Zugverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz erheblich beeinträchtigt. Und das wird laut DB auch zum Start in die neue Woche so sein. Ein erstes Lagebild hat massive Beschädigungen an über Bahn-80 Stationen und Haltepunkten, Gleisen auf mehr als 600 Kilometern Länge, Weichen, Signaltechnik, Stellwerken, Brücken sowie Fahrzeugen des Regional-, S-Bahnverkehr- und Güterverkehrs ergeben.

Noch kein umfassendes Lagebild

"Nach wie vor gibt es kein umfassendes Lagebild. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Schäden zu erfassen", informiert Kirsten Verbeek, Sprecherin der DB in NRW, "erst in den kommenden Tagen kann hierzu eine erste Bilanz gezogen werden. Denn immer noch muss an vielen Stellen Wasser abfließen und im Anschluss Schlamm und Geröll abgetragen werden."
Seit Mittwoch sind rund 2.000 Mitarbeitende der DB in den vom Unwetter betroffenen Regionen ununterbrochen im Einsatz. Die ersten Reparaturen laufen, soweit es die Gegebenheiten vor Ort möglich machen. "Heute konnte die wichtige Verbindung von Bonn nach Koblenz auf der linken Rheinseite wieder aufgenommen werden", berichtet Kirsten Verbeek.

Nahverkehr stark betroffen

Der Nahverkehr bleibt in NRW und in Teilen von Rheinland-Pfalz stark beeinträchtigt. Wer zur Arbeit pendelt, muss sich zum Start in die neue Woche auf erhebliche Einschränkungen einrichten. Allein in NRW sind derzeit noch rund 30 Linien von Ausfällen, Teilausfällen und Umleitungen im Regional- und S-Bahnverkehr betroffen. Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzverkehre mit Bussen sind, soweit in den Krisenregionen die Straßeninfrastruktur noch intakt ist, eingerichtet.

S-Bahnen im Revier beeinträchtigt

Schwerpunkte in NRW und Rheinland-Pfalz sind das Ahrtal, die Eifel, das Siegerland und der Bereich rund um Hagen. Aber auch in anderen Landesteilen kommt es noch zu Ausfällen, beispielsweise auf S-Bahn-Strecken im Ruhrgebiet. Über die Verbindungen informieren die Verkehrsverbünde und die Eisenbahnverkehrsunternehmen der Region. Alle Informationen zu den Zügen von DB Regio sind über Bahn aktuell einzusehen.

Aktuelle Auswirkungen: Fernverkehr

Die Strecke Köln - Düsseldorf - Essen - Dortmund ist mit Einschränkungen befahrbar. Der Halt in Bochum Hbf entfällt. Teilweise kommt es hier zu Verspätungen und/oder Zug- bzw. weiteren Haltausfällen.

Der Abschnitt Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Hier kommt es zu Zug- bzw. Haltausfällen.

Im internationalen Fernverkehr der Deutschen Bahn ist seit heute wieder die Fahrt mit dem ICE nach Brüssel möglich. Züge aus Hamburg halten vereinzelt wieder in Düsseldorf. Bonn ist wieder an den Fernverkehr angeschlossen. Seit gestern schon können Reisende aus Berlin nach Düsseldorf und Köln fahren. Zum Start in die neue Woche geht die DB von einer weiteren Normalisierung des Fernverkehrs für Ziele in NRW aus.

Verspätungen und Zugausfällle 

Reisende müssen sich dennoch auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle im Nah- und Fernverkehr einstellen. Für die vom Extremwetter betroffenen Regionen behalten daher alle für den 14. bis 19. Juli 2021 gebuchten Tickets für den Fernverkehr ihre Gültigkeit und können entweder kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden.

Tickets kostenlos zurückgeben

Sitzplatzreservierungen können umgetauscht werden. Betroffene Reisende, die ihre bereits gebuchte Reise nicht antreten möchten, können ihre Tickets kostenlos zurückgeben.
Die DB empfiehlt allen Reisenden, sich vor Fahrtantritt über die DB-Auskunftsmedien  Bahn, den DB Navigator sowie unter bahn.de zu informieren. Für Informationen zur aktuellen Lage im Zugverkehr hat die Deutsche Bahn zudem eine kostenlose Sonder-Hotline eingerichtet: 08000 99 66 33.

Auch Güterverkehr eingeschränkt

Im Schienengüterverkehr sind aktuell internationale Verbindungen in die BeNeLux-Länder sowie aufgrund der Hochwasser an Elbe und Inn auch die Verbindungen nach Tschechien sowie Italien und Tirol nur noch eingeschränkt möglich. DB Cargo hatte bereits vor den Regenfällen vorsorglich etliche Züge gezielt abgestellt, um nach Freigabe der Hauptstrecken ein schnelles Wiederanfahren zu ermöglichen. Die DB nimmt dabei eine Priorisierung von versorgungsrelevanten Zügen in den betroffenen Regionen vor.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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