Dortmund informiert über Impf-Panne, Prioritäten und Nebenwirkungen beim Schutz vor dem Coronavirus
60 Senioren hatten den gleichen Impf-Termin
Gestern ist es auch in Dortmund passiert: Ein Fehler bei der Vergabe der Impftermine. "Da hat es uns ereilt, dass plötzlich 60 Menschen vorm Impfzentrum standen, die alle auf den selben Termin gebucht waren", berichtet Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner vom Impfen im Zentrum. "Wir waren froh, dass es gestern bei dem Wetter war und konnten alle Impfungen durchführen", berichtet sie, dass es geübten Pharmazeuten gelinge, unter korrekten Bedingungen 7 Impfungen aus Vials zu ziehen. Mit ein bisschen Vorrat den sich das Impfzentrum angelegt hatte, konnten alle über 80-Jährigen, nach bis zu eineinhalb Stunden Wartezeit geimpft werden.
"Die Bewohner der Pflegeheime haben wir inzwischen durchgeimpft und der für alle zu erwartende Schutz tritt jetzt ein", berichtet Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken vom Fortschritt der mobilen Impfungen. In dem Bereich erwartet er eine deutlich bessere Schutzwirkung sowie auch bei über 80 jährigen geimpften Dortmundern. Dieser deutlich bessere Schutzwert sei ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die Pandemie, weil die Sterblichkeit der über 80 Jährigen groß ist. "Wir erwarten, dass der weitere Verlauf der Pandemie sich abmildert. Die Sterblichkeit wird wieder zurückgehen", ist Dr. Renken sicher.
Impf-Reaktion erwartbar
Zu Nebenwirkungen der Impfung mit dem Biontech-Impfstoff sagt der Mediziner: "Alles was wir gehört haben, gab es recht wenig Nebenwirkungen, nach der 2. Impfe tendenziell etwas mehr." Bei dem Impfstoff von Astrazenica seien deutlich mehr Nebenwirkungen aufgetreten. Jedoch erwartbar: Nach der 1. Impfung Schmerzen an der Einstichstelle, Temperatur, maximal einen Tag oder auch mal zwei und in Einzelfällen auch Fieber. Der Durchschnitt der Meldungen weist auf 15 Prozent der Geimpften hin, die Nebenwirkungen gehabt haben. "Aber nicht unerwartet, das ist die normale Abwehrreaktion des Körpers", erklärt der Leiter des Gesundheitsamtes, "ein Zeichen, dass die Impfung zu einem Prozess im Körper geführt hat."
Einladung für Therapeuten
Einladungen zum Impfen im Zentrum auf Phoenix-West wird es für Dortmunder geben, die in Pflegeeinrichtungen tätig sind. "Dabei geht's auch um Logopäden und Physiotherapeuten, Seelsorger und mehr", kündigt Krisenstabsleiterin Zoerner Post für die Betroffenen an. In einigen Einrichtungen seien sie bereits mitgeimpft worden.
Zur neuen Prioritätengruppe 2 für Lehrer und Erzieher verweist Birgit Zoerner auf den wenigen Impfstoff: Es brauche eine Klarstellung, wer dafür dann nach hinten rutsche. Laut Erlass folgen den über 80-Jährigen Senioren in Teilstationären Einrichtungen, Beatmungs und weitere WGs, die mobil geimpft werden, eine große Gruppe.
Im März auch Eingliederungshilfe
In 2. Märzwoche soll auch mit dem Impfen für die Eingliederungshilfe, Menschen mit Einschränkungen und psychisch Kranke begonnen werden. "Wie das mit dem Impfstoff, den wir bekommen, funktionieren soll, plus Lehrer und Erzieher, die nach oben gezogen werden sollen, das passt erstmal nicht", meint die Dezernentin. Im Erlass kommen erst nach den Teilstationären Einrichtungen beim Impfen dann die rund 2.500 Senioren, die im betreuten Wohnen leben an die Reihe.
Moderna für Tagespflege
Der Impfstoff Moderna soll in Dortmund bei der Tagespflege bei 500 bis 600 Menschen eingesetzt werden. Warum nicht alle Senioren, etwa im Kirchlinder Seniorenheim durchgeimpft wurden, erklärt Dr. Renken: "Wenn ich nach einer Impfung einen positive PCR-Testung habe, sagt der Hersteller die 2. Impfung ist nicht mehr erforderlich, da ich keine noch stärkere Immunabwehr bekommen kann." Es wird davon ausgegangen, dass derjenige eine volle Antikörperbildung hat. Daher werde jetzt nicht 2. Mal geimpft.
Antikörpertests im Seniorenheim
Wenn nach der Impfung und dem Ausbruchsgeschehen 14 Tage gewartet wird, könne eine Antikörpertestung angeboten werden. "Das machen wir jetzt in Kirchlinde. Wir bieten das allen an, das ist umfangreich, es müssen ja auch alle einverstanden sein. Dann werden wir sehen, wie sinnvoll es ist, weitere Impfungen anzuschließen", sagt Renken.
Denn der Mediziner geht davon aus, dass in der Pandemie Wiederholungsimpfungen nötig werden, "bei allem was wir jetzt wissen, nur den Abstand, den kennen wir noch nicht."
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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