Woche gegen Rassismus

Stehen auf für eine Welt gegen Menschenverachtung: Oliver Bremer, Jörn Menge, Friedrich Stiller, Britta Bremer, Werner Hartl (Rothenburg), Reinhard Rauball (BVB), Sebastian Krumbiegel, Thorsten Meier (Han.)‚ OB Sierau und H. Anders-Hopgen. | Foto: Schmitz
  • Stehen auf für eine Welt gegen Menschenverachtung: Oliver Bremer, Jörn Menge, Friedrich Stiller, Britta Bremer, Werner Hartl (Rothenburg), Reinhard Rauball (BVB), Sebastian Krumbiegel, Thorsten Meier (Han.)‚ OB Sierau und H. Anders-Hopgen.
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Der 21. März erinnert an ein Ereignis, bei dem die südafrikanische Polizei 1960 auf friedliche Demonstranten schoss und 69 von ihnen tötete. Rund um diesen Tag organisiert der Interkulturelle Rat in Deutschland seit 1994 Aktionen in der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Dortmund präsentiert unter dem Motto ‚Wir stehen auf!’ eine Reihe politischer, informativer und unterhaltsamer Veranstaltungen, die ein Zeichen gegen Rassismus und für die Achtung der Menschenrechte setzen.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau ruft alle Bürger auf, sich an den Veranstaltungen zu beteiligen: „Ich bin stolz darauf, dass Dortmund bundesweit eine wichtige Rolle bei den ‚Wir stehen auf!’-Aktionen spielt. Dass sich Aufstehen lohnt, haben unsere Erfahrungen im Kampf gegen rechtsextreme Strukturen immer wieder belegt.“
An der Organisation und Durchführung des 15 Veranstaltungen umfassenden Programms sind beteiligt:

Bündnisse, Schüler und Kirchen machen mit

Der Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus, der AWO-Unterbezirk Dortmund, das Behindertenpolitische Netzwerk, das Bündnis Dortmund gegen Rechts, Bunt statt braun Brackel, der BV Borussia 09, die Chorakademie am Konzerthaus, das Clearinghaus Eving, die DGB Region Dortmund-Hellweg, der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, die Ev. Christus-Kirchengemeinde, der Flüchtlingsrat NRW, die Heinrich Böll-Gesamtschule, die IG Metall Region Hörde, die Integrationsagenturen NRW, der Jugendring, die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, die Projektgruppe 3.3, die Stadtkirche St. Reinoldi und die TU.

Breites Netzwerk gegen Rechts

Hartmut Anders-Hoepgen, der Sonderbeauftragte des Oberbürgermeisters, findet das Engagement großartig: „Dass so viele Organisationen mitmachen zeigt, wie breit unser Netzwerk inzwischen aufgestellt ist.“
Das vollständige Programm gibt es im Internet unter Vielfalt oder als Faltblatt im Rathaus, im Stadthaus, in den Bezirksverwaltungsstellen und in weiteren öffentlichen Gebäuden.

Hier einige Programmhöhepunkte:

Start ist am Freitag, 14. März, um 11 Uhr mit der Eröffnung einer studentischen Fotoausstellung im Rathaus. Sie wird während der gesamten Woche zu sehen sein und trägt den Titel „Denkst du Schwarz-Weiß? Kunst schafft bunte Vielfalt!“.
Um 19 Uhr findet in der Auslandsgesellschaft an der Steinstraße eine Lesung mit Tirzah Haase statt. Sie liest aus dem zweiten Band von Ken Folletts Jahrhundertsaga „Winter der Welt“, der mit der NS-Diktatur beginnt. Dr. Stefan Mühlhofer, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, sorgt für die historische Einordnung von Realität und Roman.

BVB mit Video-Botschaft dabei

Am Samstag, 15. März, stehen zwei Aktionen auf dem Programmzettel: Um 15.30 Uhr wird Borussia Dortmund vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach im Signal-Iduna-Park per Videobotschaft dazu aufrufen, aufzustehen und sich gegen jede Form von Rassismus einzusetzen.
Ab 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr, sind Esther Bejarano und die ‚Microphone Mafia’ in der Reinoldikirche zu Gast. Es ist jetzt drei Jahre her, seit dem die Familie Bejarano und die Microphone Mafia sich auf den Weg gemacht haben, ein einzigartiges musikalisches Projekt ins Leben zu rufen, das es Menschen aller Religionen, jeden Alters und Geschlechts, Menschen jeder Hautfarbe und aus allen musikalischen Genres erlaubt, gleichberechtigt miteinander zu arbeiten.

Radtour zu Orten des Schreckens

Eine Fahrradtour zu Orten des Schreckens und zu Orten, die Mut machen, steht am Sonntag, 16. März, auf dem Programm. Start ist um 13 Uhr an der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache. Streckenlänge etwa 20 Kilometer.
Um 20 Uhr wird in der Bürgerhalle des Rathauses ‚Brundibár’, eine Oper von Hans Krása für Kinder ab acht Jahren aufgeführt. Der Eintrittspreis zu diesem Musiktheaterprojekt der Chorakademie am Konzerthaus, an dem auch der Opern-Kinderchor und ein Kammerorchester mitwirken, beträgt im Vorverkauf zehn Euro, an der Abendkasse zwölf Euro. Karten im Vorverkauf gibt es bei Dortmund-Tourismus gegenüber des Hauptbahnhofes.
‚Brundibár’ ist das tschechische Wort für ‚Hummel’ und heißt im übertragenen Sinne so etwas wie Miesepeter oder Brummbär.
Die Erstaufführung fand am 23. September 1943 in Theresienstadt statt, als die Oper von den Kindern des ‚Ghettos’ Theresienstadt aufgeführt wurde. Über 50 weitere Vorstellungen folgten, und viele Kinder spielten die Rollen, denn immer wieder verließen Darsteller Theresienstadt auf Transporten mit unbekanntem Ziel. Sie kamen in ein Konzentrationslager, die meisten nach Auschwitz, und nur wenige von ihnen haben es lebend wieder verlassen.
Ein interaktiver Kurzfilm zum Thema Grundrecht auf Asyl wird am Montag, 17. März, um 18 Uhr im Fritz-Henßler-Haus Geschwister-Scholl-Straße 33 – 37 präsentiert. Der Titel: ‚Menschenrechte verteidigen – Zivilcourage zeigen!’.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau wird im Rahmen der Veranstaltung neue Botschafterinnen und Botschafter der Erinnerung ernennen.
‚Wem nützt ein NPD-Verbot?’: Diese Frage stellt am Dienstag, 18. März, Prof. Dr. Dierk Borstel von der Fachhochschule. In seinem Vortrag um 19 Uhr im Reinoldinum, Schwanenwall 34, beleuchtet er Chancen und Risiken eines Parteiverbots aus Dortmunder Sicht.
„Was tun gegen Rechts?“ heißt eine Veranstaltung der DGB-Jugend am 19. März um 18 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte an der Wellinghofer Amtsstraße 23. Aus ihrem Projekt „90-Minuten-gegen-Rechts“ stellen die Jugendlichen Ausschnitte aus dem Modul „Rechte Szene in Dortmund“ vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Alle Veranstalter behalten es sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der jeweiligen Veranstaltung auszuschließen.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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