„Will der Flughafen sein operatives Ergebnis schönen?“

Utz Kowalewski

Die Bilanzzahlen des Airports sind immer noch dramatisch: Er schreibt nach wie vor tiefrote Zahlen im Millionenbereich und muss dieses Defizit in den kommenden Jahren abbauen. Die EU-Auflagen verlangen, dass der Flughafen spätestens in neun Jahren ohne Subventionen von den Gesellschaftern (Stadt Dortmund und DSW21) auskommen, sich also selbst tragen muss. Wie das umgesetzt werden soll, wurde gerade von der Geschäftsführung des Flughafens im so genannten „Unternehmenskonzept 2020“ vorgestellt.

Diese Zukunftspläne der Flughafen-Geschäftsführung sorgen bei der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN für erstaunte Mienen. Denn scheinbar setzen die Verantwortlichen am Airport beim Geldverdienen gar nicht mehr in erster Linie auf Flugzeuge, Flugreisen und die Hoffnung auf eine steigende Anzahl an Flugpassagieren. Die Unternehmensleitung des Airports hat vielmehr ganz neue Ideen zur Verbesserung der Einkommensseite vorgestellt.

„Da will wohl jemand mit neuen Geschäftsmodellen sein operatives Ergebnis schönen“, kommentiert Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN.

Vom Bau eines Hotels mit Seminar- und Konferenzräumen ist da die Rede. Und von der Idee, ein East-West-Trade-Center zu errichten. In diesem Geschäftszentrum könnten Geschäftsreisende aus Ost und West Handels-, Büro- und Veranstaltungsflächen anmieten.

„Es stellt sich die Frage, woher das Geld für diese Investitionen kommen soll und ob damit nicht besser alte Kredite getilgt werden könnten“, sagt Utz Kowalewski. Erst vor einigen Jahren hatte der Flughafen fast fünf Millionen Euro investiert, um Mehrheitsgesellschafter der SBB Dortmund zu werden, die unter anderem mehrere kostenpflichtige Parkhäuser und Parkflächen in Dortmund betreibt. Dieses Geld stammte aus der Verlust-Übernahme der DSW21 und war eigentlich für die Instandhaltung gedacht. „Bei dem SBB-Anteil gibt es zumindest eine gesicherte Refinanzierung, auch wenn eine Parkflächen-Vermietung in der Innenstadt nicht das originäre Geschäft eines Flughafens sein dürfte“, sagt Kowalewski. „Doch wer garantiert uns, dass auch ein Trade Center große Gewinne abwirft?“

Seit Jahren steht die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN dem Regionalflughafen in Dortmund-Wickede kritisch gegenüber und lehnt jede Art von Ausweitung – egal ob Landebahn oder Betriebszeiten betreffend – ab. „Der Flughafen kostet die Dortmunderinnen und Dortmunder in erster Linie sehr viel Geld und die Anwohner zudem jede Menge Nerven. Aber er wirkt sich leider nicht nennenswert auf die regionale Wirtschaft aus“, sagt Kowalewski.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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