Lärmterror in der Dortmunder Innenstadt
Wenn die eigenen vier Wände zur Qual werden!
Was war doch der Lockdown für eine schöne und ruhige Zeit für die Anwohner der westlichen Innenstadt; wobei die Raser- und Poserszene uns das Leben auch schwer gemacht hat; obwohl man nie wusste, was das schlimmere übel war: die quitschenden Reifen und die ohrenbetäubende Musik der Raser wenn sie um die Kurve in der Brinkhoffstr. fuhren; oder die nächtelangen Hupkonzerte, wenn eben genau dieser Klientel in der Warteschlange stand, weil die Polizei regelmäßig die Straßen bis auf eine Spur gesperrt hatte, denn die gingen bis in die frühen Morgenstunden.
Die Modernisierung und Renovierung des Parkhauses Westentor war schon eine sehr nervenaufreibende lange und sehr laute Geschichte für die Anwohner; ebenso das "Sommer am U", das regelmäßig mit seinem Festival die Anwohner in den Wahnsinn treibt. Von den Rooftop Partys, auf der Dachterrasse des View mit Hip-Hop Partys; auch Ostersonntags; ganz zu schweigen.
Man kann sich das in etwa so vorstellen: Morgens zwischen 6 und 7 Uhr wird man von den Bauarbeitern geweckt (egal ob Parkhaus, Abriss Studieninstitut, Neubau Spar-und Bauverein, Umbau Spar- und Bauverein in die 1. Etage der kompletten Häuserreihe Kampstr/Schmiedingstr. mit Wänden abreißen usw., aufreißen der Straßen wegen Wärmeleitungen, Bauarbeiten rund um das U) und während noch die Dezibel der Bauarbeiten durch unsere Wohnungen drängen, wird auf der Terrasse des U alles vorbereitet für das nächste Konzert und während noch die Bauarbeiten laufen, dröhnt schon die Musik vom "Sommer am U" durch unsere Wohnungen. In der Regel hält man sich nicht an die Zeiten, die in den Veranstaltungen angegeben werden; wie z.B. dieses Wochenende, als Beginn war 17 Uhr angegeben, aber schon um 15 Uhr dröhnte die Musik. Meist ist offiziell gegen 22 bis 23 Uhr Schluss, was sich natürlich regelmäßig nach hinten zieht.
Während dann die Mitarbeiter nach Hause in Ihre; wahrscheinlich schönen ruhigen Wohnungen fahren; haben wir bis in die frühen Morgenstunden Party auf der Terrasse.
Die Polizei sagte beim letzten Mal (25.06.2021), dass sie dort nichts tun können, wenn die Besucher ihre eigenen Musikanlagen dabei haben. Die Polizistin am Telefon bei der Notrufannahme verstand kein einziges Wort, von dem, was ich ihr gesagt habe; weil die Musik von der Terrasse des U so laut war; und legte auf. Auch morgens um 4 Uhr in der Nacht, als die Polizei bei mir war, war an Ruhe oder gar schlafen nicht zu denken - wie immer. Man bekommt Mordgeslüste durch diese permanente Erschöpfung und Übermüdung!
Sprachlos wie immer, blieb ich zurück. Ist sich die Dortmunder Polizei ihrer Pflichten und Rechte nicht bewusst; oder hält man die Anwohner einfach nur für dumm; immerhin leben wir in "SOZIALwohnungen"?
Das Immissionsschutzgesetz NRW regelt sehr genau, was erlaubt ist und was nicht; aber scheinbar gilt das für Dortmunder/innen nicht. Wenn aber die Polizei einem am Telefon schon sagt: "Sie sind nicht der Mittelpunkt der Erde", weiß man, was man von solchen "Gesetzeshütern" erwarten kann - NICHTS! Und genau so ist es auch. Anrufe wegen Ruhestörung kann man sich eigentlich sparen, denn die Dortmunder Polizei hält es sehr oft nicht einmal für nötig, sich die Lärmbelästigung anzusehen; und erscheint gar nicht.
Wir sind rund um die Uhr beschallt; unsere Balkone können wir absolut überhaupt nicht nutzen und weder die Polizei, noch das Ordnungsamt, noch die Geschäftsführer, noch die Umweltschutzbehörde fühlen sich in der Lage, sich der Sache anzunehmen.
Wobei wir momentan noch richtig Glück haben, dass das View geschlossen ist, denn ansonsten geht die Aneinanderreihung der Lärmbelästigung weiter durch nächtelanges durchfeiern im freien auf der Terrasse - übrigens auch sehr gerne Sonntags Nachmittags - in einer nicht gesetzlich vertretbaren Lautstärke. Von den Schlägereien, von den gröhlenden und randalierenden Besoffenen mal ganz zu schweigen.
Ja, wenn man in die Innenstadt zieht, weiß man, dass es latent ab und an etwas lauter sein kann. Das man aber in seiner eigenen Wohnung keine 6-7 Stunden am Stück mal Ruhe zum ausruhen und/oder schlafen hat, ist Körperverletzung; dass Menschen, Kinder, Berufstätige Tag und Nacht musikalische Beschallung ertragen müssen ist Körperverletzung. Dass es niemanden interessiert, ist Unterlassung. Mittlerweile habe ich seit 2015 (seitdem wohne ich hier, in einer Aneinanderreihung von Baustellen und Partys) Hunderte von Messungen und Videos gesammelt und scheue mich nun nicht mehr davor, mir einen fähigen Rechtsanwalt im Umland zu suchen, der sich dieser Sache annimmt.
Ich plädiere für einen dauerhaften Lockdown! Ist das nicht verrückt, dass man sich tatsächlich diese Einschränkungen zurück wünscht?
Autor:Silvia Schneider aus Dortmund-City |
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