Menschenrechte sind unverhandelbar
Weltflüchtlingstag in Dortmund begangen
Am 19.06. um 13 Uhr rief die Seebrücke Dortmund zu einer Kundgebung auf. In ganz Deutschland fanden rund um den Weltflüchtlingstag (20. Juni) Veranstaltungen unter dem Motto “Wir klagen an! - Menschenrechte sind #Unverhandelbar“ statt.
Im Westpark, neben der Seebrücke Dortmund, machten verschiedene Dortmunder Initiativen ihre Forderungen sichtbar, darunter die
- sofortige Evakuierung aller Lager an den EU-Außengrenzen,
- staatlich organisierte Seenotrettung sowie
- die Gewährleistung des individuellen Rechts auf Asyl.
- Menschenrechte dürfen nicht weiter als Verhandlungsmasse und Spielball der Parteien und PolitikerInnen benutzt werden.
Die Dortmunder Lokalgruppe der Internationalen Bewegung ‚SEEBRÜCKE‘ lud am Samstag im Westpark zur Aktion ‚Namen schreiben‘ ein. Unter dem Titel ‚Menschenrechte sind #unverhandelbar!‘ folgte ein Demonstrationszug zur Reinoldikirche.Schon im Jahr 1914 wurde international erstmals ein Gedenktag für Menschen auf der Flucht ausgerufen. Heute, 107 Jahre später, ist das Problem von Flucht und Migration evidenter als zuvor.
Kirchliche Veranstaltungen
Zum diesjährigen Weltflüchtlingstag am 20. Juni veranstaltete die Ev.Stadtkirche St. Reinoldi eine Reihe von Veranstaltungen. Sie nahm damit eine Aktion auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag vor zwei Jahren in Dortmund auf, die bundesweit für große Resonanz gesorgt hatte. Unter dem Motto ‚Jeder Mensch hat einen Namen‘ hatten zahlreiche Besucherinnen und Besucher des Kirchentages auf dem ‚Platz der Alten Synagoge‘ die Namen von Menschen, die bis zu diesem Zeitpunkt auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken waren, auf ein großes Transparent geschrieben. Anschließend trugen sie das Namenstransparent gemeinsam zur Reinoldikirche und zogen es dort als mahnendes Zeichen am Kirchturm empor.
Ertrunken im Mittelmeer
35.597 Namen zählte das Transparent auf dem Kirchentag vor zwei Jahren. Mittlerweile sind es mehr als 44.000 Menschen, die bei ihrem Versuch, nach Europa zu fliehen, gestorben sind. Die meisten von ihnen, Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder, Babys, ertranken im Mittelmeer. Noch immer ist keine Lösung für die Flüchtlingstragödie gefunden worden. Auf diesen Skandal und die erbärmliche Lage hunderttausender Menschen auf der Flucht will St. Reinoldi mit ihren Veranstaltungen zum Weltflüchtlingstag hinweisen.
Texte Geflüchteter
Bereita am 18. Juni waren im Rahmen des Abendgebets in St. Reinoldi literarische Texte von Geflüchteten zu hören unter dem Titel: ‚Einen Fremden sollst du nicht bedrücken … (aus dem 3. Buch Mose)‘. Es lasen AutorInnen, die sich im Projekt ‚nid‘ (Neu in Deutschland - ein literarisches Demokratieprojekt, Bochum) engagieren. Stadtkirchenpfarrerin Susanne Karmeier gestaltete den liturgischen Rahmen, Mouaz Alsirieh (Fagott), Ari Masto (Gitarre) und Reinoldikantor Christian Drengk (Klavier) machten die Musik.
In St. Reinoldi gab es Samstag ein dreistündiges Totengedenken. Unter dem Titel ‚Jeder Mensch hat einen Namen‘ wurden Namen von Menschen verlesen, die auf der Flucht verstorben sind, sowie Ort und Umstände ihres Todes. Zu jeder halben Stunde gab es einen Moment der Stille und des Innehaltens.
Am Sonntag fand jeweils um 10 Uhr und um 11.30 Uhr in der Stadtkirche ein Gottesdienst zum Weltflüchtlingstag statt, unter dem Motto aus dem Buch Ruth: „Wie kommt es, dass du so freundlich zu mir bist. Ich bin doch eine Fremde?“ Die Predigt hielt Superintendent i.R. Paul-Gerhard Stamm, Liturgie Stadtkirchenpfarrerin Susanne Karmeier, Musik: Mouaz Alsirieh (Fagott) und Kantor Christian Drengk (Orgel und Klavier).
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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