Dortmunder Polizei steuert mit großangelegter Kontrollaktion gegen
Wall ist Szene-Hotspot
Am vergangenen Wochenende (8. - 10.1.) hat die Dortmunder Polizei ihren Kampf gegen die Raser- und illegale Tuningszene noch einmal verstärkt, insbesondere in der Nacht von Samstag auf Sonntag setzte die Direktion Verkehr dabei auf deutlich verstärkte Kräfte, auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und setzte somit deutliche Zeichen gegen diese Szene.
Der Kampf gegen die Raser- und illegale Tuningszene ist seit Jahren einer der Schwerpunkte der Dortmunder Polizei. Illegale Beschleunigungsrennen, erhebliche Verkehrsgefährdungen und -beeinträchtigungen, massivste Lärmbelästigungen zur Nachtzeit, Vermüllung und in der Pandemie auch häufig Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung; das sind die Begleiterscheinungen dieser Szene.
Szene sucht Ausweichmöglichkeiten
Tödliche Verkehrsunfälle konnte die Dortmunder Polizei mit ihrem Einsatzkonzept bislang verhindern, jedoch zeigt sich die Raserszene nach wie vor entschlossen und hartnäckig:
Gerade im aktuell verfügten Lock-Down suchen die Szeneangehörigen offensichtlich nach Ausweichmöglichkeiten und so scheinen derzeit die Treffen in der Dortmunder Innenstadt Event-Charakter anzunehmen. So ist es erklärlich, dass am vorletzten Wochenende eine hohe dreistellige Anzahl von PS-starken Fahrzeugen in der Dortmunder Innenstadt unterwegs war und auch in der letzten Nacht (Samstag auf Sonntag) kam es zu einem hohen Aufkommen von Szene-Angehörigen.
Die Polizei stellte in der Spitze bis zu 700 Fahrzeuge in der Dortmunder Innenstadt, mit Schwerpunkt auf dem Wallring fest. Mit zahlreichen Sperrmaßnahmen, Kontrollstellen und Verkehrsableitungen setzten die BeamtInnen zunächst darauf, den Verkehrsfluss und somit die Möglichkeit des
Rasens einzuschränken.
Fünf PKW wurden wegen des Verdachts des Erlöschens der Betriebserlaubnis sichergestellt, darüber hinaus ein Führerschein. Einige wenige Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung wurden konsequent geahndet. Über 160 Personen erhielten Platzverweise. Wegen des zum Teil erheblichen Lärms (Hupkonzerte, laute Musik, etc.) kam es erneut zu einer Vielzahl von Beschwerdeanrufen von
Anwohnern aus der Innenstadt.
Rennen verhindert
In der Nacht von Freitag auf Samstag zählte die Polizei in der Spitze bis zu 500 Fahrzeuge und reagierte wie oben geschildert. Im Rahmen dieses Einsatzes registrierten die Einsatzkräfte zwei Verkehrsunfälle, glücklicherweise ohne Personenschaden. In einem Fall musste ein Mann festgenommen werden. Er machte seinem Unmut über die polizeilichen Maßnahmen Luft durch mehrfaches lautes Anfahren mit quietschenden Reifen, gegen die polizeilichen Maßnahmen leistete er Widerstand und beendete die Nacht im Polizeigewahrsam.
Durch die massive Präsenz der Polizei konnten illegale Beschleunigungsrennen und erhebliche Verkehrsgefährdungen an diesem Wochenende verhindert werden. Allein die Anzahl der aktuell festgestellten Fahrzeuge auf dem Wallring hat aber auch gezeigt, dass es beim Kampf gegen Raser und illegale Tuner eines langen Atems bedarf.
Stellungnahme der CDU:
"Raser- und Poser-Szene in der City und in Hörde: Langfristige Maßnahmen müssen gefunden werden"
"Jede Woche lesen wir erneut, wie viele Menschen mit ihrem Auto durch die Dortmunder Innenstadt rasen und dabei weder Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer, noch auf die geltende Straßenverkehrsordnung nehmen. Gleiches gilt für die Poser-Szene, die rund um den Phönix See und in der Geschwister-Scholl-Straße ihre Motoren laut aufheulen lässt und sich lautstark in den Anwohnerstraßen über ihre zurechtgemachten Fortbewegungsmittel unterhalten. Grund genug für den ordnungspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Uwe Wallrabe, Maßnahmen zu fordern, die langfristig dieser Szene den Aufenthalt in Dortmund erschweren bzw. verleiden.
„Null Toleranz gegen Raser und auch null Toleranz gegen Menschen, die das gemeinschaftliche Leben nicht respektieren“, äußert sich Wallrabe verärgert über diese Szene. „Es kann nicht sein, dass eine Raser- und Poser-Szene jedes Wochenende Personal von Polizei und Ordnungsamt bindet, das an anderen Stellen - gerade zu Corona-Zeiten - dringend gebraucht wird. Verschärfte Geschwindigkeitskontrollen, temporeduzierende Maßnahmen auf Straßen – das sind zwar wirkungsvolle Schritte – aber am Ende nicht so abschreckend, dass sich dadurch die Szene auflöst. Auch eine schnelle und wirkungsvolle Bearbeitung der Verfahren gegen beschuldigte Fahrer und Fahrzeughalter mit Fahrverboten und die Stilllegung von Fahrzeugen bei vorgenommenen Fahrzeugmanipulationen brachte bisher nur temporär die gewünschte Abschreckung.“
Wallrabe wünscht sich, dass alle rechtlichen Möglichkeiten in Gänze ausgeschöpft werden. „In diesem Zusammenhang sollten auch die Verfahrensschritte zum Nachweis der geforderten "charakterlichen Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeuges" als ergänzendes Element noch einmal verwaltungsrechtlich überprüft werden“, so Wallrabe.
„Auch sollten Präventionsmaßnahmen bereits in den Schulen oder direkt in der Fahrschule durchgeführt werden. Darüber hinaus sollte die Stadtverwaltung auch die Installation von versenkbaren Pollern und temporäre Einbahnstraßenregelungen als dauerhafte Maßnahmen in Betracht ziehen. Einen entsprechenden Antrag reichen wir zur Sitzung des ABöOAB am 9. Februar ein.“"
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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