Auswertung der digitalen Bürgerbeteiligung zum Masterplan Mobilität in Dortmund
Viele machten bei Mobilitätswoche mit

Der Masterplan Mobilität 2030 setzte vom 23. bis zum 27. November vergangenen Jahres wegen der Corona-Pandemie auf ein neues digitales Format der Beteiligung.

Die Stadt hatte hierfür eine "Digitale Mobilitätswoche" ins Leben gerufen, um in sechs kurzen Videos die Strategien zu den sechs Schwerpunkt-Themen: Fußverkehr, Barrierefreiheit, Radverkehr, Verkehrssicherheit, Parken und Öffentlicher Raum vorzustellen. Die TeilnehmerInnen haben diese Strategien anschließend bewertet. "Für die hohe Beteiligungsquote war sicher wesentlich, dass die Themen die Menschen bewegen. Zudem haben wir umfangreich angekündigt und hatten richtig gute Erklärvideos mit interaktiven Bewertungsmöglichkeiten“, resümiert Stadtrat Ludger Wilde.

Unabhängig von Zeit und Raum

Das online-basierte Format der Beteiligung bringe den Vorteile mit sich, dass eine Teilnahme  unabhängig von Ort und Zeit möglich sei, anders als bei nachmittäglichen oder abendlichen Präsenz-Dialogen. Diese Flexibilität hat auch dazu beigetragen, dass mehr DortmunderInnen mitgearbeitet haben, wodurch die Ergebnisse aussagekräftiger geworden seien. Zum Vergleich: Bei den vorherigen vier öffentlichen Dialogveranstaltungen zum Masterplan Mobilität 2030 in den Jahren 2017 bis 2019 haben jeweils bis zu 200 BürgerInnen teilgenommen. Im Rahmen der Digitalen Mobilitätswoche wurden insgesamt 34.064 Bewertungen zu den sechs Themen abgegeben. Eine Resonanz mit der die Verantwortlichen der Stadt Dortmund nicht gerechnet hatten. Je Schwerpunkt-Thema standen in einer Online-Umfrage Ansätze zur Auswahl, die bewertet wurden und im Durchschnitt jeweils rund 1.420 Bewertungen erhalten haben.

Digitales Format beibehalten

Aufgrund der großen Resonanz beim digitalen Dialog möchte die Stadt Dortmund, neben den klassischen Präsenz-Formaten, auch nach der Corona-Pandemie weiter auf digitale Beteiligungen setzen – mindestens als Ergänzung von Veranstaltungen mit Präsenz. Die meisten Ansätze aus den sechs Schwerpunkt-Themen wurden bewertet als „genau richtig formuliert“. Dadurch sind die Inhalte der Strategien bestärkt worden und erreichten bei den Teilnehmenden eine hohe Zustimmung.

Teils gegensätzliche Bedürfnisse

Dieser gemeinschaftliche Zuspruch der BürgerInnen trägt zur Akzeptanz einer Verkehrswende in Dortmund entscheidend mit bei. Einige Bewertungen der BürgerInnen – zum Beispiel zum Ausbau von Radwegen und Radverkehrsinfrastruktur – lauteten, "dass die Formulierung des jeweiligen Ansatzes noch mutiger ausfallen sollte". Des Weiteren gingen knapp 1.890 frei formulierte Antworten ein, aus denen wiederum 2.600 thematische Anmerkungen entnommen werden konnten. Teilweise drücken die Äußerungen gegensätzliche Meinungen aus, insbesondere bei den Themen „Sicherheit im Straßenverkehr“, „Priorisierung des Radfahrens“, „konsequente Ahndung von Falschparkern“ und „Konzentrierung des Parkens auf Parkbauten“ war das auffällig.

Mitte des Jahres in die Politik

Stefan Thabe, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, reflektiert die unterschiedlichen Ergebnisse so: „Das spiegelt die Vielfalt unserer BürgerInnen und deren berechtigte Bedürfnisse an den öffentlichen Straßenraum wider sowie die Komplexität der alltäglichen städtischen Mobilitätsplanung“. Im weiteren Vorgehen fließen wie üblich die Ergebnisse der Beteiligung in die Planungen der sechs Schwerpunkt-Themen ein. Voraussichtlich ab Mitte dieses Jahres werden die Strategien in die politischen Beratungen gegeben. Auch nach Ende der Digitalen Mobilitätswoche sind weiterhin die Videos zu den sechs Schwerpunkt-Themen sowie das Abschlussgespräch mit Stadtrat Ludger Wilde und den Verantwortlichen des Masterplans Mobilität 2030 online unter masterplanmobilitaet.dortmund.de zu finden. Darüber hinaus ist auf derselben Internetseite eine detaillierte Dokumentation der Ergebnisse veröffentlicht worden.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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