Dortmund: Der Streik am Donnerstag betrifft im ÖPNV Busse und Stadtbahnen, Kitas, Verwaltung und EDG
Verdi ruft zu Warnstreik und Demonstration auf
Im Rahmen der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst plant die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag, 15. Oktober, einen ganztägigen Warnstreik in Dortmund. Er wird den Nahverkehr in Dortmund komplett stilllegen. Für die Fahrgäste bedeutet das, dass morgen keine Stadtbahn- oder Buslinie fahren wird.
Betroffen sind auch die NachtExpress-Linien, die um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr von der Reinoldikirche in alle Stadtteile starten. Die KundenCenter bleiben geschlossen. Vom Streik nicht betroffen sind die Nahverkehrszüge und S-Bahn-Linien sowie die H-Bahn. Näheres: Bus und Bahn (Bus & Bahn mobi).
Auch Fabido und EDG zum Streik aufgerufen
Von Verdi zum Streik aufgerufen sind auch die Beschäftigten der DEW21 und DoNetz, der EDG, der gesamten Stadtverwaltung inklusive aller Eigenbetriebe und Fabido, der Sparkasse, des Jobcenters und der Agentur für Arbeit. Zudem werden Streikende aus Castrop-Rauxel, Lünen und Schwerte nach Dortmund anreisen. Sie werden sich verschiedenen Demonstrationszügen und einer Abschlusskundgebung auf dem Südwall anschließen.
Demonstrationszüge durch Dortmund
Geplant sind für den Vormittag drei Demonstrationszüge und fünf Fahrradkorsos quer durch die Stadt. Die zentrale Kundgebung findet um 10 Uhr auf dem Südwall statt. Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Mit Blick auf die Pandemieentwicklung in Dortmund und den umliegenden Städten und Kreisen werden die verschiedenen Demonstrationszüge und die Abschlusskundgebung auf dem Südwall mit umfänglichen Abstandsmöglichkeiten organisiert. Das Tragen eines Mund-Nasenschutzes ist obligatorisch. Unser Hygienekonzept für diesen Tag ist mit den Ordnungsbehörden der Stadt abgestimmt und genehmigt, Bedenken gegen die Durchführung des Warnstreiks bestehen mit heutigem Stand nicht.
Sicherheitskonzept wird eingehalten
„Die Beschäftigten zeigen deutlich, dass sie auch in der aktuellen Krise bereit sind, sich für ihre Interessen einzusetzen. Trotzdem gehen wir die Warnstreiks maßvoll an und halten vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen ein. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Zeitgleich gehen wir davon aus, dass sich die Maßnahmen in der nächsten Zeit noch weiter intensivieren werden“, erklärte Gabriele Schmidt, Landesleiterin von ver.di NRW.
Verdi wollte Verhandlungen verschieben
Michael Kötzing, Bezirksgeschäftsführer von ver.di Westfalen ergänzt: „Das Verhalten der öffentlichen Arbeitgeber ist perfide. ver.di hatte im Sommer angeboten die Tarifverhandlungen pandemiebedingt zu verschieben. Dieses Angebot haben die kommunalen Arbeitgeber (VKA) und der Bund abgelehnt, sie sehen sich während der Pandemie in der besseren Verhandlungsposition und setzen auf öffentliches und mediales Unverständnis. Anstatt dann in zwei Verhandlungsrunden ein Angebot vorzulegen, vergeuden sie Zeit und fordern stattdessen zahlreiche Sonderopfer der Beschäftigten. Von Wertschätzung oder Dankbarkeit gegenüber den Leistungen vieler Kolleginnen und Kollegen in den letzten Monaten keine Spur. Die Konsequenzen von Warnstreiks bekommen im öffentlichen Dienst die Bürger zu spüren und nicht die Verantwortlichen in der Politik selbst. Für uns sind die Warnstreiks daher weiter alternativlos, denn Tarifverhandlungen ohne das Druckmittel des Streiks sind nicht mehr als kollektives Betteln."
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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