Erneut Lärmterror in der Innenstadt
Über 60 dB durch Privatpersonen Nachts vor dem U

Party vor dem Dortmunder U
Wenn ich es nicht selbst erleben würde, könnte ich mir die Zustände wohl nicht vorstellen. Nach wie vor geht es um die Dortmunder Innenstadt und seine Lautstärke.

Es ist die Nacht von Samstag den 14.08.2021 auf Sonntag den 15.08.2021; ich hatte mich auf einen halbwegs ruhigen Abend eingestellt und es mir auf der Couch gemütlich gemacht. O.k., die Raser wie immer, die quitschenden Reifen wie immer, die feiernden jungen Leute die lustig hier vorbei ziehen wie immer (was ich bis zu einem gewissen Punkt absolut normal für eine Wohnung mitten in der City finde).

Wie regelmäßig am Wochenende wurde die Musik draußen lauter und ich dachte das geht schon gleich vorbei, das sind bestimmt wieder die Autos am Königswall zwischen Bahnhof und Brinkhoffstr.; falsch gedacht.

Polizei die erste
Umso später, umso lauter und doch scheinbar ziemlich nah. Das erste mal habe ich die Polizei kurz nach Mitternacht (00:18 Uhr) angerufen; die Musik war so dermaßen laut; um die 50 dB bei mir auf dem Balkon. 
“Wir schauen uns das an” wurde mir gesagt.

Polizei die zweite
Gegen 1 Uhr hatte sich leider nichts verändert, außer; dass die Musik gefühlt immer lauter wurde und ich rief wieder die Polizei an (01:05 Uhr). Ein Polizist sagte mir:
“Die Kollegen waren da und haben die Leute zur Ruhe ermahnt.”
Ruhig war es den ganzen Abend keine Sekunde sagte ich ihm, dann meinte er:
“Müssen wir dann wieder zum EMIL fahren?”
“Sie rufen ja des öfteren an ähm; die Polizei kann ja immer nur kurzfristig für Ruhe sorgen, da müssen Sie sich mal mit der Stadt Dortmund auseinandersetzen; der Oberbürgermeister gibt da kein Geld für aus, dass die Kräfte vom Ordnungsamt da auch mal tätig werden; dass die Nachts arbeiten. Deswegen muss die Polizei das ja immer vertretungsweise machen.”
Ich hab ihm dann erklärt, dass hier auch kleine Kinder und berufstätige Menschen wohnen; seine Antwort:
“Ja, dann müssen Sie da bei der Stadt Dortmund, genau das Umweltamt ist für Ruhestörungen zuständig. Wenn das von einem Gewerbetreibenden kommt, müssen Sie das Gewerbeamt oder was auch immer; auf jeden Fall ist das grundsätzlich Sache der Stadt Dortmund und der Oberbürgermeister schickt da keine Kräfte raus, deswegen muss die Polizei da immer vertretungsweise tätig werden. Für uns gehen natürlich priorisiert andere Einsätze vor, dann dauert das manchmal.”

Das ich mit den Mails, Nachrichten und Anzeigen an die Stadt Dortmund, dem Umweltamt, dem Ordnungsamt, dem Umweltministerium usw. mittlerweile meine Wände tapezieren kann; wollte ich dann nicht mit ihm ausdiskutieren.

O.k., dann warte ich mal wieder ab, an schlafen oder sonstwas ist ohnehin nicht zu denken.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Es wurde lauter und lauter, das konnte niemals von einem Gewerbetreibenden sein; ich selbst war mehrmals selbstständig in der Gastronomie und als Eventmanagerin; das würde kein Gastronom in der Lautstärke tun mitten in der Nacht. Also, runter von der Couch, Jeans an, Hemd an, Handy geschnappt und los.

Was für ein Anblick
Es waren unzählige Menschen am Vorplatz vom U mit einer wahnsinnig lauten Musikanlage am feiern, saufen, schreien, Drogen konsumieren (dem Geruch nach zu urteilen) und tanzen. Der ganze Platz war voller Menschen; die Musik vor Ort 60 - 65 dB, unfassbar was da abging - also mit dem Emil hatte das rein gar nichts zu tun. Ich hab zahlreiche Videos und Messungen gemacht (Links unter dem Artikel) und lief ungläubig über den Platz. Ich hatte heute Nacht schon mehrmals vom Balkon Polizeiautos dort vorbeifahren sehen; es hat niemanden interessiert, was dort passiert; obwohl die Ruhestörungen gerade hier im Bereich mittlerweile nach Jahren jedem bekannt sein dürften. Der Polizist wusste ja auch, dass ich des öfteren schon angerufen habe; also ist das Problem bekannt.
Bei der Anzahl der feiernden Menschen dort, kam mir der Gedanke, dass die Polizei in Unterzahl evtl. Angst hat und wohl nichts ausrichten kann, wenn Angriffe auf die Polizei stattfinden. Denn das waren tatsächlich sehr viele Menschen!

Polizei die dritte
Erneut rief ich die Polizei an (01:14 Uhr) und erklärte der Dame am Telefon, dass es nicht beim Emil ist, sondern dass unzählige Menschen mit eigener Musikanlage vor dem U feiern. Da ich aber unten in der Nähe des Platzes stand, konnte die Polizistin mich nicht verstehen; weil die Musik so gnadenlos laut war. Ich schrie dann ins Telefon (aber nur weil es nicht anders ging, obwohl ich schon sehr genervt war). Sie sagte dann: “Wir kümmern uns drum, ich gebs weiter.”

O.k. dann warte ich mal wieder ab.

Ich bin hartnäckig und blieb stehen. Irgendwann kam ein Polizeiwagen und fuhr vorbei auf die Rheinische Str.; ich hinterher, aber er war nicht mehr zu sehen. Umso später der Abend umso betrunkener und lauter die Menschen, es war fürchterlich. Weder die Polizei, noch Ruhe in Sicht.

Polizei die vierte - Polizei Dein Freund und Helfer
Um 01:41 Uhr; also knapp 1 ½ Stunden nach meinem ersten Anruf rief ich wieder an. Der Mensch am anderen Ende der Leitung war nicht nur sehr genervt, sondern auch sehr unfreundlich als ich ihm sagte, dass seine Kollegen vorbei fahren aber nicht anhalten und ob wir denn damit rechnen können, in dieser Nacht noch etwas schlafen zu können.
“Ja, aber ich leg jetzt wieder auf ne, wir sprechen da jetzt nicht weiter; angenehme Nachtruhe.”
Ein Freund und Helfer verhält sich; meiner Meinung nach; anders.
(Hätte ich gewusst, dass es dauert und das sie auf jeden Fall kommen; sich aber erst sammeln müssen, hätte ich uns den Anruf ersparen können). 

Doch noch Hoffnung auf eine ETWAS ruhigere Nacht
Um 01:46 Uhr stand der erste Polizeiwagen mit Warnblinklicht am Straßenrand und es kamen nach und nach weitere dazu; bis dann gegen 02:00 Uhr der Platz geräumt wurde. Wie immer eine schlaflose in der Dortmunder Innenstadt. 

Dortmund ich könnte weinen um Dich
Genug von Soddom & Gomorrhae, genug von schlaflosen Nächten, von Randale, von Autorennen, von permanenter Musikbeschallung, von einer Stadt, die sich einen Dreck um ihre Anwohner kümmert, von einer Stadt die es nicht fertig bringt die Entwicklung eines Ghettos vor meiner Haustür aufzuhalten. Dortmund Dortmund, was ist aus Dir geworden; es tut richtig weh, mit anzusehen, wie alles verkommt hier. Der Dreck nach dem räumen des Platzes, furchtbar. Die einzigen die sich freuen werden, sind die fetten Ratten, die hier durch die Straßen schlendern.

Meine lieben Polizisten und Polizistinnen; mir ist sehr wohl bewusst, dass Sie auch nur ausführende Kraft sind und ich kann mir sehr wohl ausmalen, was Sie an den Wochenenden zu tun haben; ich höre und sehe die Sirenen und Blaulichter, die permanent hier durch die Stadt rollen und ich lese die Presseberichte. Ich sehe, wie sich die Stadt verändert und kann mir sehr gut vorstellen, dass Sie oft überfordert werden.
Aber wissen Sie was, ich bin keine Politikerin, die entscheiden kann, wie viel Personal die Polizei hat, oder wer wie was zu regeln hat. Wenn Sie genervt, gestresst oder überfordert werden, kann kein Anwohner dieser Stadt was dafür! Die Verantwortlichen sitzen woanders. Auch ich würde mir wünschen, dass ich Sie nicht anrufen müsste und Ihre Hilfe nicht brauchen würde; das dürfen Sie mir glauben!

Allen Menschen, die darüber nachdenken nach Dortmund zu ziehen, kann ich nur den Rat geben, tut es nicht, Ihr werdet es bereuen. Das Leben (was man eigentlich nicht als Leben bezeichnen kann) hier macht krank! Kommt Abends/Nachts her und schaut Euch an, was hier los ist BEVOR Ihr einen Mietvertrag unterschreibt!

Zu den Videos:

https://drive.google.com/file/d/1UnXaXV-qyXApoe_z33gIqSrfeVoQyDih/view?usp=sharing

https://drive.google.com/file/d/1UjE30hEmW4pbwgfC7OoMZsPObTvNi2HT/view?usp=sharing

https://drive.google.com/file/d/1UmgxjVcH1kVrVrtCgHYL7l8ReodB1YVb/view?usp=sharing

Autor:

Silvia Schneider aus Dortmund-City

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