Warnung vor sozialer Schieflage im Ruhrgebiet
„Tour der Armut“ in Dortmund
Auf einer „Tour der Armut“ entlang der A40 hat der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen am 28. Juli auf die soziale Schieflage im Ruhrgebiet aufmerksam gemacht.
Der Vorsitzende Horst Vöge, Landesgeschäftsführer Thomas Zander und die Präsidentin des VdK Deutschland, Verena Bentele, machten auf ihrem Weg von Düsseldorf über Duisburg, Essen und Gelsenkirchen auch in Dortmund Halt. In der VdK-Kreisgeschäftsstelle trafen sie sich zum Austausch mit Bundestagsmitglied Sabine Poschmann.
Jeder fünfte Dortmunder bezieht Leistungen nach SGB II
Dabei machte der VdK-Landesvorsitzende deutlich, dass die Armutsgefährdungsquote vor Ort mit 24,7 Prozent schon vor der Corona-Pandemie überdurchschnittlich hoch war. „Außerdem musste 2019 bereits rund jede*r fünfte Dortmunder*in Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II in Anspruch nehmen“, betonte Horst Vöge. „Die Zahlen dürften sich seitdem durch lange Lockdowns, Kurzarbeit und Entlassungen weiter verschlechtert haben – ebenso wie die der Arbeitslosen, die aktuell bei über 37.000 liegt.“ Von der Landesregierung fordert der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen infolgedessen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse wirksam einzudämmen, Arbeitslose besser zu fördern und endlich gleiche Bildungschancen für alle zu schaffen.
14000 in Dortmund auf Tafel angewiesen
Im Rahmen der Kampagne „Sozialer Aufschwung JETZT!“ setzt sich Verena Bentele im Vorfeld der Bundestagswahl darüber hinaus für ein gerechteres Steuersystem zur Verteilung der finanziellen Lasten ein. „Es kann nicht sein, dass Woche für Woche etwa 14.000 Menschen in Dortmund auf die Tafel angewiesen sind, während große Internetkonzerne kaum Steuern zahlen und das Vermögen von Superreichen weiter anwächst“, kritisierte die VdK-Präsidentin. „Neben mehr bezahlbarem Wohnraum fordern wir daher die Einführung einer Kindergrundsicherung sowie eine Grundsicherung für Ältere und Erwerbsgeminderte, die tatsächlich zum Leben reicht und echte Teilhabe ermöglicht.“
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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