Anke Staar: Einheitliche Regeln zum Schulstart bei Vollbetrieb in Dortmund nach den Ferien
StadtEltern-Vorsitzende fordert Planungssicherheit

Sicherheit für Dortmunder Familien, wenn die Schule wieder beginnt, fordert die StadtEltern-Vorsitzende Anke Staar sowie einheitliche transparente Regelungen für Infektionsfälle und Tests. Die Kultusministerkonferenz habe ein nichtssagendes Hygienekonzept aufgestellt und die Strategien den Ländern überlassen, die Verantwortung den Gesundheitsämtern.

"Es ist begrüßenswert, dass Schulministerin Yvonne Gebauer verlangen will, dass bei auftretenden Infektionen in einer Schule alle am Schulleben Beteiligten verbindlich getestet werden sollen und sich im 14-tägigen Intervall freiwillig und kostenfrei bis zu den Herbstferien testen lassen können. Bleibt die Frage, ob die Städte dieser Forderung nachkommen oder aus Angst vor zu hohen Infektionszahlen und drohenden Schließungen größere Testungen verhindern?", fragt sich die Vorsitzende. Sie fordert einheitliche Regeln. Bei einem Vollbetrieb nach den Ferien zweifelt sie bei Infektionen die Wirksamkeit einer Nachverfolgung bei gemeinsamen Pausen, Kurswechseln, Betreuungsgruppen und Fahrten an. Bedingte Sicherheit bei Infektionen biete nur eine verbindliche Testung aller Lehrer, Schüler und Betreuer.

Bedingte Sicherheit bei auftretenden Infektionen bietet dann tatsächlich nur eine verbindliche Testung aller Beteiligten (Lehrkräfte, Schülerschaft, Betreuungs- und weitere Administrativkräfte etc.) in einer Schule. Das ist langfristig auch der einzige Weg für die Wissenschaft festzustellen, wie viele Personen sich auch ohne Symptome in einer SchulKohorte angesteckt haben und welches Risiko dabei von und für alle Kinder und Jugendlichen ausgeht.

Ob und wieviel Vollbetrieb möglich sein wird, hängt auch davon ab, welche Risikogruppen wie
berücksichtigt werden müssen. Im Kern sagt das Hygienekonzept der KMK dazu aus, ein
Gesundheitsrisiko gibt es nur für Lehrkräfte und Schüler*innen, die ein entsprechendes ärztliches
Gutachten vorlegen, aber eine generelle Zuordnung einer Risikogruppe für Ärzte ist laut RKI nicht
möglich. Die individuelle Bewertung eines erhöhten Risikos liegt damit bei der jeweiligen
„Befindlichkeit“ der Eltern oder Lehrkräfte, die sich dann scheinbar schon dafür entschuldigen
müssen, wenn sie sich Sorgen um ihre Gesundheit machen. Da müssen Schüler*innen mit einem
erhöhten Risiko schon dankbar sein, dass sie dann auch noch einen Anspruch auf Distanzunterricht
behalten. Ein trauriges Bild im Zeitalter der Inklusion.

Nein, das Konzept der KMK schmälert die vielen Sorgen der Familien und Schulen nicht. Es klärt auch
nicht, wie Risiko-Schüler*innen langfristig am Präsenzunterricht teilnehmen könnten oder im
Distanzlernen sozial eingebunden bleiben könnten. Es klärt auch nicht welche Aufgaben
Lehrer*innen mit erhöhtem Risiko übernehmen sollten oder welche Assistenzkräfte Schulen
bekommen könnten. Es klärt nicht einmal die Fragen zum Abstand in Pausenzeiten, Sport- oder
Musikunterricht etc... Dafür aber, dass in den Wintermonaten die Heizkosten der Schulen erheblich
steigen dürfen, bei mehrmaligem Stoßlüften mit Durchzug in einer Unterrichtsstunde. Aber Viren
mögen es bekanntlich gerne kalt.

Statt Planungssicherheit mit einem guten einheitlichen Hygiene-Konzept zu schaffen, das eine
tägliche Beschulung und Betreuung auch bei steigenden und aufkommenden Infektionen in kleinen
Gruppen mit Abstand in Schichtbetrieb langfristig sichern würde und Risikogruppen mitdenkt,
können zwar andere europäische Nachbarn, aber die KMK verpasst die Chance.

Es gilt deshalb leider nach wie vor- alles wird dem Infektionsgeschehen „kurzfristig“ statt planbar
angepasst! Noch fehlt es an Motivation für Konzepte mit veränderten neuen Bildungs- und
Betreuungsangeboten, die nicht vom Infektionsgeschehen gesteuert werden. Stattdessen setzt die
KMK scheinbar auf kostenneutrale alte Strukturen und nimmt wachsende Chancenungleichheiten in
Kauf. 3 Wochen noch und wieder lastet alles auf den Schultern der Kommunen, Schulen und Familien und hängt nun abermals an der Bereitschaft des Ministeriums, dass Beste aus diesen „zarten“ Hygienevorgaben zu machen. Schule -Bildung und Betreuung- sind nicht im Krisenplan der
Bundesregierung – Verantwortungen werden durchgereicht bis ins Elternhaus. Vielen Dank für? !"

Dachverband der Stadt- und Kreisschulpflegschaften, Stadteltern Dortmund Anke Staar

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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