Stadtautobahn oder Vorzeigeallee?
Für die einen ist sie eine ständige Geduldsprobe, für die anderen eine der schönsten Hochleistungsstraßen Deutschland. Die B1 ist im Dortmunder Stadtgebiet fast ständig überlastet - und so gestresst nimmt man die wunderschönen Villen rechts und links der Straße kaum zur Kenntnis.
Wenn es nach dem Willen der Bundesverkehrsplaner geht, soll in ein paar Jahren Schluss mit dem Dauerstau sein: Zwischen dem Knotenpunkt B1/236 und dem Kreuz Unna soll die B1 sechsspurig zur A40 ausgebaut werden.
. Die B1 ist dann in Teilen nicht mehr eine Bundesstraße, sondern eine Verlängerung der Autobahn A40. "Der Ausbau dieser für das gesamte Ruhrgebiet wichtigen Hauptverkehrsader ist dringend notwendig, denn unsere wachsende Stadt Dortmund und die gesamte Region sind auf eine moderne und leitungsstarke Infrasstruktur angewiesen", so Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Das Bundesverkehrsministerium nimmt an, dass im Jahr 2022 über 100.000 Fahrzeuge pro Tag auf der Strecke fahren werden.
Auf insgesamt 9,5 Kilometern müssen zwölf Brücken saniert oder ausgetauscht werden. Im ersten Bauabschnitt werden die Brücken zwischen der Marsbruchstraße und östlich der Nordstraße ersetzt. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Strecke zwischen der Kurzen Straße und dem Autobahnkreut Dortmund/Unna, der dritte und letzte Abschnitt, der erst etwa 2022 beginnt, geht von der Stadtkrone Ost bis zur Aplerbecker Straße.
Von der Nordstraße bis zur Kurzen Straße, im Bereich Emschertalstraße und Sölde sowie im Bereich Neuasseln und Vahleweg / Westfälische Landesklinik sollen zwischen drei und zwölf Meter hohe Lärmschutzwände gebaut werden, die gesamte Strecke soll mit Flüsterasphalt ausgestattet werden. Schön ist anders - das meint der Bund Deutscher Architekten und lud dehalb im Frühjahr zu einer Fachtagung ein.
Prof. Dr.-Ing. Felix Huber von der Bergischen Universität Wuppertal fragte sich, warum die Dortmunder nicht auf ihre B1 stolz sind und sie schöner machen, und Dr. Peter Kroos von Kroos+Schlemper Architekten und Vorstandsmitglied der BDA-Gruppe Dortmund Hamm Unna machte einen Exkurs in die Geschichte der B1."Die Stadtallee des Rheinland- und Westfalendamms in Dortmund: Planung, Bestand und Erhalt des einstigen Schmuckboulevard" war sein Thema und so würde er der B1 wieder zur einstigen Schönheit verhelfen: Rheinlanddamm und Westfalendamm würden vom Lkw- und Durchgangsverkehr befreit, der Fernverkehr um die Stadt herum oder durch leistungsfähige Tunnel geleitet. Für den innerstädtischen Verkehr muss es nur wenige Auf- und Abfahrten geben. Der restliche innerstädtische Verkehr kann – von Ampeln unterbrochen – an der zum Teil hervorragenden Architektur, zum Besipiel an den Villen der Gebrüder Schulze vorbeifahren. Wenn Fußgänger gleichberechtigt neben Pkw fahren, dann würde der Alleecharakter wieder stärker hervortreten und Rheinlanddamm und Westfalendamm wieder eine Visitenkarte der Stadt.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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