So sind Dortmunder mobil: Jede zweite Fahrt mit dem Auto
Stadt fragte nach Mobilität: E-Bikes sind beliebt
Die Anstrengungen der Stadt Dortmund, den Radverkehr zu fördern, zeigen erste Wirkungen: 10,1 Prozent aller Wege legen die Dortmunder mit dem Fahrrad zurück. Das ist ein Ergebnis der Mobilitätsbefragung 2019 in Dortmund. Damit konnte der Radverkehrsanteil gegenüber 2013 von 6,4 Prozent gesteigert werden.
Auffällig: Der Anteil der Haushalte, die über ein E-Bike verfügen, ist mit 13 Prozent mehr als doppelt so hoch als im Bundesdurchschnitt (6,1%) .[/text_ohne]
10.313 Antworten ausgewertet
An der Befragung zum Mobilitätsverhalten haben sich 10.313 Befragte aus 4.888 Haushalten beteiligt und schriftlich per Post, telefonisch oder online ihre Antworten auf einen Fragebogen zum Verkehrsverhalten übermittelt. Mit einer Rücklaufquote von 13 Prozent dienen die Daten als Grundlage für die Verkehrsplanung. Da vor allem bei per Post verschickten Fragebögen häufig nicht alle Wege eines Tages angegeben wurden, haben sich teilweise Unschärfen der Daten ergeben, da vor allem kurze Fußwege nicht angegeben wurden. Außerdem sind bei den Fragebögen Kinder unter zehn Jahren, Frauen über 75 Jahren sowie Bewohner der Nordstadt unterrepräsentiert. Und dies sind die Gruppen, die erfahrungsgemäß eher zu Fuß unterwegs sind. Nach der Bereinigung fehlerhaft ausgefüllter Fragebögen und rechnerischer Ermittlung und Ergänzung nicht dokumentierter Wege ergibt sich laut Stadt Folgendes:
Die zurückgelegten Wege der Dortmunder verteilen sich auf 48,7 Prozent Autofahrten, 21,7 Prozent Wege mit Bus und Bahn, 19,2 Prozent Fußwege und 10,1% Fahrradfahrten.
Mehr Fahrten mit dem Auto
Der ÖPNV-Anteil steigerte sich von 20,1% (2013) auf 21,7%. Das Ziel, den Anteil des Auto-Verkehrs zugunsten des Umweltverbundes zu reduzieren, wurde noch nicht erreicht: Der Anteil der Autofahrten hat sich auf 48,7 Prozent sogar leicht erhöht.
Der überdurchschnittlich hohe Anteil von 13 Prozent der Haushalte mit mindestens einem E-Bike, stimmt die Verkwhrsplaner aber zuversichtlich, dass sich der Radverkehrsanteil weiter erhöhen wird.
Außerdem verfügen die Dortmunder Haushalte im Durchschnitt über 1,4 Fahrräder. 73 Prozent der Haushalte haben mindestens ein Fahrrad. Damit hat sich die Zahl der Haushalte ohne Fahrrad von 37 auf 27% deutlich verringert.
Nur jeder Hundertste hat ein e-Mobil
Ein Elektro-Auto besitzen nur 1,1% der befragten Haushalte. Hierbei handelt es sich seltener um das einzige vorhandene Auto als um ein Zweit- oder Drittauto. Differenziert nach Stadtbezirken variiert die Pkw-Ausstattung mit Ausnahme der City kaum. Einzig in der Innenstadt Nord ist der Anteil mit 0,6 Pkw pro Haushalt und über 50% der Haushalte ohne Pkw auffallend niedrig.
Die Bedingungen für den Radverkehr werden im Durchschnitt mit der Schulnote 4 bewertet. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Stadtbezirken gering, die Werte schwanken zwischen 3,8 und 4,2. 2013 lag die Bewertung im Mittel noch bei 3,2. Hintergrund für die subjektiv als schlechter bewerteten Radfahrbedingungen sei auch die öffentliche Wahrnehmung, Diskussion und Anspruchshaltung. In den letzten Jahren ist das Radfahren sehr viel stärker in den öffentlichen Fokus gerückt, wird kritischer diskutiert, und die Ansprüche sind deutlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Bewertung der Radfahrbedingungen trotz zahlreicher Aktivitäten zugunsten des Radverkehrs in den letzten Jahren zu erklären.
Bushaltestellen gut erreichbar
Die Erreichbarkeit von Bushaltestellen ist nach Einschätzung der Befragten in allen Stadtbezirken gut. Im Durchschnitt für ganz Dortmund ist innerhalb von fünf Minuten Fußweg eine Bushaltestelle erreichbar. Zwischen den Stadtbezirken schwankt dieser Wert nur leicht zwischen vier und sechs Minuten.
Größere Unterschiede gibt es bei der Erreichbarkeit von U-/Stadtbahn- und S-Bahn-Haltestellen. U-/Stadtbahn-Haltestellen sind in der City und in Eving laut Aussage der Befragten in unter zehn Minuten am schnellsten erreichbar, in den meisten äußeren Stadtbezirken dauern die Fußwege zu den Stadtbahnhaltestellen mit mindestens einer Viertelstunde deutlich länger. S-Bahn-Haltestellen sind zwischen zehn und 26 Minuten, im gesamtstädtischen Durchschnitt in einer guten Viertelstunde erreichbar.
Die Ergebnisse der Mobilitätsbefragung fließen in die städtische Verkehrsplanung ein. Um die Entwicklung des Radverkehrs kurzfristiger zu belegen, empfiehlt die Fachverwaltung die Einrichtung zusätzlicher Dauerzählstellen.
Eine Kurzfassung der zentralen Ergebnisse der Mobilitätsbefragung wird
voraussichtlich im Frühjahr auf der städtischen Website
Mobilitätsbefragung veröffentlicht.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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