SkF fordert Sicherung des Kita-Ausbaus statt Betreuungsgeld

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) lehnt das für 2013 geplante Betreuungsgeld von 150 Euro monatlich für Eltern, die ihre Kinder unter drei Jahren zu Hause betreuen, ab. Er fordert statt­dessen, den Ausbau der Kindertagesbetreuung sicherzustellen und die frühkindliche Bildung stärker zu fördern.
„Mütter wünschen sich eine größere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sie wünschen sich nicht miteinander konkurrierende Lebensbereiche, sondern ein Sowohl-als-auch“, stellt Dr. Anke Klaus, Bundesvorsitzende des SkF fest. „Das Betreuungsgeld ermöglicht keine wirkliche Wahlfrei­heit. Es ist ein einseitiges Modell, welches auf dem Verzicht des von Frauen beruflich gewollten Engagements und auf ihrem Verzicht von gesellschaftlicher Partizipation beruht.“  
Viele Frauen mit Kindern haben zudem nicht die Wahl, auf einen Beruf
zu verzichten oder ihre Erwerbstätigkeit einzuschränken. Ab 2013 soll der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz wirken. Ob dieser umgesetzt werden kann, ist derzeit fraglich, da der Ausbau unter anderem aus finanziellen Gründen ins Stocken geraten ist. Daher spricht sich der SkF alternativ zum Betreuungsgeld für den Ausbau der Kindertagesbetreuung aus, der Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht und die frühkindliche Entwicklung fördert.
Angebote der Kindertagesbetreuung geben Frauen auch mit Kindern die Möglichkeit, sich durch eine frei gewählte, konstante Erwerbsbiographie vor Armut durch Scheidung oder im Alter zu schützen. Frauen sollte es offen stehen, eine Lebensbiographie mit Kindern und einem Beruf wählen zu können, die ihnen in allen gesellschaftlichen Bereichen eine Teilhabe ermöglicht. Diese Wahlfreiheit kann zudem durch eine bessere Alters­absicherung für die Frauen erzielt werden, die sich für eine Teilzeitstelle entschieden haben, da sie ihre Kinder teilweise selbst betreuen.
Eine stärkere Vereinbarkeit von Beruf und Familie wünschen sich zuneh­mend sowohl Frauen als auch Männer. In diesem Zusammenhang hält es der SkF für wichtig, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es auch Vätern erlauben, sich noch stärker als bisher an familiären Aufgaben zu beteiligen. Im achten Familienbericht (2011) geben 63 Prozent der Väter und 37 Prozent der Mütter mit minderjährigen Kindern an, aus beruflichen Gründen nicht genug Zeit für ihren Nachwuchs zu haben.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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