Sirenen kommen wieder: Dortmund will besseres Warnsystem für Notfälle
Flachendeckend sollen die Dortmunder in Zukunft im Notfall schnell gewarnt werden. Sirenenanlagen waren bis zum Ende der 80er-Jahre ein wirksames Instrument des Zivilschutzes zur Warnung vor Gefahren. Der Aufbau und Betrieb der Sirenen lag in der Zuständigkeit des Bundes. Nach Beendigung des „Kalten Krieges“ wurde das in Dortmund vorhandene Warnsystem abgebaut, da dieses auf einer veralteten Telefontechnik basierte und keine akute Bedrohungslage mehr vorhanden war.
Stadtmitte. Seitdem fehlt jedoch in Dortmund eine zwingend notwendige Weckfunktion, durch die Einwohner auf eine drohende Gefahren aufmerksam gemacht werden können. Dieser Weckeffekt kann nach derzeitiger Fachmeinung nur durch Sirenen erreicht werden. Heute können Warnungen nur über Radio- und Lautsprecher weiter gegeben werden.
Um besser warnen zu können hat der Rat der Stadt bereits 2015 die stufenweise Einführung eines Warnsystems beschlossen.
Sirenenetz wieder ausbauen
Die erste Stufe umfasste die Schaffung einer technischen Infrastruktur zur Nutzung der bundesweiten Warnapp „NINA“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in der Einsatzleitstelle der Feuerwehr, die Beschaffung von zeitgemäßen Abspielgeräten mit CD-Laufwerk, USB-Schnittstelle und die technische Anpassung von Sonder-Signalanlagen mit Lautsprecher in Fahrzeugen der Feuerwehr zur Durchsagen von Warnungen in betroffenen Gebieten sowie den Ausbau von sieben Sirenenstandorten im Umfeld des Hafens, des Geländes der Westfalenhütte und dem Gewerbegebiet Wickede Süd.
Schnelle Warnung nach Unfall
In der nun beschlossenen Vorlage wird der Ausbau des Sirenennetzes um circa 37 Sirenen weiter forciert. Die Erweiterung des Sirenenwarnsystems umfasst dabei Gebiete, für die im Brandschutzbedarfsplan ein erhöhtes Gefahrenpotential festgestellt wurde.
Ferner soll entlang der Verkehrsinfrastruktur der Stadt das Sirenennetz ausgebaut werden. Neben dem Straßennetz, das mehr als 100 Kilometer Autobahnen und Bundesstraßen umfasst, verfügt Dortmund über Schienen, über die regelmäßig große Mengen an gefährlichen Stoffen und Gütern transportiert werden. Auch hier könnte bei einem Transportunfall eine schnelle Warnung erforderlich sein.
Transport von Gefahrgut
Die Hauptabdeckung in diesem Abschnitt wird sich an der A45 um das Kreuz Do-West, entlang der A40 bis zur Anschlussstelle B1 sowie an der B1 bis zur östlichen Stadtgrenze und Teilen der B236 orientieren. Hinzu kommen laut Stadt die im südlichen Bereich von Hörde/Schüren sowie die von Ost nach Südwest verlaufenden Bahnstrecken. Im Osten und Norden ist bereits ein Großteil der B236 durch die Lage an der Westfalenhütte abgedeckt. Auch ein Großteil der Brackeler Straße ist hier bereits versorgt. Die Anordnung der Sirenen orientiere sich daran, dass gemäß der Daten zum Gefahrguttransport auf Schiene und Straße davon auszugehen sei, dass hier die meisten Gefahrstoffe durch das Stadtgebiet transportiert werden.
Ein weiteres Ziel der 2. Ausbaustufe ist es, einen Bestand von 25 Fahrzeugen vorzuhalten, die über eine technische Durchsagemöglichkeit zur mobilen Warnung der Bevölkerung verfügen. Dies geschieht sukzessive durch Berücksichtigung bei Neubeschaffungen von Fahrzeugen.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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