Dortmunder Krisenstab: Kein Kontaktsport-Unterricht an Schulen/ Stadt fordert vom Land Modell für stufenweisen Hybrid-Unterricht
Schulen, Eltern und Lehrer einig
Einen Beschluss den Kontaktsport im Schulunterricht sowie den Schwimmunterricht im November in den Schulen auszusetzen, fasste der Dortmunder Krisenstab angesichts der Infektionslage mit dem Corona-Virus. Vom Schulministerium fordert die Stadtspitze ein Stufenmodell, um in Oberstufenklassen stufenweise, je nach hohem Inzidenz-Wert in der Stadt Hybrid-Unterricht zu ermöglichen.
Doch das hatte NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer erst kürzlich in Solingen abgelehnt. "In der letzten Woche hat ja in NRW eine lebendige Woche um die Debatte der Stadt Solingen eingesetzt, nachdem die Stadt eine Verfügung erlassen hat, dass nur noch 50 Prozent der Schüler die Schule besuchen dürfen", erklärt die Dortmunder Schuldezernentin Daniela Schneckenburger zum Vorstoß der Stadt im Bergischen. Doch den habe das Land verboten.
"Keine taugliche Lösung"
"Das Ministerium ist der Auffassung, dass die Schließung von Schulen, dass Präsenz - und Digitalunterricht nur auf einzelne Schulen bezogen werden sollte, wenn regulärer Betrieb nicht mehr möglich ist, weil Lehrer nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen", stellt sie klar. Andere Regelungen sehe das Ministerium nicht vor. Als Dezernentin in einer Stadt mit einer Inzidenz von über 200 sieht sie das anders: "Wir halten das für keine taugliche Lösung, die auf die zunehmenden Inzidenzzahlen antwortet. Es wäre richtig, ein Stufenmodell zu ermöglichen, gebunden an Inzidenz, eine Anpassung des Unterrichtsbetriebes zu ermöglichen."
Modell würde Sicherheit schaffen
Schulleitungen sehen das ähnlich, doch sind sie an die Haltung des Ministeriums gebunden. Daniela Schneckenburger wünscht sich ein Modell, wie in Hessen und Niedersachsen mit angepasstem und erweiterten sowie eingeschränktem Regelbetrieb und Hybridunterricht. "Das würde Sicherheit schaffen, auch bei Schülerverkehren", ist die Dezernentin sicher.
Angesichts der Pandemie-Lage fordert sie aus Düsseldorf dagegen einen Gesamtrahmen. "Wenn man in die Stufe 3 in hybriden Unterricht gehen würde, würde man das in Stufen. Denkbar wäre Wechselunterricht täglich oder wöchentlich oder dass eine Gruppe von Schülern digital in den Präsenzunterricht zugeschgaltet ist. Und das nur für ältere, Oberstufenschüler. Förderschulen und Grundschulen müssen dabei sicher anders berücksichtigt werden", so ihr Vorschlag.
Doch dafür braucht es einen Erlasses und eine Dienstanweisung.
"Lehrer und Eltern sehen das genauso"
"Die Schulministerin hängt noch in einer anderen Phase der Pandemieentwicklung", beschreibt Oberbürgermeister Thomas Westphal den Eindruck des Dortmunder Corona-Krisenstabes. "Wir brauchen jetzt vom Land eine Rahmensetzung, um eine Stufenform zu entwickeln. Da sind wir nicht alleine, die anderen Kommunen und die Lehrerschaft sehen das genauso und die Eltern auch", betont er.
Zu den Voraussetzungen: Derzeit sind in Dortmund rund 6.000 Tablets für Schüler ausleihbar, bis Jahresende sollen es rund 14.000 weitere Geräte sein.
Kein Kontaktsport-Unterricht
Auch der Schulsport beschäftigte den Dortmunder Krisenstab: "Wir haben einen Beschlussvorschlag vorbereitet, nachdem was das Land ja auch vorsieht, in Rücksprache mit den Schulen: Kein Kontaktsport-Unterricht in den Schulen, die Schwimmbäder bleiben für die Schulen angesichts der Lage bis zum 30. November geschlossen", berichtet Schuldezernentin Schneckenburger.
Dabei sei die Schwimmfläche der Bäder unter den Schulen gerade neu verteilt worden. Nur Schüler, wie Abitur-Klassen, die sich auf Prüfungen vorbereiten müssen, können Bäder und Sportanlagen nutzen,
"Diese Reglung wird Woche zu Woche überprüft und wenn sich eine Verbesserung der Infektionslage zeigt, kann dies wieder verändert werden und der Schwimmunterricht kann wieder aufgenommen werden", ist für Daniela Schneckenburger eine lageanpasste Regelung des Sportunterrichtes das Ziel.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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