Schüler fordern bessere Bildungspolitik

Maurice Weinheimer (Mitte), Mitglied im Vorstand der Landesschülervertretuung, fordert Reformen und eine konsequentere Bildungspolitik. Alle Schüler, die bei der Landtagswahl im Mai wahlberechtigt sind, sollte wählen gehen, so die Aufforderung der Schülervertretung. | Foto: privat
  • Maurice Weinheimer (Mitte), Mitglied im Vorstand der Landesschülervertretuung, fordert Reformen und eine konsequentere Bildungspolitik. Alle Schüler, die bei der Landtagswahl im Mai wahlberechtigt sind, sollte wählen gehen, so die Aufforderung der Schülervertretung.
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Die Rot-Grüne Minderheitsregierung hat in 22 Monate bildungspolitische Weichen gestellt, die allerdings aus Sicht der Landesschülervertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) nicht immer in die richtige Richtung wiesen. Mit den kommenden Wahlen im Mai besteht nach Auffassung der LSV die Möglichkeit, deutlichere bildungspolitische Akzente zu setzen:
Die Regierungszeit von Hannelore Kraft (SPD) und Sylvia Löhrmann (Bündnis 90/Grüne) war geprägt von bildungspolitischen Kompromissen, mit denen abwechselnd die verschiedenen Interessensgruppen bedient wurden. So wurden in NRW die Studiengebühren und auch die Kopfnoten abgeschafft – aber das mehrgliedrige Schulsystem oder das Abitur nach acht Jahren wurden nicht aufgehoben. Zuletzt kehrten SPD und Grüne sogar dem Modell der Gemeinschaftsschule und der Gesamtschule den Rücken zu und verpflichteten sich gegenüber der CDU durch ihre Zustimmung zum fragwürdigen „Schulkonsens“ Sekundarschule.
„Nach der Neuwahl muss es endlich zu weitgehenden Reformen in unserem Bildungssystem kommen. In einem Jahr verlässt der Doppeljahrgang die Schulen in NRW, die neue Landesregierung muss sich also sofort daran machen, die vielen damit verbundenen Probleme zu lösen. Dies sollte auf keinen Fall auf Kosten der bisher eingeschriebenen Studierenden z.B. durch Zwangsexmatrikulation zur Schaffung neuer Studienplätze geschehen. Wir brauchen Studien- und Ausbildungsplätze für alle.
Wir Schüler sollten nicht noch länger unter Fehlern und Halbherzigkeiten der letzten Landesregierungen leiden müssen“, fordert Maurice Weinheimer, Mitglied im Vorstand der Landesschülervertretung.
Die LSV kritisiert darüber hinaus die mit der Schulzeitverkürzung einhergehende Raffung der Lehrinhalte, welche immer häufiger von Konzernen mitgestaltet werden. Die Rot-Grüne Landesregierung hatte trotz massiver Kritik die Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr, die damals noch unter Sommer abgesegnet worden war, nicht abgeschafft. Somit hat sie weiterhin den Verstoß gegen die Richtlinien der politischen Bildung, das Kontroversitätsgebot und das Überwältigungsverbot geduldet und befürwortet.
Vanessa Katharina Seiffert, ebenfalls im Landesvorstand, fügt hinzu: „Die kürzlich erschiene Bertelsmann-Studie zeigt klare Mängel im Bildungssystem auf. Schule darf nicht länger der Selektion dienen und einseitig auf die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt orientieren. Vielmehr brauchen wir eine Schule für alle Schüler in NRW, in der es wieder primär um eine Wissensvermittlung geht, die einem humanistischen Bildungsanspruch verpflichtet ist, also der Entwicklung von vielfältig gebildeten Persönlichkeiten. Unter der neuen Landesregierung müssen die Schulen in NRW wieder zu einem Lebensraum für Schüler werden.“
Viele Schülerinnen und Schüler in NRW sind bei der nächsten Landtagswahl erstmals wahlberechtigt. Umfragen lassen jedoch fürchten, dass immer weniger Erstwähler von ihrem Wahlrecht gebrauch machen. Deswegen ruft die Landesschülervertretung alle Wahlberechtigten Schüler in NRW auf, an der nächsten Landtagswahl teilzunehmen und so auch die zukünftige Bildungspolitik im Land mitzubestimmen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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