RWE: 5,7 Mrd. Euro Defizit – Nullrunde für Dortmunder Stadtwerke
Eine Trendwende ist beim größten europäischen Anbieter von Braunkohle und Atomstrom nicht in Sicht. Der RWE-Jahresabschluss für das Jahr 2016 weist erneut ein gewaltiges Defizit aus: Diesmal 5,7 Mrd. Euro, bei einer Nettoverschuldung von insgesamt 22,7 Mrd. Euro. „Enthalten sind in diesem Ergebnis außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 4,3 Mrd. Euro, weil die veralteten Anlagen des Atomkonzerns im Wert bisher überschätzt und daher wertberichtigt wurden. Bereits in 2015 waren Wertberichtigungen in Höhe von 2,1 Mrd. Euro in die Bilanz eingegangen. Der Wertverfall bei RWE schreitet also ungebremst weiter fort", so Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender der LINKEN & PIRATEN in Dortmund.
Für das Jahr 2016 schlägt der Vorstand von RWE – wie bereits im vergangenen Jahr – eine erneute Nullrunde für Altaktionäre wie die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) vor. Lediglich bei den Vorzugsaktien sollen 13 Cent ausgezahlt werden.
„RWE stellt zwar in Aussicht, zum Jahresabschluss 2017 im kommenden Jahr wieder 50 Cent Dividende auszuzahlen, aber ob dies angesichts einer Zahlung von 6,8 Mrd. zum 1. Juli 2017 zugunsten des staatlichen Fonds zum Ausstieg aus der Atomenergie realistisch ist, wage ich zu bezweifeln. Abgesehen davon, dass sich RWE angesichts der viel höheren Folgekosten der Atomenergie zu Lasten der Allgemeinheit einen schlanken Fuß macht.
Für die Stadtwerke stellt der Dividendenausfall jedenfalls wieder eine enorme Belastung dar. Ich hoffe und werde mich dafür stark machen, dass die Aktien-Zockerei nicht zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht. Sinnvoller wäre es aus meiner Sicht gewesen, wenn die Stadtwerke die Aktien zu einem gutem Kurs abgestoßen und den daraus resultierenden Reingewinn zum Schuldenabbau bei DSW21 eingesetzt hätten", so Kowalewski, Mitglied im Aufsichtsrat der DSW21 AG.
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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