Fahrradgruppen begrüßen Pläne für Straßenzug am Hauptbahnhof
Radler testeten Pop-up-Streifen

"Am meisten profitieren Ungeübte und Kinder", erklärt Mitorganisator Felix Fesca, warum neben Absperrkegeln auch Teddys Pop-up-Radwege sichern.  | Foto: Aufbruch Fahrrad/ Adrian Pietsch
  • "Am meisten profitieren Ungeübte und Kinder", erklärt Mitorganisator Felix Fesca, warum neben Absperrkegeln auch Teddys Pop-up-Radwege sichern.
  • Foto: Aufbruch Fahrrad/ Adrian Pietsch
  • hochgeladen von Lokalkompass Dortmund-City

150 Radfahrer zähle die Polizei trotz Gewitterwarnung bei der Aktion auf dem temporären Radweg nördlich des Hauptbahnhofes. Auch Kinder aus der Nachbarschaft nutzten die gesicherte Spur, um spontan Runden um den Block zu drehen.

Durchgängige, breite, sichere Radfahrstreifen soll es künftig auf dem Straßenzug von der Treibstraße bis zur Jägerstraße geben. Auf der Achse nördlich des Hauptbahnhofs, auf der es bisher zwei oder mehr Fahrstreifen für jede Fahrtrichtung für Pkw gibt, soll dafür der Verkehrsraum neu aufgeteilt werden.

Probefahren auf Heiligegartenstraße

Einen Tag lang konnten Radfahrende auf der Heiligegartenstraße, die Teil der Strecke ist, schon einmal ausprobieren, wie man dort künftig fahren kann. Ein Fahrstreifen war vorübergehend in einen Radfahrstreifen umgewandelt worden. Durch Leitkegel und Kuscheltiere geschützt, konnten große und kleine Radfahrende ausprobieren, wie die Heiligegartenstraße eines Tages aussehen könnte. Organisiert hatten die Aktion die Fahrradgruppen Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr.

Ost-West-Hauptroute

Die Stadtverwaltung hatte ein Konzept für eine fahrradfreundlichere Gestaltung der Treib-, Grüne-, Stein-, Heiligegarten-, Jäger- und Gronaustraße vorgelegt, das Radfahrstreifen in einer Breite von zwei bis drei Metern vorsieht. Denn diese Straßen sind im Masterplans Mobilität den die Politik beschließen soll, als Ost-West-Hauptroute ausgewiesen. Teilweise soll es auch eine bauliche Trennung von Fahrrädern und Autos geben.

Noch Diskussionsbedarf

„Bei den Details haben wir reichlich Diskussionsbedarf“, sagt Peter Fricke, der die Demonstration mit organisiert hat. So sei es sehr problematisch, wenn der Radfahrstreifen vor dem Hauptbahnhof für Linienbusse freigegeben werde. „Aber heute steht für uns erst einmal im Vordergrund, dass auf einem wichtigen Straßenzug die Flächen gerechter verteilt werden sollen und das Rad mehr Platz bekommt. Das ist klasse“, findet Fricke. Wichtig sei allerdings, dass das Konzept schnell umgesetzt werde, und dass auch die vielen anderen Radverkehrsprojekte, bei denen es nur schleppend vorangehe, mehr Tempo aufnähmen. Dafür brauche die Stadt mehr Personal.

„Außerdem darf der Straßenzug kein Einzelfall bleiben“, fordert Fricke. Auch auf dem Heiligen Weg, wo nach den Bauarbeiten eine Entscheidung über die künftige Gestaltung anstehe, sei eine gerechtere Flächenverteilung nötig. Ohne die Umwandlung eines Fahrstreifen werde es dort keine Lösung mit Qualität geben.

Hintergrund:

  • Die 2 km von der Treib- bis zur Gronaustraße sollen mit den parallel in der Entwurfsplanung befindlichen Straßen Heiliger Weg und Saarlandstraße als Viereck um die City fahrradgerecht umgestaltet werden.
  • Die Bezirksvertretung Innenstadt Nord hatte im November 2016 die Verwaltung beauftragt für den Straßenzug nördlich des Hauptbahnhofs Pläne mit durchgängigen Radfahrstreifen vorzulegen.
  • Im Konzept hat die Verwaltung die Strecke bis zur Bleichmärsch erweitert, um weitere Netzlücken zu schließen.
  • Als Erstes soll mit der Fahrbahnerneuerung die Steinstraße von der Leopold- zur Kurfürstenstraße im Herbst mit 3 Meter breiten Radstreifen ummarkiert und abgegrenzt werden.
  • Da hier täglich sechs Buslinien den Hauptbahnhof anfahren, soll die zukünftige Radspur die Busse freigegeben werden.
  • Für 1,98 Mio. Euro soll ab September zehn Monate umgebaut werden und der Straßenquerschnitt der Steinstraße Blaupause für den weiteren Streckenverlauf werden.
  • Dann soll gen Westen weitergebaut werden. Selbst in Spitzenzeiten komme es laut Untersuchungen nur an einigen Kreuzungen zu Pkw-Rückstaus.
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.